James Bond: Lizenz zum Töten

License To Kill

Studio

United Artists (1989)

DVD-Anbieter

MGM Home Entertainment (2001)

Laufzeit

ca. 127  min.

FSK

16 (Neuprüfung, ungeschnittene Version)

Regie

John Glen

Darsteller

Timothy Dalton, Carey Lowell, Robert Davi, Talisa Soto u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 Surround
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0 Surround
3. Spanisch, Dolby Digital 2.0 Surround
4. Audiokommentar Regisseur John Glen + Schauspielern, Dolby Digital 2.0 
5. Audiokommentar mit Producer Michael G. Wilson&Crew, Dolby Digital 2.0

Untertitel

Englisch,  Deutsch, Spanisch, Deutsch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Endlich: Nachdem sich der Drogenbaron Franz Sanchez (Robert Davi)  lange dem Zugriff durch den amerikanischen Geheimdienst CIA entzogen hatte, teilt der Chef einer Schnelleinsatztruppe Felix Leiter (David Hedison) mit, dass er nun die Chance hat, den gesuchten Gangster  auf den Bahamas zu verhaften.

Für Leiter der denkbar unpassendste Zeitpunkt: Gerade ist er auf dem Weg zur Trauung mit seiner zukünftigen Frau Della Churchill (Priscilla Barnes) - und sein Freund James Bond (Timothy Dalton) ist mit ihm auf dem Weg zur Kirche.
Doch Leiter will unbedingt die Früchte seiner langjährigen Bemühungen, Sanchez endlich zu erwischen, ernten und entschließt sich sofort, zuzuschlagen. Auch Bond kommt mit - aber eigentlich nur als Zuschauer, wie Leiter betont.

Es scheint auch alles wie am Schnürchen zu laufen: Sanchez wird festgenommen, und Leiter kann heiraten - dann passiert allerdings der Super-GAU: Mit Hilfe des korrupten Polizisten Killifer (Everett Mc Gill), den Sanchez mit zwei Millionen Dollar bestochen hatte, gelingt dem Drogenhändler eine geschickt inszenierte Flucht auf dem Weg in ein US-Hochsicherheitsgefängnis. Von nun an hat Sanchez nur noch eines im Sinn: Rache zu nehmen an Leiter, der beinahe dafür gesorgt hätte, dass sich der Gangster nie wieder außerhalb von Gefängnismauern hätte bewegen können.

Seine Handlanger dringen noch in der Hochzeitsnacht in Leiters Domizil ein, verwüsten alles, löschen Leiters Daten über Sanchez, ermorden seine Frau und bringen den CIA-Mann in ein meeresbiologisches Institut, das Sanchez' Partner Milton Krest (Anthony Zerbe) gehört. Dort lässt man den armen Leiter, gefesselt an einem Flaschenzug, in ein Becken voller gefräßiger Haie fallen.
007, der eigentlich nach England zurückfliegen wollte, erfährt am Flughafen, dass Sanchez entkommen konnte. Sofort eilt er zu Leiters Haus, findet dort aber nur noch seinen schwerverletzten Freund Leiter und dessen tote Frau. Bond kann diesen Anblick kaum fassen - voller Trauer und Wut beschließt er, Sanchez zur Strecke zu bringen, um das zu rächen, was er seinem langjährigen Freund angetan hat.

Ein sehr harter Rachefeldzug folgt - als erstes muss der geldgeile Killifer den Haien als Futter dienen, und das ist erst der Anfang....der MI 6 sieht Bonds persönliche Vendetta gar nicht gerne, sein Chef entzieht ihm die Lizenz, zu töten. Doch dies spielt für 007 keine Rolle. Mit Hilfe der ehemaligen US-Army-Pilotin Pam Bouvier (Carey Lovell) versucht Bond, an Sanchez heranzukommen, der als Partnerin für alle repräsentativen Zwecke die äußerst attraktiven Lupe Lamora (Talisa Soto) hat, die aber sehr bald mit Bond fliehen möchte......

Insgesamt ein ungewohnt ernster, aber sehr sehenswerter Bond-Film, der zweite und letzte Auftritt von Timothy Dalton als Doppelnull-Agent Nummer 7. Ganz anders als sonst zeigt der smarte Spion diesmal tiefe Gefühle, als es um das traurige Schicksal seines amerikanischen Kollegen und guten Freundes Felix Leiter geht: Nicht der über allem stehende Dienst im Auftrag Ihrer Majestät, der englischen Königin, beeinflusst diesmal Bonds Handeln, sondern sein persönlicher Rachefeldzug gegen den Drogenbaron Franz Sanchez.

Besonders sehenswert ist das explosive Tankzug-Finale, dessen Stunts exzellent gedreht sind - in dem Bonus-Material dieser DVD findet sich auch ein Featurette, das sich der wohl berühmtesten Sequenz dieses Bond-Films widmet.

 

Bild  

Das Bild von "License To Kill" ist ohne gravierende Mängel und Fehler- außer der Tatsache, dass auf dem Cover von einem fiktiven Bildformat von 2,45:1 die Rede ist (richtig: 2,35:1). Störend ist ein leichter Rauschschleier vor dem Bild, der den ansonsten natürlich wirkenden Farben ein wenig von ihrer Strahlkraft nimmt. Es sieht aus wie ein Rest von Bildrauschen, der nach einem Rauschfiltereinsatz übrig geblieben ist. Stellenweise tritt Zeilenflimmern in Erscheinung. Die Bildschärfe und die Detaillierung sind auf einem ordentlichen Niveau, ohne aber auf den aktuell möglichen Top-Level zu kommen - immerhin ist die Vorlage dieses Bond-Films auch schon rund 12 Jahre alt. Verschiedene Drop-Outs und Kratzer auf dem Master zeigen dies ebenfalls auf. Der Kontrastumfang ist gut, aber nicht überdurchschnittlich. Insgesamt eine gute Bewertung.

 

Ton
(englisch)
(deutsch)

Die englische 5.1-Tonspur ist der deutschen Synchro in DD 2.0 Surround in allen Belagen überlegen. Ob es nun die Umgebungsgeräusche oder der Music Score, die Einarbeitung der Stimmen oder die Brillanz und die Durchschlagskraft der Effekte sind - überall ist ein Klassenunterschied hörbar, so beispielsweise bei der Schießerei in Chapter 7 oder selbstverständlich beim brisanten Tankzug-Finale, wo die deutsche Tonfassung die eindrucksvollen Bilder tonal leider äußerst unvollkommen untermalt. Es fehlt an allem: An Volumen im Bassbereich und insgesamt, an Dynamik vor allem im oberen Teil des Frequenzspektrums, an einer harmonisch eingearbeiteten Stimmcharakteristik (die Stimmen in der deutschen Synchro klingen merkwürdig aufgesetzt), der gesamten Abmischung fehlt Kraft, Fundament und Prägnanz. 

Dafür kann die englische 5.1-Version überzeugen, denn sie bietet eine tadellose Dynamik und bringt die Wucht der Explosionen im furiosen Finale sehr gut zur Geltung. Gefällig ist auch die fehlerfrei herausgearbeitete Effektpositionierung, z.B. bei der Flugbahn von Flugzeugen oder Teilen nach einer Explosion ist die tonale Wirkung sehr real. Die Surroundkanäle werden dann, wenn es einem realistischen Klangbild zuträglich ist, mit gutem Volumen mit einbezogen. 

 

Special Features  

Eine gute Auswahl an Bonusmaterial ist Kennzeichen der Bond-Collection von MGM, so auch bei der Code 2-Variante von "License To Kill".  Zu den Features dieser DVD gehören Audio-Kommentare von Regisseur John Glen und von Producer Michael G. Wilson genauso wie zwei Videoclips in Dolby Pro Logic Surround, einmal "License To Kill" von Gladys Knight, als zweiter Clip ist "If You Asked Me" von Patti LaBelle mit auf der DVD. Auch gibt es ein Featurette speziell zum berühmten Tankzug-Finale. Hier wird über die Zusammenarbeit von Stunt-Koordinator Remy Julienne und der US-amerikanischen Truck-Firma Kenworth berichtet, die die aufwändigen Stunts mit den speziell präparierten Tanklastern erst möglich machte. Dieses ca. neuneinhalb Minuten lange Featurette sollte sich der Bond-Fan auf jeden Fall anschauen. 

Hinzu kommt eine "Hinter den Kulissen"-Dokumetation". Nicht fehlen darf das Making-Of zu "Lizenz zum Töten", das wie üblich sehr reichhaltig ausfällt und über die Hintergründe dieses insgesamt 16. Bond-Films (dem zweiten mit Timothy Dalton als "007") informiert. Schwerpunkt ist unter anderem auch der Charakterwandel, den der sonst immer so glatte und smarte MI6-Agent gerade in dem hier vorliegenden Abenteuer erfahren hat. Weiter gibt es als Bonusmaterial eine Bildergalerie mit über 100 Bildern z.B. zu den einzelnen Szenen, aber auch mit Portraitfotos von den Schauspielern, ist enthalten. Verschiedene Radio- und TV-Spots sollen laut Cover auf der DVD sein, tauchen aber auf der Disc nicht als Extras auf. Dort finden sich lediglich zwei Kinotrailer. Das Bonus-Material-Angebot wird vom achtseitigen Booklet abgerundet.

Die Extras auf der DVD  im Überblick:

Audiokommentar des Regisseurs John Glen und Schauspielern, Audiokommentar von Producer Michael G. Wilson & Crew-Mitgliedern

Dokumentation: "Special Inside" zu "License To Kill"

Kurzfilme: " Behind The Scenes" (4:53 Minuten) und "Kenworth Truck" (9:28 Minuten)

2 Kinotrailer

Bildergalerie

2 Musikvideos

Review von Carsten Rampacher

Test - Equipment:
TV  Sony KV-32FS60D
DVD-Player Philips DVD1010, Kenwood DVF-R9030
THX Surround EX/DTS ES Discrete 6.1-Verstärker Denon AVC-A1SE
Dolby Digital/DTS-Receiver H/K AVR-5000
Aktive Subwoofer Yamaha YST-SW800 (vorne), Yamaha YST-SW320 (hinten)

11.04.2001