Lebenszeichen - Proof Of Life

Original

Proof Of Life

Studio

Castle Rock Films (2001)

Verleih

BMG Video (2002)

Laufzeit

129:49 min. (FSK 12)

Regie

Taylor Hackford

Darsteller

Meg Ryan, Russell Crowe

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

5.55 Mbps

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
3. Audio-Kommentar des Regisseurs, Dolby Digital 2.0 (224 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 €
Film 

Als der Ingenieur Peter Bowman in dem maroden, südamerikanischen Staat Tecala gekidnappt wird, soll der Entführungsexperte Terry Thorne für die Befreiung des Mannes sorgen. Doch es stellt sich heraus, dass die Versicherung für solche Kidnapping-Fälle aus Kostengründen gekündigt wurde. Thorne tritt sofort von dem Fall zurück. Doch Bowmanns Frau Alice fleht den Spezialisten um Hilfe an. Während Bowman in einem verborgenen Urwaldlager in den Anden gequält wird und die Hoffnung auf eine Befreiung aufgegeben hat, entschließt sich Thorne, auf eigenes Risiko in den Fall einzugreifen...

Dass dieser Film unter dem Eindruck einer schnulzigen Entführungs-Romanze steht, ist unter anderem auf die mangelnde Fähigkeit von Russel Crowe und Meg Ryan zurückzuführen, ihren eigenen Hormonschwall während der Drehpausen unter Kontrolle zu halten. Im Zusammenspiel mit der amerikanischen Promotion, die die Romanze des Films betonte, hat man daher den Eindruck gewinnen können, dass es sich bei "Proof of Life" vor allem um eine Lovestory vor dem Hintergrund einer Entführung handelt. Das ist jedoch zum Glück nicht so, es geht vielmehr um das Drama und die Befreiungsbemühungen. Außer einem Küsschen und leichtem Abschiedsschmerz spielt die Lovestory im Film nämlich eine total untergeordnete Rolle. "Lebenszeichen" ist ein prinzipiell gut gemachter Film, der sich vor allem dem Schicksal seiner Figuren widmet und immerhin für unterhaltsame zwei Stunden sorgt. Allerdings verkommt dabei vieles auch schnell zur Routine und die Handlung wird nicht unbedingt mit der andauernden Leinwandpräsenz verheulter Gesichter eindringlicher. Zudem verspielt der Film viel Zeit mit Nebensächlichem, bis es endlich zum Kern der Handlung, den Befreiungsverhandlungen kommt. Diese wiederum werden dann vor allem durch die pflichtbewusste Routine von Russell Crowe dominiert, ohne einen Tiefgang wie in F. Gary Grays weitgehend unbekanntem Thriller "Verhandlungssache" zu erreichen. Wie bereits gesagt, spielt die Lovestory wirklich kaum eine Rolle und wird gerade in vielleicht einer Minute Leinwandpräsenz abgehandelt. Wenn schon so kurz, dann hätte man sich den Herzschmerz allerdings auch gleich ganz sparen können. So bleibt "Lebenszeichen" trotz allem ein sehenswerter Film, allerdings lässt sich doch nicht der Eindruck vermeiden, dass die Macher zuviel auf einmal erreichen wollten anstelle sich auf wenige Schwerpunkte zu konzentrieren.

 

Bild 

Erfreulicherweise handelt es sich bei  "Lebenszeichen" um eine der besseren BMG-DVDs. Die verwendete Vorlage ist hervorragend und verfügt über einen sehr guten Kontrastumfang mit leuchtenden Farben. Weder Rauschen noch Rauschfiltereinsatz sind zu bemerken. Ab und zu zeigt sich leichtes Zeilenflimmern, ansonsten ist die deutliche Detaildarstellung aber nahezu makellos. Die Kompression neigt angesichts einer niedrigen Bitrate von 5.5 Mbps dazu, gerade Gesichter etwas weichzuzeichnen, ist prinzipiell aber sorgfältig gemacht worden und zeigt auch keinerlei Artefakte.

 

Ton 

Während es in den Szenen zwischen Russel Crowe und Meg Ryan eher ruhig zugeht, wird die Atmosphäre im Versteck des entführten Peter Bowman weitaus dramatischer dargestellt. Hier kommt auch der Sound stärker zur Geltung. Zwar wird hier nicht soviel Aufwand wie in einem richtigen Action-Film betrieben, das Spektakel klingt aber trotzdem schon sehr überzeugend. Die Wiedergabe ist dynamisch-klar und nutzt eine breite Frontkulisse. Auch der Subwoofer kommt verstärkt zum Einsatz und gerade der Showdown bietet auch zahlreiche gute Surround-Effekte im Gefecht zwischen den Entführern und dem Befreiungskommando. Der Score von Danny Elfman spielt zwar keine übermäßige Rolle, passt aber wieder einmal hervorragend zum Geschehen auf der Leinwand.

 

Special Features 

Zunächst ist auf der DVD ein ganz unterhaltsam gemachter Audio-Kommentar des Regisseurs Taylor Hackford, der gut über die realen Hintergründe seines Films informiert ist und davon erzählt. Das Bonus-Material besteht weiterhin aus einem deutschen Making of - allerdings ist dies eine der werbeträchtigen Dokumentationen, die man ansonsten spät in der Nacht auf VOX oder SAT 1 zu sehen bekommt und leider nur aus einem mehr als 20 Minuten langen Lobgesang besteht. Zugunsten einer großzügiger bemesseneren Bitrate für den Hauptfilm hätte man auf dieses Making of lieber verzichten sollen. Aber da ist schließlich noch eine zweite Dokumentation mit dem Namen "Kein Hollywood-Märchen". Diese dreht sich um den Fall des amerikanischen Journalisten Tom Hargrove, dessen Entführungsschicksal teilweise als Ideengeber für diesen Film diente. Die Dokumentation vermischt sehr gut den Film und das Schicksal von Hargrove. Störend ist da lediglich die überdramatisierende Stimme aus dem Off. Weiterhin findet man in den Cast & Crew-Infos noch einige Interview-Statements mit den Darstellern sowie noch Produktionsnotizen und Trailer.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Sony DVP-NS900V
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS

25.02.2002