Ein Offizier und Gentleman

Studio

Paramount (1981)

DVD-Anbieter

Paramount (2001)

Laufzeit

ca. 119 min.

FSK

16

Regie

Taylor Hackford

Darsteller

Richard Gere, Debra Winger, David Keith, Robert Loggia, Louis Gossett Jr. u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 2.0 Mono
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0 Mono

Untertitel

Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch, Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Finnisch, Holländisch, Isländisch, Norwegisch, Polnisch, Rumänisch, Schwedisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Zack Mayo (Richard Gere) ist wenig zufrieden mit seinem Leben und versucht verzweifelt, irgendeinen Plan in seine Zukunft zu bringen. Bisher hat er in dieser Hinsicht nur wenig zustande gebracht und sich mehr oder weniger treiben lassen. Auch mit seinem Vater Byron (Robert Loggia) hat er so seine Probleme, da dieser dem Alkohol wesentlich mehr Sympathie entgegen bringt, als seinem eigenen Sohn. Eine Perspektive scheint schließlich die Ausbildung für höhere militärische Ränge in einem Trainingscamp für angehende Flieger der Navy zu bieten.

Dass die dreizehn Wochen in dem Trainingszentrum kein Zuckerschlecken werden würden, war natürlich von Anfang an klar, aber der harte Drill bringt doch alle Rekruten an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Dafür sorgt nicht zuletzt ihr Ausbilder, Sgt. Emil Foley (Louis Gossett Jr.) dem es vor allem darauf ankommt, dass in die Navy wirklich nur die Besten der Besten kommen und der übrige Rest so schnell wie möglich aussortiert wird. Dass er Zack für eben solchen Ausschuss hält, für den noch nicht einmal die geringste Chance besteht, bis zum  Ende durchzuhalten, macht er ihm vom ersten Moment an klar, wobei Zack auch einen denkbar schlechten Einstieg erleidet, als er vergeblich versucht, eine Tätowierung aus seiner Jugendzeit mittels eines Heftpflasters zu verstecken.

Doch so wenig geeignet er aufgrund seines bisherigen Werdeganges auch wirklich sein mag, nun ist Zacks Widerspruchsgeist erwacht und er versucht sich daran, auch die härtesten Prüfungen zu bestehen. Dies hindert ihn allerdings auch nicht daran, einen wohlmeinenden Rat Foleys in den Wind zu schlagen, den dieser allen seinen Schützlingen in Hinblick auf die einheimische Bevölkerung auf den Weg gegeben hat. Nämlich deren jüngeren, weiblichen Teil so weit es geht aus dem Weg zu gehen, da diese in den Soldaten die große Chance sehen, endlich aus dem heimatlichen Kaff herauszukommen. Trotzdem kommen Zack und sein Kollege Sid Worley (David Keith) zwei Arbeiterinnen aus der örtlichen Fabrik schnell sehr viel näher, als es Foleys Rat auch nur annähernd gestattet hätte. Die Probleme bleiben denn auch nicht aus, was sowohl für Zacks Liason mit der selbstbewussten Paula Pakrifki (Debra Winger) angeht, als auch Sids Affäre mit Lynette (Lisa Blount). Aber das militärische Training, zusammen mit seinen Gefühlen für Paula, die ernsthafter zu werden scheinen, als es Zack bisher gewohnt war, formen seinen Charakter merklich um, so dass er trotz deutlicher Rückschläge und Hindernisse zumindest die begründete Hoffnung auf ein neues Leben hegen darf.

Natürlich ist die Geschichte von "An Officer And A Gentleman" absolutes Standartprogramm und streift dabei mehr als nur einmal ausgewalzte Klischeebilder. Was sich auch kaum vermeiden lässt, bei einer Geschichte, welche nicht zum ersten und vor allem nicht zum letzten Mal die Story von der harten Schule des Militärs erzählt, welche aber nicht nur das Schießen und Fliegen beibringt, sondern auch unstete Charaktere zu ihrer wahren Bestimmung führt und so erwachsene Männer aus dahintreibenden Berufsjugendlichen macht.
Und auch die Erkenntnis, dass die Liebe schon einmal reichlich verschlungene und ausgesprochen holprige Pfade einschlägt, ehe es vielleicht doch zum Happy End kommen kann, ist wirklich keine neues Thema für einen Film. Doch lässt sich diesbezüglich anmerken, dass Regisseur Taylor Hackford sein Handwerk durchaus versteht, um eine solche Aufgabe zumindest routiniert über die Bühne zu bringen.

Über dem Durchschnitt liegen dann aber vor allem die darstellerischen Leistungen. Richard Gere überzeugt in der Hauptrolle, als junger Wilder, der zum verantwortungsvollen Mann reift, ohne dass dieser Transformation erhebliche Bedenken bezüglich ihrer Glaubwürdigkeit entgegenstehen und auch Louis Gossett Jr. kann in seiner, übrigens mit dem Oscar für den besten Nebendarsteller prämierten Darstellung des Drillsergeanten seine Fähigkeiten beweisen. Vor allem aber darf Debra Winger glänzen, die hier eine ausgesprochen lebendige und in allen Belangen glaubwürdige Vorstellung abliefert.

Und was den Film trotz seines etwas schablonenhaften Aufbaus über den Durchschnitt heraushebt, ist der Umstand, dass das Drehbuch seine Figuren erfreulich ernst nimmt und trotz der Standartsituationen nicht zu eindimensionalen Pappkameraden degradiert. Statt dessen dürfen sich die handelnden Personen mit ihren Gefühlen und Sorgen ernsthaft auseinandersetzen, wodurch der Kontrast zu Hochglanzprodukten, wie zum Beispiel "Top Gun", besonders deutlich wird, die von der Grundstruktur ihrer Erzählung praktisch identisch sind, aber abgesehen von spektakulären Schaueffekten nur inhaltliche Leere zu bieten haben.

 

Bild  

Sieht man sich das Bild an, so möchte man in manchen Szenen gar nicht glauben, dass das Master aus dem Jahr 1981 stammt: Denn das Bild präsentiert sich in diesen Filmteilen mit guter Bildschärfe und ebenfalls ordentlicher Detailtreue.  In anderen Passagen ist die Qualität schlechter, aber immer noch auf befriedigendem Niveau. Ein Rauschfilter, dies sieht man in verschiedenen Sequenzen, wurde zwar eingesetzt, aber in vertretbarer Intensität: Das Rauschen ist relativ wirksam bekämpft worden, aber die Konturen und Details sind trotzdem nicht zu verschwommen. Nachzieheffekte gibt es ebenfalls kaum. Etwas blässlich und ausgewaschen sehen die Farben aus, ebenfalls ist das Bild leichten Helligkeitsschwankungen unterworfen. Klar, dass ein Master dieses Alters schon Abnutzungserscheinungen zeigt, erfreulich aber, wenn sie sich wie bei der vorliegenden DVD in Grenzen halten. Gut ist die Komprimierung. Insgesamt ein sehr ordentliches Ergebnis für die Code 2-DVD, auch wenn der Layerwechsel denkbar schlecht platziert ist.

 

Ton   

Tonal können die englische und die deutsche Mono-Tonspur erwartungsgemäß keine Wunder vollbringen. Im Rahmen der engen Möglichkeiten ist das Ergebnis gut - wenigstens keine Verzerrungen in überdurchschnittlichem Ausmaß, die Stimmen sind allzeit verständlich, und selbst der Music Score ist zumindest von einer anhörbaren Qualität. Nicht, dass Missverständnisse auftauchen: Die Dynamik ist sehr eng begrenzt, das Klangbild belegt, Räumlichkeit kommt nicht vor.

 

Special Features  

Die Code 2-DVD bringt als Extra einen Audio-Kommentar des Regisseurs und den Kinotrailer und eine schlichte Menügestaltung mit. 

Review von Carsten Rampacher (Bild, Ton, Special Features) und
Tobias Wrany (Inhalt)

Test - Equipment:
TV  Sony KV-32FS60D
DVD-Player Pioneer DV-737, Kenwood DVF-R9030
THX Surround EX/DTS ES Discrete 6.1-Verstärker Denon AVC-A1SE
Dolby Digital EX/DTS ES Compatible-Verstärker Yamaha DSP-AX1
Aktive Subwoofer Yamaha YST-SW800 (vorne), Yamaha YST-SW320 (hinten)

09.04.2001