Air Force One - Special Edition |
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Studio |
Touchstone Pictures (1997) |
Verleih |
Buena Vista Home Video (2001) | |
Laufzeit |
120 min. (FSK 16) | |
Regie |
Wolfgang Petersen | |
Darsteller |
Harrison Ford, Gary Oldman, Glenn Close u.a. | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 3. Spanisch, Dolby Digital 5.1 4. Russisch, Dolby Digital 2.0 |
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Untertitel |
Englisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Kroatisch, Griechisch, Portugiesisch, Polnisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 25 EURO |
Film 




Auf dem Rückflug von einer Konferenz in Moskau wird die Präsidentenmaschine Air Force One mit dem US-Präsidenten James Marshall (Harrison Ford) und seiner Familie an Bord von Terroristen unter Führung des fanatischen Kasachen Ivan Korshunov (Gary Oldman) in seine Gewalt gebracht. Korshunov will mit Gewalt die Freilassung des in Russland inhaftierten Generals Radek erzwingen, um mit ihm das verkommende kapitalistische Russland in eine Diktatur alten Schlages zu restaurieren. Für den Fall, dass seine Forderungen nicht erfüllt werden, droht Korshunov damit, jede halbe Stunde eine Geisel zu töten. Während der gewaltsamen Übernahme des Flugzeugs haben die Sicherheitsbeamten des Secret Service den Präsidenten in die an Bord befindliche Fluchtkapsel gesteckt, um ihn aus dem Schussfeld zu nehmen. Doch als das US-Militär die Kapsel nach ihrer Landung öffnet, ist sie leer. Marshall ist an Bord geblieben und versucht nun im Alleingang wieder die Kontrolle über das Flugzeug zu erlangen...
Air Force One ist nicht nur ein
Action-Blockbuster, der naturgemäß die Gesetze der Logik dem
Drehbuch unterordnet, sondern vor allem eine einzige Werbeshow für
den US-Präsidenten. Nach Independence
Day von Roland Emmerich widmet sich mit Wolfgang Petersen ein
zweiter deutscher Regisseur in einem optisch makellosen und
zweifelsohne spannungsgeladenen Action-Szenario der Heldenhaftigkeit
der amerikanischen Präsidentschaft.
Der damalige "echte" Präsident Bill Clinton bedankte sich
artig, indem er für den Film Kampfflugzeuge und Helikopter
bereitstellte. Während Clinton jedoch wärend seiner
Präsidentenlaufbahn über die Lewinsky-Affäre stolperte und so nicht
gerade dem Sinnbild des tugendhaften Staatsmannes in allen
Einzelheiten gerecht wurde, zeigt sich Clinton-Busenfreund Harrison
Ford als Film-Präsident, der als selbstloser amerikanischer Held wie
aus dem Bilderbuch auftritt. In all seiner Tugendhaftigkeit lässt er
seine Familie nicht alleine in der Gewalt der Terroristen, sondern -
nach Machart von "Stirb Langsam" nimmt er den Kampf gegen
die Terroristenmeute an Bord seiner Boeing 747 auf. Krönender
Höhepunkt der patriotischen Ergüsse ist wohl ohne Zweifel, wie
Marshall schließlich mit einem schallenden "Get off my
plane" den finsteren Korshunov aus dem Flugzeug befördert. Mit
seinem "Die Hard in the Skies" hat Petersen ein Drama
inszeniert, das bei jedem aufrechten Amerikaner sicherlich das Herz in
Wallung bringt, aber leider eine heile Welt des Gutmenschentums
verkörpert, die schon eine gewisse gegenüber patriotischen
Lobgesängen immune Haltung des Filmfreunds voraussetzt, um wirklich
die zweifellose gebotene Spannung und Action auch auskosten zu
können.
Bild 




Die DVD kann mit einem ordentlichen, aber nicht überdurchschnittlich guten Bild gefallen. Immerhin machen die visuellen Qualitäten einen besseren Eindruck als bei der alten DVD-10 von "Air Force One". Eine noch bessere Bewertung verhindern diesmal die leicht flaue Farbwiedergabe und ab und zu auftretende Nachzieheffekte. Die Komprimierung an diffizilen Objekträndern könnte noch ein wenig sauberer sein, so sind ab und zu leichte Treppenmuster sichtbar. Zudem wirkt das Bild in einigen Szenen minimal zu hell. Die Gesamtbildschärfe ist gut, nur in seltenen Fällen sind die Konturen beispielsweise der Protagonisten etwas verschwommen. Mit dem gebotenen Maß an Detailtreue kann man zufrieden sein, der Kontrastumfang fällt ebenfalls nicht negativ aus dem Rahmen.
Ton 




Klanglich wusste schon die alte Flipper-DVD zu gefallen, und auch die "Special Edition" auf dieser DVD-9 gibt sich hier keine Blöße, sondern bietet eine in allen Belangen überdurchschnittlich gute Dolby Digital-Abmischung. Ein dynamischer, kraftvoller Sound entlädt sich mit sehr guter Raumwirkung praktisch dauerhaft über alle Kanäle, ein grollender und voluminöser Tiefbass setzt bei den Effektfeuerwerken effektiv Akzente und zeigt deutlich die Vorteile eines leistungsstarken Subwoofers auf. Quer durch den Raum fetzen die Schusssalven, als die kasachischen Terroristen das Flugzeug des Präsidenten übernehmen. Soundtechnisch einwandfrei kreuzen die F-15- Jets durch den Hörraum, der Rotor des Helikopters scheint sich mitten im eigenen Wohnzimmer zu drehen.
Das Verhältnis zu den Nachbarn könnte "Air Force One" mit dem gebotenen Effektcocktail auf jeden Fall auch schwerwiegender und dauerhafter belasten. Wer über eine AV-Schaltzentrale mit Back Surround-Matrix verfügt, kann mit dem Einsatz des oder der zusätzlichen Back Surround-Lautsprecher kleine Klanglöcher schließen und die Effektwiedergabe noch räumlicher und klarer definiert gestalten. Insgesamt bietet die DVD einen vorbildlichen Sound-Mix Daher: Klang-Referenz, auch wenn die Liebhaber besonders natürlicher Abmischungen vielleicht Probleme mit der krassen Bassgewalt haben und es lieber etwas weniger voluminös hätten.
Special Features 




Allzu viel Bonus-Material bringt die DVD nicht mit. Ein Audiokommentar von Regisseur Wolfgang Petersen, ein kleines Making Of-Featurette (deutsch untertitelt, etwa sechseinhalb Minuten lang), wahlweise die Einblendung von Facts zur Air Force One in Form von Untertiteln während des Filmverlaufs sowie der Teaser-Trailer ist alles, was vorhanden ist - und das ist für eine "Special Edition" nicht gerade übertrieben viel. Wenigstens gefällt die gut gemachte Animation der Menüs ebenso wie das hübsch anzusehende und recht informative Booklet.
Review von Karsten Serck und Carsten Rampacher
2. Juli 2001