Die Fliege |
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Original |
The Fly | |
Studio |
20th Century Fox (1986) | |
Verleih |
20th Century Fox Home Entertainment (2001) | |
Laufzeit |
91:44 min. (FSK 18) | |
Regie |
David Cronenberg | |
Darsteller |
Jeff Goldblum, Geena Davis | |
DVD-Typ |
DVD - 9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
1,85:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 2. Deutsch, Dolby Digital 2.0 |
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Untertitel |
Deutsch, Englisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 25 EURO |
Film
Der Vorgang, der den Fans von "Star Trek" als Beamen bekannt ist,
beschäftigt auch den Wissenschaftler Seth Brundle (Jeff Goldblum). Eher ein Außenseiter
in Wissenschaftskreisen, sind seine Forschungen auf dem Gebiet der Teleportation
inzwischen weiter fortgeschritten, als er jemals zu hoffen gewagt hatte. Doch der
entscheidende Durchbruch bei dem Transport eines lebenden Wesens, durch Zerlegung in seine
kleinsten Bestandteile und die komplette Rekonstruktion am Empfangsort, liegt immer noch
vor ihm, weshalb die von ihm durchgeführten Tests noch manchmal etwas unappetitliche
Ergebnisse zur Folge haben. Doch schon bald hofft er, das Ergebnis seiner jahrelangen
Arbeit präsentieren zu können. Als Chronistin seines Triumphes hat er die Journalistin
Veronica Quaife (Geena Davis) auserkoren, mit der ihn allerdings mehr als nur berufliches
Interesse verbindet. Aufgrund eines Missverständnisses aus dem privaten Bereich, ist sie
dann allerdings doch nicht anwesend, als Seth den finalen Selbstversuch wagt: doch die
Sache scheint perfekt funktioniert zu haben. Seth wird in einem Stück von einer
Transportkammer in die andere teleportiert. Alles scheint sich glänzend zu entwickeln, so
dass er einer Kleinigkeit, wie den merkwürdigen schwarzen Haaren, welche Veronica auf
seinem Rücken entdeckt, zunächst keine weitere Beachtung schenkt.
Doch dass es manchmal winzige Auslöser sein können, die unabsehbare Folgen verursachen,
sollte jedoch gerade für Seth als Wissenschaftler eine feststehende Erkenntnis
darstellen. Auch wenn der Verursacher nur so klein wie eine gewöhnliche Stubenfliege
ist. Eine solche hatte sich nämlich zusammen mit Seth in der Versuchsanordnung
befunden,
als das Experiment stattfand, was von Seth, nicht zuletzt aufgrund eines erhöhten
Alkoholpegels, der sich für ihn als verantwortungsvollen Wissenschaftler eigentlich
verboten hätte, nicht bemerkt wurde, wohl aber von dem Computer, dem die Steuerung des
technischen Ablaufs oblag. Und da dessen Programmierung nun einmal nur ein Testobjekt
vorsah, hatte er die beiden Wesen beim Zusammenfügen einfach Verschmolzen. Fatalerweise
setzt sich dieser Prozess auch jetzt noch unaufhaltsam fort. Seth wird immer
fliegenähnlicher und während er noch nach Wegen sucht, seine Verwandlung rückgängig zu
machen, schlagen sich die körperlichen Veränderungen auch auf seine Psyche nieder, die
fortan mit zunehmendem Misstrauen auf seine Umwelt reagiert, was sich schließlich in
Kombination mit seinen insektenhaften Fähigkeiten zu einer nicht zu unterschätzenden
Gefahr für Veronicas Leben entwickelt.
David Cronenbergs "The Fly" (Die Fliege) basiert auf dem
gleichnamigen Film aus dem Jahr 1958 mit Vincent Price, löst sich aber weitgehend von der
Vorlage. Von der Grundidee her lediglich eine weitere Variation des Themas vom verrückten
Wissenschaftler, der durch Selbstüberschätzung seine Forschung in einer Katastrophe
münden lässt, ist ihm dabei eines der gelungensten Exemplare des Genres geglückt. Dabei
zeichnete sich der Film vor allem dadurch aus, dass er seine Hauptfigur nicht einfach als
durchgeknallten Professor zeichnet oder einfach zu einem charakterlosen Abziehbild macht,
das nur dazu dient, die visuellen Einfälle der Story zu verwirklichen, wie es zum
Beispiel bei "Hollow Man" der Fall war, dessen Handlungsgerüst deutliche
Parallelen zu "The Fly" aufweist, aber durch seine Oberflächlichkeit, abgesehen
von den gelungenen Effekten, eher langweilte. Statt dessen zieht einen Brundles Schicksal
in seinen Bann, nicht zuletzt deshalb, da er eigentlich nicht als Wissenschaftler versagt,
sondern durch ein allzu menschliches Gefühl, nämlich die Eifersucht, in sein Unglück
getrieben wird. Der weitgehend gelungene Umgang mit der Thematik zeigt sich auch daran,
dass der Film zwar zahlreiche Szenen aufweist, welche bei etwas zartbesaiteten Gemütern
sicherlich heftige Fluchtgedanken auslösen werden, die aber doch meist fest in die
Handlung eingebettet sind und somit niemals nur als bloße Schaueffekte darstellen,
wodurch sich der Film von allen Splattermovies abhebt, aber auch von sonstigen
Produktionen, die mangels anderer Höhepunkte auf Schockeffekte setzen müssen, um
wenigstens etwas Interesse zu wecken.
Die Besetzung der Hauptrolle mit Jeff Goldblum kommt der Überzeugungskraft des Film
ebenfalls sehr entgegen, denn er ist gleichermaßen glaubwürdig als leicht exzentrischer,
wenn auch nicht ganz unliebenswürdiger Forscher am Anfang des Films, als auch bei der
Darstellung der Chimäre aus Fliege und Mensch, deren gefährliches Potential er mit
unheimlicher Intensität verbreitet.
Mit einer ausgesprochen düsteren Grundstimmung und einem überdurchschnittlichen Maß an
Spannung ist "The Fly" ein Film, welcher der Filmgattung Horror wirklich einmal
gerecht wird; negativ schlägt lediglich der finale Showdown zu Buche, der zu sehr dem
zurechtgebastelten Hollywood-Schema der letzten Konfrontation mit möglichst großen
Knalleffekten verhaftet ist.
Bild
Auch wenn der Film aus dem Jahre 1986 stammt, wäre bei der Bildqualität doch ein wenig mehr zu erwarten gewesen. Auffällig ist zunächst ein deutliches und stetes Bildrauschen, daneben fallen aber auch gelegentliche Unschärfen negativ auf. Drop-Outs sind zwar hin und wieder auch zu erknennen, aber fallen eigentlich nicht sonderlich störend aus. Daneben kann aber leider auch die Farbgebung nicht ganz überzeugen, da ein gewisser Trend zur Unnatürlichkeit besteht, Insbesondere wirkt der Kontrast zwischen besonders bunten Tönen und dem eher düsteren Hintergrund zu stark. Letztlich schlägt das Bild natürlich immer noch jede VHS-Aufnahme um Längen, aber der Vergleich zu anderen DVD-Produktionen ist eben nicht ganz gelungen.
Ton
Da das Original nur in Dolby-Stereo abgemischt war, sind natürlich keine Wunderdinge zu erwarten. Aber den Umständen entsprechend schlägt sich der Ton nicht schlecht. Während die hinteren Kanäle naturgemäß eher unterrepräsentiert sind, überzeugt der Rest vor allem durch eine gelungene Verortung der Geräusche und ein recht ausgewogenes Klangbild. Allerdings sind bei der Wiedergabe der Höhen leichte Abstriche zu machen, was aber nicht weiter negativ zu Buche schlägt. Die deutsche Fassung hält trotz fehlender 5.1 Aufpolierung an sich gut mit, höchstens der fehlende Subwooferkanal mag an ein zwei Stellen auffallen, allerdings nur bei einem direkten Vergleich so dass es in der Gesamtbetrachtung nicht weiter zum Tragen kommt. Wenig gelungen sind allerdings die synchronisierten Dialoge, die sich im Vergleich zum Original zu sehr vom Rest des Geschehens abheben und deshalb ausgesprochen steril klingen.
Special Features
Allzu üppig ist das Zugabenprogramm nicht ausgefallen. Außer dem Trailer gibt es einen sehr kurzen (ca. sechseinhalb Minuten) Blick hinter die Kulissen und einige Interviewausschnitte mit den Mitwirkenden, die allerdings zum Teil auch schon im "Behind-The-Scenes" Bericht vorkommen.
Test-Equipment
TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-535
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES
03.05.2001
Review von Tobias Wrany