Pakt der Wölfe

Original

Le Pacte des Loups

Studio

Davis Films/Studio Canal/TF1 (2001)

Anbieter

Helkon/Columbia TriStar Home Entertainment (2002)

Laufzeit

136:50 min. (144:20 min. - Directors Cut)

Regie

Christophe Gans

Darsteller

Samuel Le Bihan, Monica Belluci, Vincent Cassel u.a.

DVD-Typ

2 x DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.45 Mbps (Video: ca. 4.2 Mbps)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Französisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
3. Deutsch, DTS 5.1 (754 kbps)
4. Audio-Kommentar Christophe Gans (224 kbps)
5. Audio-Kommentar Vincent Kassel & Samuel Le Bihan (224 kbps)

Untertitel

Deutsch, Französisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Französisch für Hörgeschädigte (Deutsche UT für Extras)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25-30 €
Film 

Frankreich im Jahre 1766. Bauern und Bürger der Provinz Gévaudan sind in furchtsamer Erregung, Aufruhr und Angst. In der düsteren Nebellandschaft der Region treibt eine Bestie ihr Unwesen. Zahllose Menschen, vor allem Bauern, Frauen und Kinder, sind ihr bereits zum Opfer gefallen. Hetzjagden haben bislang keinen Erfolg gebracht, außer, dass man die Zahl der Wölfe in diesem dünn besiedelten Landstrich erheblich verringert hat. Das Morden geht weiter. Die beunruhigenden Nachrichten über das blutige Treiben sind in Paris nicht verborgen geblieben. 

Der König wurde informiert. Aufruhr im Land kann sich Ludwig XV nicht leisten. Seine Majestät beschließt, den vielbegabten jungen Naturwissenschaftler Grégoire de Fronsac in die Region Gévaudan zu entsenden. Der Chevalier, ein Mann der Wissenschaft und der Aufklärung, der jahrelang in den neuen Territorien in Amerika lebte und gegen Indianer kämpfte, soll die Vorgänge untersuchen. Und wenn möglich für eine bald mögliche Aufklärung der Situation sorgen. Der junge Adlige macht sich, begleitet von seinem Blutsbruder Mani, einem Irokesen, der sich durch ungewöhnliche Kampftechniken auszeichnet, auf den Weg in die unwirtliche Gegend. Er und sein Begleiter nehmen Quartier auf dem prachtvollen Anwesen der Familie Morangias, die seit Jahrhunderten die Region beherrscht. Dort fühlt sich Fronsac sogleich von der Tochter Marianne angezogen, der er ebenso viel Aufmerksamkeit widmet wie der mysteriösen Bestie, die er fangen soll....

Für im US-Maßstab lächerlich wenige 30 Millionen EURO liefert der französische Regisseur Christophe Gans den Beweis ab, dass auch europäische Filme professionell aussehen und mit Hochglanzoptik aufwarten können. "Der Pakt der Wölfe" ist ein visuelles Meisterwerk, dass mit kühler Optik und einer sehr eleganten Kameraführung aufwarten kann, bei der viele interessante Tricks angewendet werden. Die Einleitung des Films lässt ein spannendes Abenteuer im Stile von "Sleepy Hollow" erwarten. Doch anstelle sich auf die Entwicklung der Story zu konzentrieren, und diese mit Suspense und schaudrigem Horror anzureichern, schleppt sich die Suche nach der Bestie nach dem Auftakt nur sehr zäh voran. Unnötige Subplots wie die Liebe zu Marianne und Martial Arts-Kämpfe im Matrix-Look, die in einem französischen Film fremdartig wirken, ziehen den "Pakt der Wölfe" in die Länge. Dies gilt auch für den Part der natürlich nett anzusehenden Monica Belluci, die wieder viel nackte Haut zeigen darf, ansonsten aber anfangs nur eine belanglose Rolle spielt, der zuviel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Durch die Konzentration auf diese Nebenschauplätze zieht sich der Film in die Länge, ohne dass man wesentlich mehr darüber erfährt, was es denn nun mit der Bestie auf sich hat. Die Überlänge des Films von 137 Minuten erweist sich als Fehler: Zuviel Zeit wird mit durch deftige Bild- und Soundeffekte auf möglichst viel Thrill optimierte Prügelszenen vergeudet, die den Film wohl auch für Action-Fans interessant machen sollten, aber nichts mehr als unnötige Gewaltdarstellung sind, die die Story nicht notwendigerweise voranbringt. Weniger wäre hier mehr gewesen. Insofern geht auch der "Director's Cut" mit nochmals weiteren 8 Minuten zusätzlicher Laufzeit in die falsche Richtung. Wegen der genialen Optik, die die Stimmung der Zeit und des Handlungsortes perfekt wiedergibt, ist "Der Pakt der Wölfe" aber ansonsten auf jeden Fall einen Blick wert.

 

Bild 

Das Cinemascope-Master ist etwas körnig und zeigt ab und zu kleine Blitze. Stören tut dies allerdings nicht. Trotzdem setzte Helkon einen leichten Rauschfilter ein, der das Bild leicht glättet, ansonsten aber kaum Störungen verursacht. Auch die Schärfe wird nur geringfügig beeinflusst. Gerade Nahaufnahmen von Gesichtern sind sehr scharf und detailreich. Die leicht verwaschene und düstere Optik ist wohl nicht nur gewollt, sondern auch teilweise Resultat der eigens angefertigten Abtastung, da nicht nur der Film, sondern bereits das Helkon-Logo am Anfang etwas matt aussieht und auch das Bild des englischen Trailers sowie der Making of-Ausschnitte wesentlich bunter und wärmer ist. Helkon hatte das französische Master zur Auswahl, dieses wurde aber nach Aussage von Helkon aufgrund der aufgrund der irrealen Farbgebung und den schlechten Schwarzwerten abgelehnt. Die kühle Optik der Helkon-DVD mit den leicht blaustichigen Farben passt aber ausgezeichnet zur Atmosphäre des Films. Der Kontrast ist gut-sehr gut, die Videobitrate infolge der vielen Tonspuren mit gerade einmal 4.2 Mbps indes sehr niedrig ausgefallen. Störungen zeigen sich aber vornehmlich nur in feinen Details, während Blockrauschen kaum zu sehen ist.

 

 

Ton 

Soundtechnisch ist "Pakt der Wölfe" ein ausgezeichneter Demo-Mix mit eindrucksvollen Surround-Effekten. Während der Action-Sequenzen wird ein weiträumiges Surround-Feuerwerk mit viel Dynamik abgeliefert. Der Bass ist gerade während der martialischen Kämpfe sehr heftig und gibt jeden einzelnen Knochenbruch laut wieder, geht dabei aber nicht richtig tief runter, was insoweit auch vorteilhaft ist, da man so diese DVD auch ruhig etwas lauter hören kann, ohne gleich die gesamte Nachbarschaft auf der Pelle zu haben. Direktionale Effekte gibt es in großer Anzahl, die gezielt aus einem Kanal ertönen und teilweise auch zwischen den Surroundkanälen herwandern. Die Kanaltrennung ist sowohl zwischen den Front- als auch den Surroundkanälen sehr hoch. Bemerkenswert ist, dass auf den Surround-Kanälen teilweise die gleich hohe Dynamik erreicht wird, die man auf den Frontkanälen erlebt. Auch die Wiedergabe einzelner Umgebungsgeräusche ist teilweise sehr gut gelungen. Gerade bei den leiseren Effekten macht sich ebenso die sehr saubere Wiedergabe in den Höhen positiv bemerkbar, an der es bei vielen DVDs immer noch etwas mangelt. Mit Ausnahme des Lautstärkeunterschieds, der den DTS-Ton etwas wuchtiger erscheinen lässt, sind zwischen dem Dolby und DTS-Ton aber kaum deutliche Unterschiede herauszuhören.

 

Special Features 
  • Audio-Kommentar von Christophe Gans & Audio-Kommentar von Vincent Kassel und Samuel Le Bihan: Beide Kommentare sind mit deutschen Untertiteln versehen, was nicht unwichtig ist, da die Kommentare auf Französisch gesprochen werden.

  • Filmdokumentationen: Gleich zwei längere Dokumentationen warten hier auf den Zuschauer. Es handelt sich hierbei nicht um simple EPKs mit schönen Werbebotschaften, sondern um primär für die DVD angefertigtes Material. Beide Dokumentationen sind jeweils rund 78 Minuten lang, beanspruchen also insgesamt mehr als zweieinhalb Stunden. "Das Innere der Bestie" ist zunächst ein Rückblick auf den Film, der mit der Arbeit an dem Drehbuch beginnt und von da aus verschiedenste Themen wie die Arbeit mit den Darstellern, den visuellen Stil des Films, die Choreographie der Martial Arts-Sequenzen oder die Special Effects einzeln recht umfangreich behandelt. Die zweite Doku "Hinter den Kulissen" entstand parallel zu den Dreharbeiten und begleitet diese als eine Art Produktionstagebuch, was bislang nur selten in dieser Form auf DVDs wie z.B. "Magnolia" oder "12 Monkeys" zu finden ist. Dadurch, dass man Regisseur Christophe Gans und das Filmteam über die gesamten Dreharbeiten begleitet, bekommt man einen recht authentischen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Films. Allerdings mangelt es ein wenig an Kommentierung, so dass dieses Making of stellenweise auch wie ein längerer B-Roll-Zusammenschnitt erscheint.

  • Geschnittene/verlängerte Szenen: Im Prinzip sind es nur sehr wenige Deleted Scenes, die hier vorgestellt werden. Dadurch, dass diese aber noch sehr ausführlich kommentiert werden, erreicht auch dieser Clip wieder eine recht lange Laufzeit von rund 40 Minuten.

  • Trailer: 3 Trailer und Trailer zu weiteren Helkon/Columbia-DVDs

  • Cast & Crew-Infos

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

07.10.2002