Eve und der letzte Gentleman

Blast from the Past

Studio

New Line Cinema (1998)

Verleih

Kinowelt Home Entertainment (2000)

Laufzeit

98:30 min. (FSK 6)

Regie

Hugh Wilson

Darsteller

Brendan Fraser, Alicia Silverstone u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 2.0
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 2.0
4. Englisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

1. Deutsch (bei engl. Version permanent)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Eve und der letzte Gentleman ist quasi Zurück in die Zukunft unter verdrehten Umständen: Hier kommt der Hauptdarsteller Adam aus der Vergangenheit in unsere heutige Zukunft. Dies hat er jedoch nicht einer Zeitmaschine, sondern seinen Eltern zu verdanken, die auf dem Höhepunkt der Kuba-Krise 1962 irrigerweise davon ausgehen, dass die Atombombe gezündet wurde und sich in einen Bunker verbarrikadiert haben. Adams Vater Calvin (Christopher Walken) wollte sich nicht wie die meisten Amerikaner einfach mit der "Duck and Cover" - Methode zufrieden geben, sondern hat heimlich einen riesigen unterirdischen Bunker unter dem Haus installiert, mit genügend Lebensmittelvorräten für 35 Jahre. Denn solange soll es dauern, bis nach dem Atomschlag die Erde wieder bewohnbar ist. Doch was da mit massiver Gewalt auf dem Grundstück der Familie Webber niedergegangen ist, war keineswegs eine Atombombe, sondern nur ein in Havarie geratenes Flugzeug, dessen Pilot sich mit dem Schleudersitz retten konnte. Da im großen Bunker, in dem ansonsten für alles gesorgt ist, aber keine einziges Radio zu finden ist, erfahren die Webbers nichts von ihrem Irrtum und verbringen brav 35 Jahre in ihrem Bunker.

Söhnchen Adam, der kurz nach dem vermeintlichen Atomschlag auf die Welt gekommen ist, wächst in einer isolierten sechziger Jahre - Welt auf, in der noch Anstand und Sitte zu den wichtigsten Tugenden zählten. Nachdem die 35 Jahre abgelaufen sind, soll Adam nun in der Welt von heute ausreichend Lebensmittel besorgen. Und für sich selbst hat er auch einen Wunsch: Ein Mädchen zu finden. Das findet er sogar sehr schnell, und zwar in der Person von Eve (Alicia Silverstone), die zunächst gar nichts von dem merkwürdigen Hinterwäldler mit den guten Manieren hält, der weiterhin ahnungslos in dem Irrglauben durch die Welt wandert, er befände sich unter den Überlebenden eines Atomschlags. Natürlich wird auch dieses Rätsel am Ende gelüftet. Doch bis es soweit ist, ergeben sich für ihn als in der Welt der sechziger Jahre aufgezogenen Menschen natürlich vielfältige Komplikationen und Missverständnisse im Los Angeles der späten neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts.


Eve und der letzte Gentleman ist eine witzige Komödie mit viel Herz für die gesamte Familie. Brendan Fraser spielt den armen Pechvogel, der nicht weiß, was in der für ihn neuen Welt in den letzten 35 Jahren passiert ist, mit viel Witz und Humor. Leider fallen für meinen Geschmack die erwarteten Gags nicht ganz so heftig aus, wie man es vielleicht erwarten würde. Zurück in die Zukunft (der Vergleich muss zwangsläufig sein) hatte hier weitaus mehr Witze zu bieten.  Auch dauert es wirklich fast bis zum Ende, bis Adam wirklich die Augen geöffnet werden. Kein Wunder: Denn erst obwohl Adams führsorgender Vater ihm im Geiste der Wissenschaft erzogen hat, stellt dieser seiner Umwelt gar nicht die entscheidenden Fragen nach dem "Big Bang", die man normalerweise erwarten würde. Trotzdem: Mit Eve und der letzte Gentleman kommt endlich die Komödie, von der man sich wundert, dass nicht schon etwas früher jemand auf diese Idee gekommen ist.

 

Bild  

Dank Zugang zu dem exzellenten Ausgangsmaterial des amerikanischen New Line-Studios und einer sehr sorgfältigen Bearbeitung und Komprimierung der Filmvorlage konnte Kinowelt mit dieser DVD nahezu das Optimum dessen erreichen, was technisch möglich ist. Ebenso wie die bereits seit langer Zeit in den USA erhältliche New Line-DVD glänzt auch das deutsche Pendant mit einem detailreichen und farbenfrohen Bild mit hohem Kontrastumfang. Selbst aus der Nähe betrachtet ist das Bild extrem ruhig und frei von Rauschen. Durch die hohe Detailauflösung sieht man selbst kleinste Details ohne Probleme. Die logische Konsequenz für diese guten Leistungen ist die Vergabe unserer Bestnote.

 

Ton  

Die DVD bietet durchgängig eine gute Räumlichkeit und ordentliche Dynamik, und zwar auch in den (überwiegend) weniger dramatischen Szenen. Freilich: Eve und der letzte Gentleman ist kein Action-Film, weswegen man kein permanentes akustisches Dauerfeuer erwarten sollte. Für eine formidable Subwoofereinlage sorgt das verhängnisbringende Flugzeug zu Beginn des Films, wenn es auf das Haus der Familie Webber herabstürzt. Interessant: Zum ersten Mal verwendet Kinowelt neben einer englischen und deutschen Dolby Digital 5.1-Tonspur auch noch für jede Sprache eine separate Dolby Surround-Tonspur. Wer den Downmix-Qualitäten seines DVD-Players nicht traut und noch keinen Decoder für Dolby Digital 5.1 hat, sollte auf diese zurückgreifen.

 

Special Features  

Wer bereits die New Line DVD-hat, dem dürfte das Menüdesign sehr bekannt vorkommen: Dieses wurde von der Code 1-DVD weitgehend übernommen und eingedeutscht. Kinowelt´s Code 2-DVD hat sogar mehr Bonus-Material zu bieten als die US-DVD: Neben zwei unterschiedlichen Trailern in Deutsch und Englisch (der englische Trailer ist sogar anamorph), einigen geschnittenen Szenen und einer "B-Roll" mit Set-Aufnahmen aus einer zweiten Kameraperspektive findet man in der Rubrik "Starinfos" auch noch ein paar Interviews mit den meisten Schauspielern.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Panasonic DVD A-350 / Sony DVP-S725
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

17.03.2000