The West Wing Season One Ep. 12-22

Britische Version

Original

The West Wing

Studio

Warner Bros. Television (1999)

Verleih

Warner Home Video UK (2002)

Laufzeit

11 Episoden à 42 min.

Regie

Alex Graves

Darsteller

Martin Sheen, Rob Lowe, Moira Kelly, Dulé Hill u.a.

DVD-Typ

3 x DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

5.63 Mbps

Bildformat

4:3

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 2.0
2. Französisch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

Englisch, Französisch

Regionalcode

2,4

Verpackung

Digipak

Preis

56.99 EURO bei amazon.de
Film 

"The West Wing" spielt im Weißen Haus und erzählt vom beruflichen und privaten Alltag des US-Präsidenten Josiah Bartlet (Martin Sheen) und dem seiner engsten Assistenten. Dabei ist die Serie so unspektakulär, dass sie eigentlich auch als Hörspiel hätte konzipiert werden können, denn Action ist kaum auf dem Bildschirm zu sehen. Wenn Präsident Bartlet einen Raketenangriff als Reaktion auf den Abschuss eines amerikanischen Transportflugzeuges befiehlt, sieht man keine Raketen und hektisch umherrennende Soldaten mit tapferer Miene auf dem Gesicht, sondern verfolgt das Geschehen hinter den Kulissen mit, welches normalerweise der Öffentlichkeit verborgen bleibt. In der Serie geht es um einen Einblick in die politischen Entscheidungsprozesse, und dabei wird die Politik auch ein wenig entzaubert, denn die Akteure sind keine Supermänner, sondern ganz normale Leute mit ganz normalen Alltagsproblemen. Die Personen und die Ereignisse der Serie sind vollkommen fiktiv und orientieren sich auch nicht an realen Vorbildern. Dennoch bemüht sich die Serie um eine möglichst realistische Darstellung. So sind die Ideen, die hier den Stoff für die Episoden geben, auch meist recht lebensnah: Ein Konflikt zwischen Indien und Pakistan, die Suche nach Mehrheiten für ein neues Waffengesetz oder das alltägliche Spiel zwischen Regierung und Lobbyisten um Einflussnahme auf die Politik werden hier so unterhaltsam realisiert, dass die Serie nicht nur für Politikstudenten interessant ist, sondern "The West Wing" informative Unterhaltung für alle bietet, die ein wenig Abwechslung von den häufig nach gleichem Muster gestrickten TV-Serien suchen, mit denen man sonst berieselt wird. Positiv fällt auch auf, dass die Stories meist nicht dem üblichen Zwang des Mediums Fernsehen unterliegen, dass sie innerhalb einer Episode zuende erzählt werden müssen, sondern sich auch auf mehrere Folgen verteilen. Die Episoden konzentrieren sich meist auch nicht nur auf eine einzige Geschichte, sondern verfolgen mehrere Handlungsstränge parallel. Einziger Kritikpunkt hinter all den ausschweifenden Steadycam-Streifzügen durch die Räume des Weißen Hauses, die man so in den Nachrichten nicht zu sehen bekommt, wäre die etwas zu positive Aura, die die gesamte Crew ausstrahlt. Denn trotz kleinerer Schwächen, die hier offenbart werden, gehören Präsident Bartlet und sein Team zu den "Guten" und bieten mit ihren meist nachvollziehbaren und rationalen Reaktionen einen Kontrast zur nicht selten durch Gesinnungstäter und Parteisoldaten gekennzeichneten Realpolitik. Aber so liebt und nett, wie das neben Präsidentendarsteller Martin Sheen auch ansonsten von den Gesichtern recht bekannte Darstellerensemble in die Kamera schaut, identifiziert man sich eben nur allzu gerne mit der TV-Regierungsmannschaft.

Aaron Sorkin, Drehbuchautor von "Eine Frage der Ehre" und "Hallo, Mr. President", ist der geistige Kopf hinter "The West Wing" und konnte in den USA bereits zahlreiche TV-Preise für seine Erfolgsserie einsammeln. Das scheint aber hierzulande bislang noch kaum jemanden interessiert zu haben, denn während mit einiger Verzögerung fast jede erfolgreiche US-TV-Serie nach einiger Zeit auch in Deutschland startet, hat sich bislang noch kein Programmabnehmer für "The West Wing" gefunden. Dass man hierbei nicht aufs Privatfernsehen setzten kann, dessen primäre Strategie daraus bestehen zu scheint, immer trivialere und niveaulosere Programmkonzepte zu entwickeln, ist durchaus noch nachvollziehbar, aber das öffentlich-rechtliche Fernsehen muss sich schon die Kritik gefallen lassen, ob nicht der gebührenfinanzierte Grundversorgungsauftrag vernachlässigt wird, wenn so eine Serie, die nun wirklich ohne Zweifel zum Programmkonzept passt, einfach ignoriert wird. Wer im Besitz eines DVD-Players und der englischen Sprache mächtig ist, dem kann dies zumindest erst einmal egal sein, wenn hoffentlich in England demnächst noch weitere Episoden von "The West Wing" auf DVD erscheinen werden.

Zunächst wurde in England vor einigen Monaten bereits ein Set mit drei DVDs veröffentlicht, welches die erste Hälfte der ersten West Wing-Staffel enthielt. Das nun vorliegende Set enthält die fehlende zweite Hälfte mit den restlichen Episoden der ersten Staffel. Zugleich wird Warner aber voraussichtlich im September in England auch eine komplette Season-Box veröffentlichen, die bei ansonsten gleicher Ausstattung alle sechs DVDs in einer Box enthält.

 

Bild 

Obwohl "The West Wing" auf Filmmaterial und nicht auf Video gedreht wurde, macht sich dies bei den DVDs nicht positiv bemerkbar. Zunächst einmal ist das Bild nur im TV-typischen 4:3-Format und auch nicht sonderlich scharf. Das mag zum einem am üblichen NTSC-Transfer liegen, stellenweise sieht es aber auch so aus, als ob hier bewusst auch ein wenig mit dem Weichzeichner nachgeholfen wurde. Die Serie besteht zu 90% aus Innenaufnahmen, die meist etwas zu dunkel ausfallen. Bis auf diese Ausnahme sind Farben und Kontrast aber gut. Aufgrund einer leichten Rauschfilter-Nachbearbeitung ist das Bild gerade bei schnellen Bewegungen etwas unruhig, ansonsten aber störungsfrei. Die Kompression mag zwar für den weichen Bildeindruck mitverantwortlich sein, lässt ansonsten aber keine auffälligen Artefakte erkennen. So bietet "The West Wing" zwar kein Top-Bild, ist qualitativ aber wenigstens so gut, dass man die Serie auch ohne große Probleme im aufgezoomten 16:9-Format sehen kann.

 

Ton 

Der Sound spielt bei "The West Wing" kaum eine Rolle. Lediglich die Musik im Vor- und Abspann sowie bei einigen Übergängen ertönt sehr prägnant aus den Surround-Kanälen. Ansonsten sind sowohl die Dialoge als auch die Umgebungsgeräusche vornehmlich aus dem Center zu hören. Die Dialoge sind zwar etwas leise, ansonsten aber gut verständlich.

 

Special Features 

Ebenso wie bei der ersten Staffel-Hälfte sind hier auf der letzten DVD des Dreier-Set ein paar Extras untergebracht. Das Making of ist zwar ziemlich kurz, verschafft jedoch auf jeden Fall einen recht interessanten Überblick über die Konzeption der Serie. Außerdem stellen sich die Darsteller mit den Figuren, die sie spielen, vor. Weiterhin sind auf der DVD noch drei Promo-Clips, die der US-Sender NBC zur Promotion von "The West Wing" verwendet.

The West Wing Season One Ep. 12-22 für 56.99 EURO bei amazon.de

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

01.08.2002