Star Wars - Episode 1 - Die dunkle Bedrohung |
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Original |
Star Wars Ep. 1 - The Phantom Menace |
Studio |
Lucasfilms (1999) | |
Verleih |
20th Century Fox Home Entertainment (2001) | |
Laufzeit |
130:43 min. | |
Regie |
George Lucas | |
Darsteller |
Ewan McGregor, Liam Neeson u.a. | |
DVD-Typ |
2 x DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1
EX 2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 EX 3. Audio-Kommentar |
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Untertitel |
Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte (auch Bonus-Material) | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 25-30 EURO |
Film 





Rund dreißig Jahre vor den bereits
bekannten Abenteuern von Han Solo, Luke Skywalker & Co. ist in der Galaktischen Republik ein Streit über die Besteuerung der Handelsrouten ausgebrochen. Der friedliche Planet Naboo mit seiner Königin Amidala wird von der geldgierigen
Handelsföderation angegriffen. Als die Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn und Obi-Wan Kenobi im Auftrag des Obersten Kanzlers der Republik verhandeln wollen, entkommen sie nur knapp einem Attentat. Auf der gemeinsamen Flucht mit Königin Amidala müssen sie auf dem Wüstenplaneten Tatooine notlanden. Hier hilft ihnen der Sklavenjunge Anakin Skywalker, das Raumschiff wieder flott zu machen. Anakin gewinnt ein lebensgefährliches Podrennen und weckt in Qui-Gon die Überzeugung,
dass er ausersehen ist, das Gleichgewicht der Macht wiederherzustellen.
Zurück in Coruscant, der Hauptstadt der Republik, scheitert Königin Amidala bei dem Versuch, den Senat gegen die Handelsföderation zu mobilisieren. Sie kehrt mit den Jedi-Rittern und Anakin nach Naboo zurück, um den Kampf allein fortzusetzen. Eine gewaltige Schlacht beginnt...
Die Fortführung oder besser gesagt Vorgeschichte der Star Wars-Saga
rund 20 Jahre nach dem Erfolg des ersten "Krieg der Sterne" führt
mit wegweisenden Special Effects wieder einmal zurück in die
märchenhafte Phantasiewelt des George Lucas, die vor allem dank
Unterstützung der Techniker aus dem Hause ILM so realistisch
erscheint. Stilistisch bedient sich der Film dabei sowohl bei
modernstem High Tech aber auch klassischer Architektur, die zu einem
einzigartigen Mix verbunden werden, der zugleich modern aber irgendwie
auch antik wirkt. Obwohl alles natürlich in technischer Hinsicht viel
moderner wirkt als in den klassischen Star Wars-Filmen, blieb sich
George Lucas aber zumindest einer Eigenart treu, nämlich der
Verwendung von Überblendungen zwischen den einzelnen Szenen anstelle
von harten Schnitten. Leider folgt auch "The Phantom Menace"
inhaltlich in erster Linie dem gewohnten Abenteuer-Konzept, dass in
erster Linie auf viel Action setzt, ohne dass bereits die Geschichte
an sich sonderlich viel Spannung bietet. Und die Figur des Jar Jar
Binks, mit der George Lucas noch mehr Humor in die Serie bringen
wollte, fällt in erster Linie durch seine nervigen Albernheiten auf,
die zumindest im englischen Original noch halbwegs erträglich sind.
Dummerweise erfolgt natürlich zwangsläufig der Vergleich mit
den alten Star Wars-Filmen, die man vielleicht mit romantischer
Verklärung aus der Jugendzeit in Erinnerung hat. Die Magie, die z.B.
ein Alec Guiness damals als Obi Wan Kenobi ausstrahlte, wenn er von
der "Macht" sprach, erkennt man hier leider bei Ewan
McGregor nicht wieder, der ebenso wie Liam Neeson einen etwas
lustlosen Eindruck vermittelt. Sehr positiv fällt hingegen Jake Lloyd
als junger Anakin Skywalker auf, der sehr sympathisch und natürlich
wirkt. Die größte Schwäche von Star Wars lässt sich aber nicht übersehen:
George Lucas mag ein Genie darin sein, spektakuläre Fantasy-Welten zu
erschaffen, doch es mangelt am Erzählen einer Geschichte mit Spannung und
Dramatik. Zudem bekommt man auch hier wieder viel von dem Geschwafel über die
Republik und den Zerfall der Macht erzählt, dass wohl nur echte Star Wars-Fans
richtig verstehen werden. So ist "Episode One" zwar mit seinen Special
Effects ein Spektakel der Superlative, aber inhaltlich nicht abwechslungsreicher
als eine Sitcom.
Auf der DVD ist eine rund drei Minuten längere Fassung als die, die man aus dem Kino kennt. Die Ergänzungen sind allerdings so unauffällig, dass man sie kaum bemerkt. Kleiner Tip: Eine der Szenen wird auch unter den Deleted Scenes noch einmal erwähnt.
Bild 





Die herausragendste Eigenschaft von Episode One ist die enorme Vielzahl von unterschiedlichen bunten Farben in den verschiedensten Tönen. Waren bereits die ersten Star Wars-Filme poppig-bunte Abenteuer, so verblassen sie angesichts der opulenten und farbenreichen Optik, die erst auf DVD so richtig zur Geltung kommt. Auffällig, aber vielleicht auch künstlerische Absicht ist die leichte Betonung von Rosé-Tönen, die abhängig vom Handlungsort mal mehr mal weniger zu bemerken ist. Der Kontrast ist optimal abgestimmt und sorgt für ein klares und plastisches Bild, dass in dunklen Szenen den richtigen Schwarzwert trifft und trotzdem noch genügend Details zeigt.
So mancher wird sich daran erinnern, dass bereits für "The
Phantom Menace" ein digitales Master existierte. Dieses wurde
allerdings bewusst nicht für die DVD verwendet, da man, so
DVD-Producer Van Ling, den bekannten Stil des Films erhalten und den
digitalen Look vermeiden wollte, den z.B. Disney's "A Bug's
Life" hat.
Die Vorlage ist bis auf eine geringfügige Körnigkeit und winzige
Dropouts in einigen Szenen sehr sauber. Auffällig ist allerdings ein
häufig auftretendes Zeilenflimmern (Aliasing), welches an den
scharfen Rändern von Objekten nicht zu übersehen ist. Die Kanten
wirken hier auch oft überschärft, was anhand von Doppelkonturen
auffällig wird. Die Kompression der DVD mit einer Bitrate von
durchschnittlich 6.51 Mbps leistet sich kaum Patzer und lässt keine
Artefakte erkennen. Etwas wechselhaft ist lediglich die
Detailschärfe des Bildes, die zwar in den meisten Szenen gut bis sehr
gut ist und die Betrachtung
selbst kleiner Randdetails erlaubt, stellenweise aber auch einen etwas
weichgezeichneten Eindruck hinterlässt.
Insgesamt ist Episode 1 eine sehr gute DVD geworden, deren Bild einen sehr plastischen Eindruck macht. Angesichts der gerade aus dem Hause Lucas gewohnten Perfektion ist es allerdings doch erstaunlich, dass es hier und da an einigen Stellen doch noch einige kleine Fehlerchen zu entdecken gibt, die verhindern, dass "The Phantom Menace" den eigentlich erwarteten Referenz-Status erringt.
Ton 





Episode One war der erste Film in Dolby Digital 5.1 EX und wird so
selbstverständlich auch auf DVD präsentiert. Wer diesen Sound
bereits von LaserDisc kennt, wird auch hier nicht enttäuscht, zumal
Episode 1 auch ein Film ist, der für Dolby Digital 5.1 EX
wirklich ausgezeichnetes Demo-Material liefert und den hinteren Center
sehr deutlich mit ins Geschehen einbezieht. Die Dynamik des Films ist
gerade während des Pod-Races überwältigend und klingt so
voluminös, dass man schon fast geneigt ist, den Subwoofer ein wenig
leiser zu drehen.
Die Surround-Kanäle werden vielfach gut bedient, gerade die
Lasereffekte eignen sich hierfür perfekt, aber selbst in ruhigen
Szenen bleibt immer eine sehr räumliche Kulisse erhalten. Dies ist
nicht zuletzt John Williams zu verdanken, der den sehr kräftigen
Music Score beisteuerte und für leise Töne kaum Zeit lässt, sondern
meist sehr lautstark zu hören ist. Diese DVD wird sicherlich für
längere Zeit als beliebtes Vorführmaterial dienen, denn die
Surround-Effekte sind nicht nur üppig, sondern demonstrieren auch
nahezu perfekt die Möglichkeiten von Dolby Digital 5.1 EX mit vielen
feinen Effekten, die zielgenau aus dem hinteren Center kommen.
Einen Malus hat allerdings auch Episode 1 ebenso wie viele andere neuere Fox-DVDs mit Audio-Kommentar: Da die User Prohibitions aktiviert sind, lassen sich weder Sprache noch Untertitel direkt umschalten.
Special Features 





Neben einer wirklich üppigen Ausstattung mit Bonus-Material, für
dessen gehaltvolle Zusammenstellung den Machern wirklich Respekt
gebührt, fallen bei "Die dunkle Bedrohung" auch so einige
Feinheiten auf, die die Mühe im Detail zeigen. So stehen zwei
verschiedene Betrachtungsperspektiven für den Film zur Verfügung.
Wer den englischen Ton wählt, bekommt den Vorspann in englischer
Sprache und wer die deutsche Synchro unbedingt haben will, auch den
Vorspann in Deutsch zu sehen. Wahrscheinlich eher am Rande fällt
außerdem auf, dass die DVD gleich drei komplett verschiedene
Menü-Designs verwendet, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt
werden. Da die DVD THX-zertifiziert ist (bei Lucas eigentlich
selbstverständlich) bekommt man natürlich auch einen THX-Trailer zu
sehen. Dies ist ein ganz neuer Trailer, der allerdings durchaus eine
gewisse Verwandtschaft zum THX-Trailer von Terminator 2 aufweist.
Außerdem ist auch der THX-Optimizer an Bord, der Feineinstellungen
für Bild und Ton erlaubt.
Das nachfolgende Bonus-Material hat es wirklich in sich, denn einen so
umfassenden Einblick in die Produktion eines Films bekommt man
wirklich selten. Produzent Rick McCallum gab nicht zu Unrecht bei
einer Präsentation der DVD in den USA einen kleinen Seitenhieb auf
die Konkurrenz gab, indem er zum Ausdruck brachte, dass er von
Bonus-Material im Stile von "How Great it is working with
George" nichts hält. Während DVD-Anbieter immer noch viel zu oft unter
dem Namen "Making of" dem DVD-Käufer belangloses
Werbematerial unterjubeln, bestehen die Extras auf der Bonus-DVD aus
wirklich ernsthaft gemachten Dokumentationen mit hohem
Informationsgehalt.
- "The Beginning" (ca. 66 min.): Die Dreharbeiten von "The
Phantom Menace" wurden von einem eigenen Kamerateam begleitet,
welches während der gesamten Zeit Bilder und Töne eingefangen hat.
Aus den dabei angefallenen rund 600 Stunden Material wurde dieses
Making of zusammengestellt, welches von den ersten Schritten wie dem
Casting der Darsteller bis zur
Premieren-Vorstellung wirklich den
gesamten Zeitraum der Dreharbeiten kompakt und informativ
zusammenfasst. Die Dokumentation besteht ausschließlich
aus O-Tönen und man bekommt einen recht familiären Eindruck von den
Dreharbeiten vermittelt, wo auch mal so ganz locker die
Millionensummen aufgeschlüsselt werden, die für die Special Effects
zur Verfügung anstanden. Sowohl von der Auswahl des Materials als
auch dem Zusammenschnitt ist dies eine wirklich hervorragende
Dokumentation, die einen gelungenen Einblick in die Entstehung des
Films ermöglicht und so eigentlich zum Standard auf DVDs werden
sollte. Auch in technischer Hinsicht ist das Making of wirklich top:
Während die meisten Extras auf DVD noch im herkömmlichen 4:3-Format
zu sehen sind, bekommt man hier das Making of im anamorphen
16:9-Format präsentiert.
- Audio-Kommentar mit George
Lucas, Produzent Rick McCallum, Co-Editor und Sound Designer Ben Burtt, Visual Effects
Supervisor Scott Squires, John Knoll und Dennis Muren sowie Animation Supervisor Rob
Coleman: Dieser Audio-Kommentar ist in erster Linie etwas für die
eingefleischten Star Wars-Fans, denn er befasst sich sehr viel mit
Film-Technik im engeren Sinne und ist auch im Tonfall eher
ernster Natur. Aber vielleicht gehört auch nur noch ein wenig mehr
Routine dazu, denn schließlich ist dies auch der erste
Audio-Kommentar von George Lucas.
- Deleted Scenes: Auf der DVD sind insgesamt sieben Deleted Scenes.
Hierbei muss zunächst erwähnt werden, dass dies nicht einfach nur
irgendwelche Sachen sind, die am Ende herausgeschnitten wurden und
dann in minderwertiger Schnittcomputer-Qualität hier zu sehen sind.
Nein, für die DVD wurden diese im Rohschnitt befindlichen Szenen erst
richtig fertiggestellt und sind hier in der gleichen, sogar noch etwas
besseren Qualität zu sehen, die der Film selbst bietet. Die Deleted
Scenes sind alle komplett anamorph und verfügen über den O-Ton in
Digital 5.1. Ebenso wie bei allen anderen Extras auf der DVD stehen
hier sowohl deutsche als auch englische Untertitel zur Verfügung.
Inhaltlich sollte man hier aber nicht allzu viel erwarten, denn die
Szenen sind wirklich nur Lückenfüller, die zwar für sich betrachtet
ganz nett anzusehen sind, wie aber die Beteiligten selbst sagen, den
Film nur unnötig in die Länge gezogen hätten. Am besten schaut man
sich die Szenen im Dokumentations-Modus an, dann bekommt man vor jeder
Szene noch eine kurze Erläuterung zu sehen. Bei den "Deleted
Scenes" ist auch ein kleines Easter Egg versteckt, welches man im
Übersichtsmenü direkt bei der ersten Szene "Komplettes Pod-Race"
findet, indem man den Cursor auf "Doku-Menü" steuert und
dann nach rechts geht. Danach erhält man durch Druck auf "Enter"
noch eine kleine Ergänzung dieser Szene, in der Jabba The Hutt einen
Frosch verspeist.
- Web-Dokumentationen: Diese insgesamt 12 zunächst als "Lynne-Tagebücher"
im Internet veröffentlichten Kurz-Infos dienten während der
Produktionsphase als Appetizer fürs Publikum und gaben immer einen
Einblick in den aktuellen Stand der Dinge. Hier bekommt man diese
jeweils rund fünf Minuten langen Dokumentationen noch einmal komplett
zu sehen. Ebenso wie das lange Making of sind auch diese
Dokumentationen im anamorphen 16:9-Format.
- Fünf kleine Behind The Scenes-Featurettes: Zu den Themen Optische Effekte, Kostüme, Ausstattung,
Kampfszenen und Handlung gibt es hier jeweils rund fünf Minuten lange
Dokumentationen zu sehen, die kurz und bündig Einblick in die
verschiedenen Aspekte des Films verschaffen.
- Animatics zu zwei Szenen (Submarine und Podrace Runde 1): Animaticts
lösen in Hollywood zunehmend die einfachen Storyboard-Zeichnungen ab.
Was sich genau hinter diesen groben Animationen verbirgt, erklärt
Star Wars-Producer Rick McCallum zunächst in einfachen Worten.
Anschließend bekommt man die Möglichkeit, zwei Szenen des Films via
Multi-Angle-Funktion in den verschiedenen Entwicklungsphasen von
Storyboards, Animatics bis hin zu fertigen Szene zu betrachten.
- Trailer, Teaser, sieben TV-Spots und das Musik-Video "Duel Of
The Fates": Den Teaser und den Trailer von Episode One gibt es
sogar in anamorpher 16:9-Auflösung, allerdings ohne Dolby Digital
5.1-Ton.
- "Star Wars: Starfighter - ein Spiel entsteht" von LucasArts: Dieses Featurette zeigt die Entstehung des Weltraum-Shooters von
LucasArts.
Man wird allerdings nicht den Eindruck los, dass hier vor allem die
Werbetrommel für das Spiel aktiviert werden soll, denn im Gegensatz
zum sonstigen Bonus-Material wirkt dieses Feature doch etwas PR-lastig.
- DVD-ROM-Part: Echter DVD-ROM-Content ist auf der DVD nicht zu
finden. Leider beschränkt sich dieser nur auf einen Link zur
starwars.com-Website sowie einer speziellen DVD-Website, die
allerdings zum Zeitpunkt dieses Tests noch nicht verfügbar war.
- Bilder-Galerien mit Postern, Print-Kampagnen und unveröffentlichten Photos.
P.S.: Wem dies jetzt noch nicht reicht, der sollte einmal auf der Fernbedienung direkt Track 15 auf der ersten DVD anwählen. Hier findet man einen Clip mit Outtakes und den Credits der DVD-Produzenten.
Review von Karsten
Serck
Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS
11.09.2001