Was nicht passt wird passend gemacht

VÖ: 28.11.2002

Studio

Senator Film (2001)

Anbieter

Universal Pictures Video (2002)

Laufzeit

97:06 min.

Regie

Peter Thorwarth

Darsteller

Peter Thorwarth, Willi Thomczyk, Ralf Richter, Hilmi Sözer u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Audio-Kommentar Peter Thorwarth/Ralf Richter

Untertitel

Englisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 €
Film 

Im Bautrupp von Polier Horst (WILLI THOMCZYK), Kalle (RALF RICHTER) und Kümmel (HILMI SÖZER) versteht man es, sich nicht zu überanstrengen, zumal Boss Werner Wiesenkamp mit den Lohnzahlungen wieder mal im Verzug ist. Natürlich gefällt es niemanden, als der Chef dann noch der Truppe den schnöseligen Architektur-Studenten Philipp (PETER THORWARTH) aufs Auge drückt, der für sein Studium noch ein Praktikum auf dem Bau vorweisen muss. Schließlich kollidieren da zwei Welten miteinander und so bemüht sich das Team vom Bau eifrig, dem Studenten erst einmal zu zeigen, was es wirklich heißt, richtig zu arbeiten. Polier Horst gefällt es natürlich noch weniger, dass sein hübsches Töchterlein Astrid (ALEXANDRA MARIA LARA) auch noch von Philipp angebaggert wird und tut sein Bestes, um dieses Vorhaben zu vereiteln...

Peter Thorwarth gelang es nach "Bang Boom Bang" erneut, typisch deutsche Ruhrpott-Klischees in eine wunderbare Komödie zu verpacken, die mit viel Witz und Zynismus die Realität auf dem Bau in überdrehter Form wiedergibt. Mit Ralf Richter, Hilmi Sözer und Willi Thomczyk gesellt sich um Peter Thorwarth, der die Hauptrolle des Philipp selbst übernommen hat, ein wahres Dreamteam, welches alle Proll-Klischees glaubwürdig darstellt. Alleine Ralf Richters hübsche Bier-Wampe ist schon ein Running Gag für sich. Auch kleine Nebenrollen wie z.B. das Lehrerehepaar sind hervorragend besetzt worden. Lediglich Peter Thorwarth selbst kommt als Studenten-Schnösel nicht ganz so glaubwürdig rüber. Aus der Story hätte man noch etwas mehr machen können, zumal gerade der Part mit der Fliegerbombe und das Ende ein wenig zu übertrieben sind. Ansonsten ist dies aber eine der besten deutschen Komödien der letzten Zeit, die wohltuend auf Albernheiten à la "Der Schuh des Manitu" verzichtet und vom Anfang bis zum Ende für kurzweilige Unterhaltung sorgt.

 

Bild 

Die Filmabtastung wirkt etwas verschwommen und bietet auch nicht die hervorragenden Farb- und Kontrastwerte großer Hollywood-Produktionen. Der Kontrastumfang wirkt teilweise sehr grell und die Farben etwas ausgewaschen. Das Bild wurde sichtbar mit einem Rauschfilter nachbehandelt, der auch leichte Nachzieheffekte produziert. Die Kompression ist ebenfalls nicht ganz perfekt und produziert leichte Artefakte.

 

Ton 

Bereits "Bang Boom Bang" war kein sonderlich auffälliger Surround-Film und auch bei "Was nicht passt wird passend gemacht" hat sich daran nicht viel geändert. Der Film spielt sich vorwiegend auf den Frontkanälen ab. Eine Ausnahme bilden lediglich die Musikstücke, welche sehr laut auch von hinten zu hören sind, dabei aber ziemlich monoton klingen.

 

Special Features 

Für einen deutschen Film wurde die DVD recht umfangreich konzipiert und bietet bis auf ein "Making of" so ziemlich alle Elemente, die man auch von den großen Hollywood-Produktionen kennt:

  • Audio-Kommentar: Wer "Bang Boom Bang" kennt, der weiß bereits, wie gut Peter Thorwarth und Ralf Richter im Audio-Kommentar miteinander klar kommen. Beide erzählen viele kleine Anekdoten und gerade Ralf Richter präsentiert sich dabei mit seinem altbewährtem lockeren Mundwerk in bester Form. Auch hier gibt es wieder ein Intro, in dem man die Beiden sieht und welches dann nahtlos in den Film übergeht.

  • Kurzfilm "Was nicht passt wird passend gemacht": Die im Kinofilm verfilmte Geschichte ist schon etwas älter und wurde von Peter Thorwarth bereits vor ein paar Jahren in einem Kurzfilm angerissen, den der Regisseur noch an der Filmhochschule gedreht hat. In der Rolle des Chefs ist hier übrigens noch der zwischenzeitlich verstorbene Dieter Krebs zu sehen.

  • Making of "Digital Effects": In einem unkommentierten Clip werden hier die wenigen Special Effects-Sequenzen des Films wie z.B. die Szene mit dem Flugzeug oder der Einsturz des Hauses rekonstruiert.

  • Set-Tour mit Hilmi Sözer: Hilmi Sözer präsentiert dem Zuschauer einen kleinen Rundgang über die Dreh-Baustelle und quatscht dabei einige Darsteller an. Das Ganze ist zum Glück keine Promo-Show, sondern mehr auf Spaß ausgelegt. Auf Dauer geht der Witz aber ein wenig verloren, so dass man nicht unbedingt bis zum Ende der rund 20 Minuten hier unbedingt dabei sein muss.

  • Entfallene und ungekürzte Szenen sowie Outtakes: Zusätzliche Deleted Scenes gibt es hier in Hülle und Fülle, ebenso Szenen, die im Film etwas zusammengekürzt wurden. Darunter sind einige wirklich ganz gute Sequenzen, die man auch durchaus im Film hätte gebrauchen können und obendrein auch nicht sonderlich lange sind. Etwas störend ist hier lediglich die fehlende "Play All"-Funktion, so dass jede dieser Szenen immer einzeln angewählt werden muss.

  • Teamfilm: Dieser Film ist primär für die an der Produktion beteiligten Personen gedacht und zeigt in kurzen Ausschnitten vor allem die Leute, die hinter der Kamera mitgeholfen haben.

  • Musikvideo "69 - Sacred"

  • Produktionsnotizen, Cast & Crew-Infos: Neben viel Text sind hier auch noch einige Interview-Sequenzen aus dem Electronic Press Kit zu finden.

  • Mehrere Trailer

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

28.10.2002