Schneewittchen und die Sieben Zwerge

Original

Snow White and the Seven Dwarfs

Studio

Disney Pictures (1937)

Verleih

Disney Home Entertainment (2001)
Laufzeit 80:08 min. (FSK frei)
Regie Walt Disney
DVD-Typ DVD-9
Fernsehnorm PAL
Bildformat 1,33:1
Audiokanäle
1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Audio-Kommentar Walt Disney
Untertitel Englisch, Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte, Französisch, Italienisch
Regionalcode 2
Verpackung blaues Amaray-Case
Preis ca. 25 EURO
Film 

Es war einmal vor langer Zeit, da lebte in einem Schloss ein liebliches und herzensgutes Mädchen namens Schneewittchen. Weil ihre Mutter sehr früh starb, entschloss sich ihr Vater schon bald wieder zu heiraten. Doch die neue Königin war eine überaus eitle, kaltherzige und grausame Frau. Sie hatte übernatürliche Kräfte und besaß einen Zauberspiegel, von dem sie sich tagtäglich bestätigen ließ, die Schönste im ganzen Land zu sein.
Doch schon bald erblühte auch Schneewittchens Schönheit und die Königin fürchtete, dass Schneewittchen noch hübscher werden könnte als sie. Deshalb befahl sie ihr, in Lumpen gekleidet als Dienstmagd zu arbeiten. Der Zauberspiegel aber ließ sich nicht täuschen und so kam es, dass er eines Tages Schneewittchen als die Schönste im Land bezeichnete. Rasend vor Wut und Eifersucht fasste die Königin den Entschluss, das Mädchen zu töten. Ein Jäger sollte Schneewittchen in den Wald entführen und dort umbringen. 

SPOILER 
Doch da er es nicht übers Herz brachte, die Tat auszuführen, verhalf er dem Mädchen zur Flucht. Ziellos irrte Schneewittchen im Wald umher bis sie schließlich tief im Wald ein winziges Häuschen mit wundersamen Bewohnern entdeckte. Sie traf auf sieben lebensfrohe Zwerge namens Chef, Pimpel, Schlafmütze, Hatschi, Happy, Seppl, und Brummbär, die Schneewittchen in ihrem Häuschen aufnahmen und von nun an vor der bösen Königin beschützten. Die Königin erfuhr jedoch schon bald durch ihren Zauberspiegel, dass Schneewittchen noch am Leben war und ersann einen neuen, teuflisch bösen Plan, das Mädchen endlich zu töten. Als Bettlerin verkleidet wollte sie Schneewittchen dazu verführen von einem vergifteten Apfel zu kosten. Tatsächlich fiel das Mädchen arglos auf die List der Königin herein und sank in einen todesähnlichen Schlaf. Von tiefster Trauer erfüllt betteten die Zwerge das verstorbene Mädchen in einen gläsernen Sarg und hielten vor ihm Totenwache. Doch eines Tages erschien ein Prinz, der von dem traurigen Schicksal Schneewittchens erfahren hatte und verliebte sich auf den ersten Blick in das bildhübsche Mädchen. Als er Schneewittchen zum Abschied küsste, wurde Schneewittchen wie durch ein Wunder zum Leben erweckt und fiel ihrem Retter überglücklich in die Arme.....
SPOILER END

"Schneewittchen und die Sieben Zwerge" ist wohl eines der berühmtesten Märchen und gleichzeitig auch einer der bekanntesten Märchenfilme. Walt Disney gelang mit seinem ersten Animationsfilm in Kinolänge 1937 ein Kunststück, das aufgrund seiner zeitlosen Erzählung auch Jahre später noch ein immer neu hinzukommendes Publikum begeistert und aufgrund der Moratoriums-Politik von Disney nur alle paar Jahre neu auf Video und jetzt DVD veröffentlicht wird. Die märchenhafte Erzählweise von "The One that started it all...", wie der Film bei Disney intern heißt, wird lediglich durch die immer wieder eingespielten Musikeinlagen unterbrochen.

 

Bild 

Das Bildmaterial von 1937 wurde bereits 1993 aufwendig restauriert und gibt so auf der DVD wohl den bestmöglichen Eindruck, der technisch möglich ist. Klar, in Sachen Bildschärfe muss man schon einige Kompromisse schließen, wenn man den Film mit aktuellen Disney-Produktionen vergleicht. Doch für sein Alter zeigt sich "Schneewittchen und die Zwerge" außerordentlich gut, denn das Bild ist sehr klar und die Animationen laufen auch überhaupt nicht auseinander, was normalerweise sehr häufig bei alten Zeichentrickfilmen zu beobachten ist. Die Farben sind sehr kräftig und gleichmäßig. So erscheint der das Schicksal herausfordernde Apfel in einem richtig knalligen Rot. Kaum Dropouts und altersbedingte Fehler stören das Bild, dass aussieht, als ob der Film aus den Achtzigern und nicht aus den Dreißiger Jahren stammen würde. Die Kompression ist obendrein tadellos.

 

Ton 

Sowohl der englische O-Ton als auch die deutsche Synchro wurden neu in Dolby Digital 5.1 abgemischt. Angesichts des ursprünglichen Mono-Tons sollte man hier nicht allzu viel von erwarten, doch die Erwartungen werden immerhin sogar übertroffen. Zwar ist der Sound auch weiterhin recht monoton, aber zumindest wurde ein leichter Surround-Effekt erzielt, der auch nicht mit zu viel Hall gleich übertreibt, sonder dafür sorgt, dass eben nicht nur aus dem Center etwas zu hören ist und das Klangbild etwas an Weite gewinnt. Die Dynamik hingegen ist recht dürftig und leichte Verzerrungen in der Sprachwiedergabe sind von Zeit zu Zeit auch zu vernehmen. Die sehr gut gemachte deutsche Synchro schlägt sich in dieser Hinsicht ein wenig besser, klingt allerdings schon so sauber, dass man vermuten könnte, dass es sich hierbei um eine Neusynchronisation handelt.

 

Special Features 

Nach Einlegen der DVD erscheint zunächst die von den Disney-DVDs gewohnte Sprachabfrage. Die Frage, ob man die DVD nun auf Deutsch oder Englisch sehen will, ergibt ausnahmsweise einen Sinn, denn hier entscheidet sich nicht nur, ob die Menüs in Deutsch oder Englisch angezeigt werden sollen, sondern auch, ob man den Film mit englischem oder deutschem Vorspann und Einblendungen sehen will, was dann durch die Selektion zweier unterschiedlicher Betrachtungsperspektiven realisiert wird. Allerdings kann man aufgrund der üblichen User Prohibitions die Angles nicht selbst frei wählen. Auch sonst hat die Sprachselektion Konsequenzen. Denn die Sprachwahl entscheidet über das Schicksal, ob man sich das erste Feature, die "Magic Mirror Tour" mit Kai Pflaume in Deutsch ansieht oder lieber in Englisch mit Angela Landsbury bevorzugt. Allerdings: Die Magic Mirror Tour, eingeleitet von Roy Disney, ist im Grunde genommen ziemlich überflüssig, denn sie ist nichts anderes als eine sehr lange Zusammenfassung des gesamten Bonus-Materials der DVD, welches nicht sonderlich üppig ist, da im Gegensatz zu den USA, wo "Snow White" als 2 DVD-Set veröffentlicht wird, in Deutschland ohnehin bereits nur eine einzige DVD Platz für den Film und eine abgespeckte Auswahl des Bonus-Materials bietet. Die zusätzliche deutsche Version dieses Features nimmt da noch zusätzlich unnötig Platz für andere Extras weg.

Die Menüs der DVD sind ziemlich verspielt und drehen sich fast immer um den geheimnisvollen Spiegel, der sich wie ein Allmächtiger mit großen Worten bemerkbar macht. Vor dem Abspielen einzelner Extras erfolgen immer wieder kurze Animationen und Belehrungen des Spiegels. Dies hat allerdings den Nachteil, dass die Navigation recht träge wird, aber zumindest lassen sich einige der längeren Animationen durch Druck auf die SKIP-Taste auch einfach überspringen.

  • Audio-Kommentar mit Walt Disney: Ja, richtig, Walt Disney persönlich gibt sich hier die Ehre. Aufgrund der menschlichen Sterblichkeit wurde dieser Kommentar allerdings selbstverständlich nicht von Walt Disney selbst für diese DVD gesprochen, sondern es wurden Interviews und Statements von Disney aus früheren Tagen zusammengeschnitten. Am Beginn des Kommentars wird die Entstehung kurz von Roy Disney erklärt. Der Kommentar gleicht einer längeren Radiosendung, denn es gibt sogar mit dem Film-Historiker John Canemaker einen richtigen Kommentator, der die losen Statements in einen richtigen Kontext bringt. Diese Art der Kommentierung hat sogar richtige Vorteile gegenüber einem Live-Audio-Kommentar, bei dem die Beteiligten immer spontan genug sein müssen, um diesem auch einen Sinn zu geben. Canemaker macht seinen Job sehr gut und macht diesen Audio-Kommentar zu einer sachlich fundierten Audio-Dokumentation.

  • "The Making of Snow White And The Seven Dwarfs". Dieses Making of, welches auf der US-DVD mehr als 40 Minuten lang ist, wurde für die Code 2-DVD auf 22:49 Minuten gekürzt. Schade, denn dieses Making of erzählt nicht nur die Geschichte des Films, sondern damit gleichzeitig den Beginn des Aufstiegs der Disney Company zu dem führenden Zeichentrickstudio der Welt. Weswegen ausgerechnet dieses wirklich gut gemachte Making of zusammengestutzt wurde, während es die überflüssige "Magic Mirror Tour" gleich in zwei Varianten gibt, erscheint ziemlich unbegreiflich.

  • Musikvideo: Barbara Streisand "Someday my Prince will come": Diese Neuinterpretation des Filmsongs wurde in Dolby Digital 5.1 abgemischt und kann klanglich durchaus überzeugen. Nur leider wurde beim Soundmix ein wenig übertrieben und die Stimme von Barbara Streisand auch sehr deutlich auf die Surround-Kanäle gelegt, was der Performance einen sehr unrealistischen Zug verleiht.

  • Spiel: Seppl's wilde Jagd durch die Minen: Dieses witzig gemachte interaktive Spiel ist nicht nur etwas für Kinder, es ist vom Schwierigkeitsgrad sogar stellenweise gar nicht so einfach zu lösen. Man fährt mit dem Cursor durch ein Tunnelsystem und muss nach und nach die sieben Zwerge einsammeln, was durch die Lösung von kleinen Rätseln und Aufgaben möglich wird. Kleiner Tip: Wer einen Fehler macht und "Nachsitzen" muss, sollte schnell auf SKIP FORWARD drücken, dann wird die Aufgabe wiederholt.

  • Sing mit uns "Heiho": Wer schon immer mal Karaoke ausprobieren wollte, bekommt dazu an dieser Stelle Gelegenheit.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS

09.10.2001