Traumpaare (Duets) |
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Studio |
Buena Vista (2000) | |
Verleih |
Concorde Home Entertainment (2002) | |
Laufzeit |
107:26 min. (FSK 12) | |
Regie |
Bruce Paltrow | |
Darsteller |
Gwyneth Paltrow, Huey Lewis, Maria Bello, Scott Speedman, Paul Giamatti | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
1,85:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 2. Deutsch, DTS 5.1 3. Deutsch, Dolby Digital 2.0 4. Englisch, Dolby Digital 5.1 |
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Untertitel |
deutsch (bei englischer Fassung nicht ausblendbar) | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 20 EURO |
Film
Ricky Deanne (Huey Lewis) und Val (Gwyneth Paltrow) treffen sich am Sarg einer toten Revuetänzerin. Beide stehen sich zunächst mit einer gewissen fremden Distanz gegenüber, bis sie feststellen, dass sie Vater und Tochter sind. Seine längst verdrängte Vaterrolle kommt Ricky gegenwärtig allerdings nicht sehr zupass, da er sich auf einer Tour durch die USA befindet, wobei er als professioneller Karaokesänger in den Provinzbars auf den einschlägigen Wettbewerben die Siegesprämien absahnt, zuzüglich einem nahrhaften Zubrot durch gutdotierte Wetten auf die eigene Sangeskunst. Aber trotz aller Abwehrreaktionen kann er es nicht verhindern, dass sich Val nun an seine Fersen heftet, um so etwas wie ein verspätetes Familienleben in Gang zu setzen. In ähnlicher Mission ist die spitzzüngige und in der Wahl ihrer Mittel wenig zurückhaltende Suzi Loomis (Maria Bello) unterwegs, wobei sie sich als Chauffeur ausgerechnet den eher sensiblen Billy (Scott Speedman) ausgesucht hat, dessen Prämisse es ist, unter allen Umständen den Glauben an das Gute im Menschen nicht zu verlieren, ein Grundsatz der sich allerdings in letzter Zeit gewissen Anfechtungen ausgesetzt sah durch den Umstand, dass er seine Frau mit seinem Geschäftspartner im heimischen Ehebett erwischt hatte. Noch Neulinge im Metier des Karaokewettstreits sind Todd (Paul Giamatti) und Reggie (Andre Braugher). Während Todd gerade sowohl seinen Job als Handelsvertreter, als auch seine Position als treusorgender Familienvater und Ehemann in den Wind geschossen hat, nachdem sich bei ihm der Eindruck verfestigt hatte, in keinem Bereich die angemessene Annerkennung zu erhalten, befindet sich Reggie auf der Flucht vor den staatlichen Autoritäten. Aus der reinen Zweckgemeinschaft wird aber nach und nach eine echte Freundschaft, wozu ihre gemeinamen Sangesdarbietungen einen nicht unbeträchtlichen Anteil für sich reklamieren können.
In diesem dreispurigen Roadmovie steckt alles für einen entspannten
"Feel-good"-Filmabend. Jede Menge Musik, und zwar ein Haufen bekannter Lieder,
die von den Darstellern fast durchgehend selbständig (nur Andre Braugher als Reggie ließ
sich stimmlich vertreten), mit bemerkenswertem Können und mit viel Enthusiasmus
vorgetragen werden sowie eine bunte Mischung aus Liebeshändeln, Missverständnissen,
Entfremdungen, samt zugehörigen Versöhnungen, kleinen Gaunereien und noch mehr Musik.
Dann ist es doppelt ärgerlich, dass die Macher wohl höhere Ambitionen hatten und darauf
bestanden haben, in regelmäßigen Abständen tiefernste Anwandlungen einzubauen, ohne
dass Drehbuch oder Regie den insofern verschärften Anforderungen ausreichend gerecht
wurden. Und so werden die Schwachpunkte des Films statt durch eine betonte
Lockerheit neutralisiert zu werden, erst recht ins Rampenlicht gezerrt und versetzen
"Duets" den einen oder anderen Tiefschlag. Gwyneth Paltrow nimmt man das naive
Dummchen einfach nicht ab, da sie in ihrer Rolle nie authentisch wirkt, sondern stets wie
eine Intellektuelle, die sich in einer Persiflage ihres geistigen Gegenteils versucht.
Paul Giamattis chaotische Ausbrüche erreichen schnell ein Stadium, in dem sie so
überzogen sind, dass sie die Grenze des glaubwürdigen Ausbruchs aus konventionellen
Zwängen überschreiten und in reinen Klamauk übergehen. Und das Vater-Tochter-Drama ist
in einer Schlichtheit gestrickt, die selbst gestandene Seifenoper-Autoren vor Scham im
Boden versinken ließe.
Wie gesagt, hätte "Duets" (Traumpaare) eine gehörige Portion mehr Schwung und
vor allem einen satten Schuss Humor mit auf den Weg bekommen, wäre das alles kein echtes
Problem gewesen, immerhin liegt es in der Natur eines "Feel-good-movies" alles,
auch kleinere Schwächen, ein wenig lockerer zu sehen. Das Material wäre eindeutig
vorhanden gewesen: Selbst dem unbefangenen Betrachter bleibt nicht verborgen, wie viele
Szenen förmlich um eine kleine humorvolle Wendung betteln.
Letztlich reicht das Ergebnis immer noch für eine maßvoll nette Unterhaltung, gerade
weil es immer wieder Einzelmomente sind, die das Zuschauen mehr als lohnenswert machen.
Und bei den Schauspielern wurden vor allem Maria Bello und Paul Giamatti mit Rollen
privilegiert, die viel darstellerischen Raum für funkensprühende Lebendigkeit im Angebot
hatten, was beide prompt mit Kusshand angenommen haben.
Bild
Es gab schon DVDs mit besserem Bild. Zwar überwiegen positive Bestandteile, wie eine in allen Belangen überzeugende Schärfe, die auch kleinere Details ausreichend klar zur Geltung kommen lässt und der Kontrastumfang geht ebenfalls in Ordnung. Die Rauschtätigkeit ist für einen neuen Film allerdings zu sehr ausgeprägt. Außerdem treten die Farben bei Innenaufnahmen häufig in wenig natürliche Tönungen auf.
Ton
Bei dem Thema des Films liegt es nahe, dass die Musik eindeutig im Mittelpunkt steht und dementsprechend wenig Raum für akustische Spezialitäten bleibt. Die diversen Gesangseinlagen kommen denn auch mit Schwung und voller Frische perfekt zur Geltung. Sind allerdings doch einmal räumliche Gestaltungen des Tons gefragt, werden diese klaglos wiedergegeben, nennenswerte direktionale Effekte oder ähnliche Besonderheiten bleiben jedoch aus. Insofern kann sich auch die DTS-Fassung gegenüber der Dolby Digital Version wenig hervortun.
Special Features
Bei den Zugaben sieht es eher mau aus. Die Interviewausschnitte mit Gwyneth sowie Bruce Paltrow und Huey Lewis sind denkbar kurz und knapp gehalten. Dazu gibt es noch biografische Daten der Mitwirkenden, sowie den Trailer in deutscher und amerikanischer Fassung. Und wem die musikalischen Darbietungen der Darsteller gefallen haben, hat die Möglichkeit auf acht der Karaoke-Szenen des Films direkt zuzugreifen.
09.06.2002
Review von Tobias Wrany
Test-Equipment
TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES