Mission To Mars

Studio

Touchstone Pictures (2000)

Verleih

VCL/MAWA (2000)

Laufzeit

ca. 109 min. (FSK 12)

Regie

Brian De Palma

Darsteller

Tim Robbins, Gary Sinise, Don Cheadle u.a.

DVD-Typ

DVD-9 (Film), DVD-5 (Extras)

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 6.1 EX
2. Deutsch, DTS ES Discrete 6.1
3. Englisch, Dolby Digital 6.1 EX
4. Audio-Kommentar: Director of Photography, Production Designer und Visual Effects Supervisor

Untertitel

Deutsch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film   

Wir schreiben das Jahr 2020: Die erste bemannte Landung auf dem Mars ist vollbracht. Bei den Forschungen auf dem roten Planeten entdeckt das vierköpfige Astronauten-Team einen geheimnisvollen Berg aus Sand und Stein. Bevor dieser genau untersucht werden kann, entfacht sich aus dem Berg ein Sturm, der drei der Astronauten in sich hineinzieht und tötet. Luke (Don Cheadle) überlebt als Einziger und kann einen Notruf zur Erde senden. Daraufhin wird eine zweite Expedition zum Mars geschickt, die Luke retten soll. Auf dem Mars angekommen, machen sie eine Entdeckung, die der Frage nach der Entstehung des Lebens auf der Erde eine ganz neue Erklärung gibt....

Brian De Palmas "Mission To Mars" ist die erste Hollywood-Produktion des neuen Jahrhunderts, die die Landung auf dem roten Nachbarplaneten zum Thema hat. Nachdem der Mars in den fünfziger Jahren meistens nur die Heimat fieser Aliens war, wird hier ein weitaus freundlicheres Bild der öden und lebensfeindlichen Mars-Landschaft gezeichnet. Brian De Palma bedient sich nicht nur optisch mit eleganten Bildern bei Vorbildern wie "2001", sondern bemüht sich um einen ähnlichen philosophischen Anstrich wie Stanley Kubrick legendäres Science Fiction-Epos aus dem Jahre 1969, ohne dabei aber ganz dessen Komplexität zu erreichen. 

Die Bilder sehen wirklich sehr schön aus und wirken auch weitgehend realistisch. Leider hält sich "Mission To Mars" zu lange an Nebenschauplätzen auf, die zwar den Verlauf der Story beeinflussen, aber für den Kern der Geschichte unwesentlich und teilweise auch vollkommen überflüssig sind. Erst nach knapp einer Stunde und einem verheerenden Zwischenfall landet das Rettungsteam schließlich auf dem Mars, so dass der Rest der Handlung ein wenig im Eiltempo verlaufen muss. Erst in der letzten Dreiviertelstunde entwickelt sich eine spannende Handlung, aber das Ende ist wirklich spektakulär, wenn auch ein wenig aus "2001" und auch "The Abyss" Anleihen mit etwas kitschigem Anstrich genommen wurden.

 

Bild  

Die Gesamtbildschärfe und der Kontrastumfang sind auf hohem Niveau. Das gleiche gilt für die Farbdarstellung, die die warmen Rottöne der Marsoberfläche natürlich abbildet. Auch in den Weltraumszenen gefallen die Farben durch ihre Natürlichkeit. Gut ist die Detailtreue. Also beste Voraussetzungen für ein großes Filmvergnügen, doch leider sind auch einige Mängel zu beobachten: So könnte die Kompression noch besser sein, ebenfalls stören relativ häufig auftauchende Drop-Outs und leichte Bewegungsunschärfen.

 

Ton  

DTS ES Discrete 6.1

Mit "Mission To Mars" ist ohne Zweifel ein tontechnisches Meisterwerk gelungen. Dies betrifft in erster Linie die ausgezeichnete DTS ES Discrete 6.1-Tonspur, die in allen Belangen Referenzwerte liefert. Die Effektpositionierung ist ebenso exzellent wie der Raumeindruck. Alle Surround- und der diskrete Back Surround-Kanal präsentieren sich perfekt integriert. Nicht nur für einzelne "größere" Effekte, sondern auch für die sorgfältig eingebauten Umgebungsgeräusche werden die Surroundkanäle sowie der Backsurround-Channel  sehr häufig genutzt. Zum überzeugenden Gesamteindruck passt der sehr gute Dynamikumfang mit glasklarem und verzerrungsfreien Hochtonbereich. Der Bass glänzt  - anstatt mit übertriebener Abmischung, die zu einer Überbetonung und damit zu klanglichen Disharmonien führen würde -  mit einem natürlichen und doch voluminösen und wuchtigen Antritt und lässt es nie an der nötigen Präzision fehlen.

Verzerrungen gibt es keine, besonders beim auf hohem Niveau integrierten Music Score wird die ausgesprochen gute Behandlung des LFE-Kanals deutlich. Zu guter letzt gefällt auch die Stimmwiedergabe mit Natürlichkeit, dazu sind die Stimmen jederzeit klar verständlich, aber nicht überrepräsentiert. Nach "Sleepy Hollow" hat VCL/MAWA eine weitere beachtliche Leistung abgeliefert, dass man in der Lage ist, DVDs auf den Markt zu bringen, die mit überdurchschnittlich gutem Ton das momentan technisch Machbare so gut wie voll ausschöpfen. Insgesamt ist "Mission To Mars" noch imposanter als "Sleepy Hollow" und zieht damit mit "The Haunting" (Code 1, DTS ES Discrete 6.1) gleich. 

Dolby Digital EX

Aber auch die Dolby Digital EX-Tonspur verdient sich gute Noten. Auch hier ist die Dynamik überzeugend und gefällt mit einer niemals belegten, sondern stets natürlichen Klangcharakteristik. Die Effektkulisse ist ebenfalls eindrucksvoll, die Effekte besitzen aber nicht ganz die feine, detaillierte Abstufung der DTS ES Discrete 6.1-Tonspur, die noch klarer und räumlicher von den Abenteuern der Mars-Mission erzählt. Auch bei der DD EX-Fassung ist der Bass voluminös und verzerrungsfrei abgemischt, der Music Score ertönt sehr gut eingearbeitet, aber nicht ganz so plastisch wie in der DTS-Version, die gerade in dieser Disziplin Maßstäbe setzt. Eine Sechs-Sterne-Bewertung ist auch der Dolby Digital-Fassung sicher, die Referenz ist aber die DTS ES Discrete 6.1-Variante.

 

Special Features  

Das Mission-To-Mars-Set besteht aus zwei DVDs, die beide mit einem sehr aufwendig gestalteten Menü gefallen. Den DVD-ROM-Part hingegen kann man getrost vergessen, bis auf etwas Promotion und einige Trailer, die man offline abrufen kann, befindet sich nichts Wesentliches auf dem ROM-Teil. Die Extras im einzelnen:

Extra-DVD:

Das Extra-Angebot fällt ähnlich wie das der US-DVD aus. Zunächst wäre da das Making-Of , in dem die Bemühungen geschildert werden, alles im Film Gezeigte so real wie möglich darzustellen. Aufwendig gestaltete sich vor allem die Präparation der "Mars"-Oberfläche. Wert wurde bei den Raumfahrzeugen auf Authentizität gelegt. iie man nach diesen kurzen Ausführungen schon erahnen kann, steht die Entwicklung der technischen Basis des Films beim Making-Of im Mittelpunkt, was aber nicht verkehrt ist, da diese Informationen den Filmfan auch in erster Linie interessieren dürften. 

Differenzierte Handlungsweisen und raffiniert angelegte Handlungsstränge bestimmen schließlich nicht unbedingt das Wesen von "Mission To Mars". Unter dem Unterpunkt "Visual Effects Analyse" kann der DVD-Besitzer drei Szenen auswählen, deren Special Effects besonders aufwendig sind (Der Wirbelstrum, Verlassen des Raumschiffs, und natürlich die Evolutionssequenz, wo das Entstehen der Menschheit im Schnelldurchgang visualisiert wird).  An die großartigen Effekte knüpft auch das nächste Special Feature an: In "3D-.Animationen"  kann man zwischen dem Entwurf und d der endgültigen Filmszene wählen (Kein Multiple-Angle - eigentlich schade). 

Für das nächste Feature gibt es ein Sonderlob: Denn die Szenen mit den besten Surround-Effekten sind diesmal auch in DTS ES Discrete 6.1 abrufbar und nicht nur in Dolby Digital, wie es noch bei "Sleepy Hollow" der Fall war. Dazu kommt noch eine Fotogalerie, Filmographien sowie Informationen über den Planeten Mars und das SETI-Projekt, das das Vorhandensein von außerirdischem Leben. erforschen soll.

Making Of

Visual Effects Analyse (3 Szenen anwählbar)

§D-Animationen (Vergleich Entwurf/Film)

BSB (Best Surround Bites) in Dolby Digital und DTS ES 6.1 Discrete

Fotogalerie

Filmografien der Hauptdarsteller und des Regisseurs

Informationen auf Texttafeln zum SETI-Projekt und zum Mars

Auf der 1. DVD befindet sich noch ein Audiokommentar - aber nicht, wie weit verbreitet, vom Regisseur. Brian De Palma ließ sich nicht zu einem Audio-Kommentar überreden. Stattdessen setzten sich sein Kameramann sowie der Produktionsdesigner und der Chef des Special Effekts-Teams vor das Mikro, was auch gar nicht so verkehrt ist, da "Mission To Mars" weniger durch inhaltlichen Tiefgang als durch seine Bilder überzeugt. So bekommt man viele durchaus interessante Details zur technischen Entstehungsgeschichte. Werbung in eigener Saceh wird auf der Hauptfilm-DVD noch mit verschiedenen Trailers weiterer VCL/MAWA-DVDs betrieben.

Review von Karsten Serck (Inhalt) und Carsten Rampacher (Bild, Ton, Special Features)

Test - Equipment:

TV  Sony KV-32FS60D
DVD-Player Pioneer DV-737, Pioneer DVD-RV60
THX Surround EX/DTS ES Discrete 6.1-Verstärker Denon AVC-A1SE
Aktiv-Subwoofer Yamaha YST-SW800

06.12.2000