Sag Niemals Nie

Never Say Never Again

Studio

Orion/Taliafilm (1983)

DVD-Anbieter

20Th Century Fox Home Entertainment (2000)

Laufzeit

ca. 128 min.

FSK

12

Regie

Irvin Kershner

Darsteller

Sean Connery, Kim Basinger, Klaus Maria Brandauer, Rowan Atkinson u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 2.0 Surround
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0 Mono
3. Französisch, Dolby Digital 2.0 Mono
4. Italienisch, Dolby Digital 2.0 Surround
5. Spanisch, Dolby Digital 2.0 Mono

Untertitel

Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Deutsch und Englisch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

1983 erschien der "offizielle" 007-Film Octopussy mit Roger Moore in der Rolle des smarten MI6-Agenten - doch auch der für viele "einzige echte Bond" Sean Connery kehrte im selben Jahr als Doppelnullagent zurück auf die Leinwände dieser Welt - freilich nicht vom "Original-Produktionsteam", das ja mit Moore arbeitete, sondern unter der Regie von Irvin Kershner wurde "Sag Niemals Nie" auf Filmmaterial gebannt.  Doch man schuf keine neue Story, um den schon aufs Altenteil verbannten Connery nochmals auf die Jagd nach größenwahnsinnigen Fieslingen zu schicken, sondern bediente sich einer Vorlage: Nämlich der von "Thunderball", 1965 erschienen.  Die Handlung wurde lediglich in wenigen Punkten etwas überarbeitet, die Special Effects und die Kulissen pompöser - mit Aufwand geizte man nicht.

Zur Story: James Bond (Sean Connery) soll in einer schön gelegenen Rehabilitationsklinik in Großbritannien seine frühere Fitness wiedererlangen - sein Chef "M" (Edward Fox) fürchtet nämlich um den Gesundheitszustand seines Topagenten, der seiner Ansicht nach zu viele Martinis, Frauen, Steaks und Weißbrot konsumiert. Doch Bond nutzt in der Klinik die Gunst der Stunde und lässt sich dort von attraktiven Krankenschwestern richtig verwöhnen.
Aber es gehen merkwürdige Dinge in der Klinik vor: Denn Bond beobachtet einen Herrn mit verbundenem Auge und dessen private Krankenschwester, die sich später als die selbstsüchtige und verrückte Gangsterin Fatima Blash (Barbara Carrera) herausstellt, bei einer heftigen nächtlichen Auseinandersetzung.

Ehe Bonds Ermittlungen richtig greifen können, wird ein teuflischer Plan auch tatsächlich ausgeführt, den sich die Nummer Eins eines international operierenden Verbrechersyndikats ausgedacht hat: Schurke Largo (Klaus Maria Brandauer) möchte zwei US-amerikanische thermonukleare Bomben in seine Gewalt bringen, um von den Regierungen dieser Welt so eine immens hohe Geldsumme zu erpressen - zahlt sie nicht, will Largo eine Großstadt oder die für die Welt so wichtigen Ölfelder auslöschen. Um dieses Vorhaben trotz der scharfen Sicherheitsvorkehrungen möglich zu machen, bedient sich Largo einer sehr aufwendigen List: Eben in besagter Klinik erholt sich NATO-Captain Jack Petacci (Gavan O' Herlihy) von den Nachwirkungen einer schweren Augenoperation.  Und diese dient einem verbrecherischen Zweck: Denn nun ist sein Augenabdruck exakt der gleiche wie der des amerikanischen Präsidenten. Und genau diesen Augenabdruck braucht man, um über die Bestückung von Kampfflugzeugen mit echten Nuklearwaffen oder, wie sonst in Manövern üblich, mit Attrappen zu entscheiden  - dies kann nur der Präsident. 

Bei einer Übung findet sich Petacci in einem britischen NATO-Stützpunkt ein und tauscht so als "Präsident" zwei Bombenattrappen gegen echte Nuklear-Mehrfachsprengköpfe ein. Und kaum beim Manöver abgeschossen, übernimmt Largo den Flugkurs der gefährlichen Waffen....bis sie schließlich von den NATO-Radarschrimen verschwunden sind. Da Petucci nicht mehr gebraucht wird, bringt ihn die kaltblütige Fatima Blash kurzerhand um. 

Bond, gerade rechtzeitig wiederhergestellt, wird vom Secret Service sofort mit Nachforschungen beauftragt - er ist, fit und gesund, wieder im Dienst. 007 fliegt also auf die Bahamas - dort lebt auch die Schwester des ermordeten Majors, die schöne Domino (Kim Basinger), die ironischerweise Largos Geliebte ist und vom smarten britischen Geheimagenten sehr angetan ist. Aber Bond kann sich nicht nur der jungen Schönen widmen, sondern muss vor allem deren gemeingefährlichen Lover Largo ausschalten und den Standpunkt der Atombomben finden, um ein Desaster zu verhindern. Behilflich bei seinen Ermittlungen ist Bond wieder der US-Kollegen Felix Leiter vom CIA, diesmal dargestellt von Bernie Casey. Auch "Mr.Bean" Rowan Atkinson hat einen ihm angemessenen Auftritt: Er spielt den total vertrottelten Small-Fawcett, der Bond auf den Bahamas zur Seite stehen soll, in Wirklichkeit aber zu rein gar nichts zu gebrauchen ist. 

Dass der Film an den Kinokassen kein Renner wurde, geschah nicht völlig zu Unrecht, denn hier ist kein Meisterwerk entstanden. Connery passt in diesem Film nicht mehr zur Anlage der Bond-Rolle, die Sprüche wirken aufgesetzt und teilweise lächerlich. Dazu kann auch Kim Basinger nicht überzeugen, die als Bond-Girl keine besondere Eignung besitzt, sie wirkt auch die den Szenen kühl, wo sie es eigentlich nicht sein sollte. Sie bringt viel zu viel amerikanisches Flair in den Film, was bei der dahinterstehenden Crew aber auch nicht verwundern kann. Auch Rowan Atkinson kann die Kastanien nicht mehr aus dem Feuer holen, denn die Story ist schon bekannt und weitaus langweiliger als das Original. Daran hat auch Klas-Maria Brandauer seinen Anteil, ein eigentlich hervorragender Schauspieler, der in seiner Rolle völlig unterfordert ist und lustlos vor sich hin spielt. 

 

Bild  

Insgesamt ist die Bildqualität noch befriedigend. Es gibt Sequenzen, da sieht das Bild richtig gut aus bezüglich der Schärfe und der Farben, selbst die Detailtreue ist befriedigend - aber dies ist leider nicht durchgängig das Standardniveau. Vielmehr gibt es auch nach unten Abweichungen, in diesen Szenen wirkt das Bild verwaschen und unscharf. Unterstützt wird dieser Eindruck vom manchmal sichtbar verschmutzten Master, der eigentlich blaue Himmel hat dann einen Braunstich. Will man einen Mittelwert ermitteln, so kommt ein noch akzeptables Niveau dabei heraus, ohne die krassesten Ausrutscher könnte das Ergebnis noch besser sein - ebenso übrigens wie die Kompression, die an diffizil gezeichneten Objekträndern leichte Treppenmuster zeigt. 

 

Ton  

Ganz gleich, ob die deutsche Synchronversion in Dolby Digital 2.0 Mono oder die englische Originalversion in Dolby Digital 2.0 Surround - der Klang ist immer blechern und belegt und besitzt im Hochtonbereich eine unbefriedigende Dynamik. Bei der deutschen Version kann man auf dem Cover nachlesen, dass die Mono-Tonspur "unter Einsatz modernster Masteringtechnik" nachbearbeitet wurde - dass dies auch etwas gebracht hat, merkt der Filmfreund beim Musikstück, mit dem der Film eröffnet wird: Hier gefällt das ordentliche Volumen des Basses. Nicht gefallen kann aber die merkwürdig hallige Klangcharakteristik beider Tonspuren, sowohl der englischen Surround- als auch der deutschen Monotonspur.  Beides verschlechtert noch mal den Klang im Hochtonbereich und sorgt dafür, dass die Stimmen blechern und unnatürlich zum Zuhörer kommen. Bei der deutschen Tonspur ist das Nichtvorhandensein von Räumlichkeit systembedingt, aber auch die englische Version brilliert hier nicht gerade: Nur ein muffiger Mono-Sound kommt von hinten, wenn sich überhaupt was tut, und eine Menge geht auch noch im Grundrauschpegel unter.  

 

Special Features  

Die Code 2-DVD bringt lediglich den Kinotrailer als Extra mit.


Review von Carsten Rampacher

11.05.2001