Phone Booth

Studio

Fox 2003 Pictures (2003)

Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2003)

Laufzeit

80:55 min.

Regie

Joel Schumacher

Darsteller

Colin Farrell, Forest Whitaker, Kiefer Sutherland u.a.

DVD-Typ

DVD-10

TV-Norm

NTSC

Bitrate

6.4 Mbps (Video: ca. 4.9 Mbps)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Spanisch, Dolby Digital 5.1 (192 kbps)
3. Französisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
4. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Spanisch, Französisch

Regionalcode

1

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 USD
Film 

Der New Yorker PR-Zampano Stu Shepard nimmt das Handy nur selten aus der Hand. Sein Ego ist für ihn der Mittelpunkt des Lebens und zur Selbstbestätigung benötigt er neben der Zuneigung seiner Frau auch noch eine junge Geliebte, die ihn anhimmelt. Damit seine Frau von dieser Affäre nichts mitbekommt, organisiert Stu seine außerehelichen Verabredungen meist heimlich von einer Telephonzelle aus. Und dies wird ihm eines Tages zum Verhängnis: Als ein öffentliches Telephon klingelt, nimmt Stu ahnungslos das Gespräch an und wird fortan von einem Verrückten terrorisiert, der damit droht, Stu zu töten, sollte er es wagen, die Telephonzelle wieder zu verlassen. Die Ernsthaftigkeit dieser Drohung wird durch einen gezielten Todesschuss auf einen Zuhälter verdeutlicht, in dessen "Revier" die Zelle steht. Dessen "Bedienstete" halten Stu für den Mörder ihres Beschützers und rufen die Polizei. Dies bringt Stu noch mehr in die Bredouille, da die Polizei natürlich verlangt, dass Stu die Zelle verlassen soll, dieser jedoch kein Wort über die Bedrohung via Telephon verraten darf. Doch der Unbekannte Anrufer will noch mehr: Stu soll seiner Frau gestehen, dass er fremdgeht und wiederum seiner Geliebten die verheimlichte Ehe offenbaren. Als wäre die Bedrohung seines Lebens noch nicht genug, wird er noch vor laufenden TV-Kameras dazu genötigt, ein peinliches Geständnis abzulegen....

Wie kann man eine Telephonzelle zum Handlungsort eines ganzen Spielfilms machen, ohne dass dies irgendwann im Verlauf des Films langweilig wird? Mit diesem Problem werden sich auch Joel Schumacher und die weiteren Macher dieses Films geplagt haben. Die Lösung ist nicht ganz befriedigend ausgefallen: Zunächst begnügt man sich mit einer Laufzeit von gerade einmal rund 80 Minuten, die das Problem lediglich zeitlich verkürzt. Ein schlüssiges Konzept fehlt dem Film damit aber immer noch. Die Handlung reduziert sich auf einen zeitlich ausgedehnten Erpressungsversuch und verliert sich dabei schnell in Eintönigkeit, da es kaum Momente gibt, die einen neuen Blickwinkel oder eine Wende in der Handlung ergeben. Selbst die "Enttarnung" des Erpressers bietet kein Überraschungspotential, da man durch die Stimme Kiefer Sutherlands und dessen Abbildung auf dem DVD-Cover schon direkt beim ersten Anruf weiß, mit wem man es zu tun hat. Sieht man von diesen inhaltlichen Defiziten einmal ab, so ist "Phone Booth", der u.a. aufgrund des 11. September 2001 lange Zeit auf die Warteliste gesetzt wurde, aber ein handwerklich gut gemachter Film, den man sich durchaus einmal ansehen sollte. Colin Farrell verwandelt sich ohne sichtbare Schwierigkeiten in den windigen PR-Fuzzie Stu. Regisseur Joel Schumacher kann auch mit kleinen Tricks aufwarten, wie z.B. der Einblendung von kleinen Fenstern in das Hauptbild. Durch die Verwendung des breiten Cinemascope-Formats und der vielen Weitwinkel-Aufnahmen wird die Darstellung zum Glück nicht ganz so stark auf die Telephonzelle verengt. Die alternativ auf dieser zweiseitigen DVD angebotene 4:3-Fassung kann nur als Negativ-Demonstration empfohlen werden, da deren Pan & Scan-Zusammenschnitt durch die permanente Fixierung auf die Telephonzelle im Bildmittelpunkt sehr augenscheinlich verdeutlicht, wie viel Bildinhalt gerade bei Cinemascope-Filmen verloren geht, wenn diese im Pan & Scan-Format zusammengeschnitten werden.

 

Bild 

Auch in "Phone Booth" hält sich Regisseur Joel Schumacher wieder einmal nicht mit optischen Verfremdungen zurück. Deutlich werden diese aber in erster Linie durch die starke Betonung von Blautönen. Insgesamt sind die Farben sehr kräftig und der kühle Bildeindruck wird durch den farblich sehr eintönigen Handlungsort und den leicht überdrehten, ansonsten aber sehr guten Kontrast mit solidem Schwarzwert noch verstärkt. Die Schärfe des Bildes ist nicht hundertprozentig, für NTSC-Verhältnisse aber immer noch ziemlich gut.

Wie auch bei vielen PAL-DVDs wird auch bei dieser NTSC-DVD die Speicherkapazität nur teilweise ausgenutzt. Die Videobitrate liegt bei rund 4.9 Mpps, was aufgrund der niedrigeren NTSC-Auflösung aber noch kein Problem darstellt. Bis auf selten auffälliges geringfügiges Blockrauschen ist die Qualität der Kompression einwandfrei. Störungen durch Rauschfilter oder sonstige "Verschlimmbesserer" sind nicht zu erkennen, weswegen das Bild sehr ruhig und gleichmäßig erscheint.

 

Ton 

Die Szenerie von "Phone Booth" ist sehr frontlastig und macht nur selten mit Effekten von den Surroundkanälen Gebrauch. Geschickt werden aber z.B. die Frontkanäle dafür ausgenutzt, die ins Bild eingeblendeten Mini-Fenster mit den aus der jeweils korrekten Richtung ortbaren Dialogen zu unterlegen und deren Positionswechsel nachzuvollziehen. Auch die musikalische Untermalung kann mit ihrem dynamischen Klang und der angenehmen, wenn auch dezenten Räumlichkeit überzeugen.

 

Special Features 
  • Audio-Kommentar mit Regisseur Joel Schumacher
  • Trailer zu "Phone Booth" und "Garage Days" (beide Letterbox, Dolby Digital 2.0)

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

18.07.2003