Troja

Kauf-VÖ: 17.09.2004

Original

Troy

Anbieter

Warner Home Video (2004)

Laufzeit

156:06 min. (FSK 16)

Regie

Wolfgang Petersen

Darsteller

Brad Pitt, Eric Bana, Orlando Bloom

DVD-Typ

1 x DVD-9 (Film), 1 x DVD-5 (Extras)

TV-Norm

PAL

Bitrate

5.66 Mbps (Video: ca. 4.7 Mbps)
Kapazitätsausnutzung: 6.62 / 7.95 GB (83 %)

Bildformat

2,40:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch

Regionalcode

2, 5
Film 

Jemand anderem die Frau auszuspannen birgt per se den Keim von mehr oder minder großem Ärger in sich; aber dass dem vollendeten Ehebruch ein ganzer Krieg folgt, hat in der Weltgeschichte doch eher Ausnahmecharakter, was allerdings nur ein Grund dafür sein dürfte, dass das folgenreiche Techtelmechtel des schmucken Paris (Orlando Bloom) mit der berückenden Helena (Diane Kruger) zu seinem noch immer anhaltenden Bekanntheitsgrad führte. Nachdem denn nun besagter Paris seine Helena ins heimische Troja verfrachtete, blies sogleich Agamemnon (Brian Cox), König von Mykene, der Bruder des gehörnten Ehemannes Menelaos (Liam Gleeson) zum Angriff auf die kleinasiatische Metropole, bietet die Politur der Familienehre doch einen praktischen (und langersehnten) Vorwand, um den eigenen politischen Wirkungsbereich entscheidend auszudehnen. Um die eigenen Erfolgschancen zu erhöhen wird weder an der Quantität, noch der Qualität der aufgebotenen Streitkräfte gespart. Bei der Ausstattung der Flotte zum Transport einer vielköpfigen Armee wird dementsprechend kräftig geklotzt und zur Feinabstimmung sind vielversprechende Krieger, wie der verschlagene Odysseus (Sean Bean) und vor allem der heldische Idealtypus, Achilles (Brad Pitt) an Bord, auch wenn die Anwerbung der Spitzenkräfte zunächst einiger Überzeugungsarbeit bedarf. König Priamos von Troja (Peter O'Toole), ob der anstehenden Krieghandlungen gegen seine Heimstatt nicht eben erfreut, steckt dennoch nicht zurück. Ganz hilflos ist er schließlich auch nicht, immerhin ist sein ältester Sohn Hektor (Eric Bana) ebenfalls alles andere als ein Weichei und ein überaus ebenbürtiger Gegner für den stolzen Achill.
So beginnt denn eine blutige Schlacht um Ehre, Liebe, Rache und Macht, in der so mancher Recke und Mächtige sein Leben aushauchen wird.

Wolfgang Petersen hat in seiner Bebilderung des trojanischen Krieges den gesamten Götterzauber der griechischen Sagen außen vor gelassen, da er dramaturgisch auch schon im bloßen menschengeführten Strategie- und Kampfgeschehen genügend Stoff für großes Breitwandkino sah, womit er zweifellos auch Recht hatte. Die bodennahe Perspektive ist in einzelnen Szenen, sowohl bei der Zeichnung der psychologischen Ebene des Helden-Duells Achilles gegen Hektor, als auch bei der Betrachtung der politischen Hintergründe, eine der Stützen des Films, die von den entscheidenden Mitspielern auch schauspielerisch angemessen mitgetragen wird. Und auch die visuelle Opulenz der Bilder gehört zu den Glanzpunkten von "Troja". Trotzdem bleibt am Ende "nur" der Eindruck eines handwerklich hochklassigen, aber emotional doch etwas schwachbrüstigen Sandalenepos, das zum Beispiel an "Gladiator" als einen anderen Vertreter der filmischen Neo-Antikenwelle, nicht herankommt, was vor allem daran liegt, dass er der persönlichen Ebene seiner Figuren doch eher fern bleibt und zum Beispiel auch die auslösende Liebesgeschichte recht blässlich daherkommen lässt.


 

 

Bild 

Für die DVD wurde ein Master verwendet, welches die Text-Einleitungen am Anfang in deutscher Sprache zeigt. Ist der DVD-Player auf "Englisch" eingestellt, so erscheinen die Original-Einblendungen. Auf der DVD sind nur leichte Kratzer und Rauschen zu erkennen. Die gesamte Optik des Films wirkt leicht verfremdet. Sowohl die Farbgebung als auch der Kontrast entsprechen dem Stil, der auch auf den Menü-Bildern zu sehen ist. Gerade bei Außenaufnahmen ist der Kontrast etwas zu steil. Innenaufnahmen bieten hingegen meist einen guten Kontrast mit gutem Schwarzwert. Die Farbwiedergabe ist sehr intensiv und von warmen Farbtönen geprägt. Die Schärfeniveau ist gut, weist bei der Detailwiedergabe allerdings Schwächen auf. Gesichter wirken bei genauem Hinsehen häufig etwas verschwommen. Da der Film viele Nahaufnahmen aufweist, fällt dies allerdings nicht durchgängig richtig deutlich auf. Leider wurde trotz der Film-Überlänge keine Optimierung der Videobitrate vorgenommen. Diese liegt trotz mehr als 1.3 GB freiem Speicher nur bei durchschnittlich rund 4.7 Mbps. Gerade in dunklen Szenen zeigt sich eine leichte Bildunruhe. Deutliches Blockrauschen ist allerdings nicht zu sehen. Trotz der genannten Schwächen ist die Bildqualität insgesamt noch gut.

 

Ton 

"Troja" bietet zwar nur wenige Szenen mit besonders prägnanten Surround-Effekten. Insbesondere dem Music Score von James Horner ist es aber zu verdanken, dass der Film dennoch durchgängig sehr lebendig klingt. Von Beginn an ist die Dynamik sehr hoch und die Musik vermittelt eine sehr weiträumige Atmosphäre, die über alle Kanäle verbreitet wird. Auch das Kampfgetöse der einzelnen Krieger wird als Kulisse genutzt, die einzelne Stimmen aus dem Hintergrund gut zur Geltung bringt. Gerade die Wiedergabe der Umgebungsgeräusche ist in vielen Szenen sehr vielschichtig und durch eine intensive Auslastung der Surround-Kanäle geprägt. Während man sich bei diesem sehr voluminösen Sound-Mix über keinen Mangel an Bass beklagen kann, wünscht man sich allerdings im oberen Frequenzbereich noch etwas mehr Transparenz. Denn die Höhenwiedergabe klingt insgesamt etwas matt.

Ohne erkennbaren Grund werden bei der DVD User Prohibitions eingesetzt, die ein Umschalten der Tonspuren und Untertitel nur über das Menü erlauben.

 

 

Special Features 

  • Im Eifer des Gefechts (17:15 min.): Im Gegensatz zu den typischen Promo-Making ofs, die man auf den meisten DVDs findet, gibt es hier nur sehr wenige warme Worte von den Cast & Crew-Mitgliedern zu hören. Im Vordergrund dieses Featurettes stehen die umfangreichen Schlachtszenen und deren Koordination. Second Unit Director und Stunt Coordinator Simon Crane erläutert zusammen mit weiteren Crew-Mitgliedern die Arbeitsweise, mit der die Kämpfe inszeniert wurden.

  • Von Ruinen zur Realität (14:06 min.): Diese Dokumentation befasst sich mit der Historie von Troja und dem Versuch von Wolfgang Petersen und seinem Team, die Handlung mit den richtigen Kulissen filmisch möglichst eindrucksvoll auf die Leinwand zu bringen.

  • Troja: Eine Odyssee der Effekte (10:59 min.): Während die beiden vorherigen Featurettes in erster Linie Bilder von den verschiedenen Sets zeigten, dominiert in diesem Beitrag die Computertechnik. Neben den einzelnen Phasen der Computeranimation wird aber auch die Technik der Kameraführung erläutert. Die letzten drei Minuten behandeln schließlich die Produktion der Sound-Effekte.

  • Galerie der Götter: In einer interaktiven Animation kann man sich hier Informationen zu den einzelnen Göttern der Welt von Troja einholen, die nach einem Klick auf eine der verschiedenen Figuren durch einen Sprecher erzählt werden.

  • US-Kinotrailer (2,40:1 anamorph, Dolby Digital 2.0) 

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film)

17.09.2004