Tricks

Kauf-VÖ: 19.03.2004

Original

Matchstick Men

Produktion

2003

Anbieter

Warner Home Video (2004)

Laufzeit

111:20 min. (FSK 12)

Regie

Ridley Scott

Darsteller

Nicolas Cage, Sam Rockwell u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

5.82 Mbps (Video: ca. 4.6 Mbps)
Kapazitätsausnutzung: 6.86 / 7.95 GB (86 %)

Bildformat

2,40:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
3. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch u.a.

Regionalcode

2, 5
Film 

Roy (NICOLAS CAGE) und Frank (SAM ROCKWELL) sind Profis: Kleinkriminelle, Trickbetrüger. Nepper. Schlepper. Bauernfänger. Zurzeit „verkaufen“ der erfahrene Gauner Roy und sein Protegé Frank Wasserfilter, echte „Schnäppchen“, für die ihre ahnungslosen Kunden das Zehnfache des eigentlichen Werts hinblättern, weil sie gleichzeitig am (gar nicht existierenden) Gewinnspiel teilnehmen und Autos, Schmuck und Flugreisen in ferne Länder gewinnen wollen. Diese Schiebung bringt den Gaunern hier ein paar Hunderter, dort ein paar Tausender ein – auf Dauer lohnt sich die lukrative Partnerschaft. Im Privatleben hat Roy allerdings weniger Glück. Der Kettenraucher leidet unter Zwangsneurosen und Platzangst, lebt völlig isoliert und verliert fast den Verstand. Als seine Macken allmählich auch seinen kriminellen Broterwerb gefährden, muss er wohl oder übel einen Psychoanalytiker (BRUCE ALTMAN) um Hilfe bitten. Eigentlich will Roy nur ein paar Pillen auf Rezept, um wieder zu funktionieren. Doch die Therapie fördert mehr zu Tage, als ihm lieb ist: die Bestätigung, dass er Vater einer halbwüchsigen Tochter ist, deren Existenz er bisher nur vermutet hat. Viel schlimmer ist, dass die 14-jährige Angela (ALISON LOHMAN) den ihr unbekannten Vater kennen lernen will. Zunächst bringt Angela den nur mühsam organisierten Alltag ihres neurotischen Vaters völlig durcheinander. Doch auf seine ganz eigene Art stellt sich Roy dem Problem Vaterschaft, und er beginnt die unverhoffte Beziehung zu seiner Tochter zu genießen. Gleichzeitig beginnt Angela sich für den fragwürdigen Beruf ihres Daddys zu interessieren. Weil sie nicht locker lässt, bringt Roy seiner Tochter wider besseres Wissen ein paar Tricks seiner Zunft bei. Sie erweist sich überraschend als Naturtalent – was Roy mit einigem Kummer beobachtet, auch
wenn es ihn insgeheim stolz macht. Angela verhält sich wie ein Kind mit einem neuen Spielzeug: Sie will Roys Partnerin werden. Aber damit würde sie nicht nur seinen Seelenfrieden gefährden, sondern sein ganzes Leben auf den Kopf stellen.

Das Hollywood-Kino der letzten Jahren tendiert immer mehr zu großen Filmen mit möglichst viel Action und Special Effects, die dazu verdammt sind, bereits in der ersten Woche hohe Gewinne einzuspielen. Das Kinopublikum macht hierbei auch noch mit, weswegen wirklich kreative Filme mit einer einfallsreichen Story immer mehr zu Exoten werden. Mit "Tricks" drehte der inzwischen auch in erster Linie auf große Blockbuster abonnierte Ridley Scott zur Abwechslung wieder einmal einen etwas kleineren Film, der aber von Anfang bis Ende genau die drei wichtigen Elemente aufweist, die einst Billy Wilder für einen guten Film für unverzichtbar gehalten hat: "1. Ein gutes Drehbuch 2. Ein gutes Drehbuch. 3. Ein gutes Drehbuch."

Der Genremix zwischen Gangster-Movie und Vater-Tochter-Drama ist abwechslungsreich, witzig und spannend. Keine Minute ist in diesem Film zuviel eingeplant, jede Szene passt. Die drei Hauptfiguren sind in ihren Rollen absolut glaubwürdig, vor allem Nicolas Cage weckt als Ganove mit Neurosen viele Sympathien. Zu guter letzt kann der Film auch noch mit einem überraschenden Finale glänzen. Da dieses aber die Ereignisse der vorherigen 97 Minuten ziemlich auf den Kopf stellt, wird man wahrscheinlich nicht mehr als einziges Mal "Tricks" mit voller Begeisterung sehen können. 

 

Bild 

Das Master ist sauber und frei von Störungen. Auch bei "Tricks" wurde mit etwas optischer Verfremdung gearbeitet. Die Farben sind etwas dezent und betonen Blau- und Grüntöne. Der Kontrast ist passabel, aber nicht auf Referenzniveau. In hellen Szenen überstrahlt das Bild leicht. Auch bei diesem Film ist die typische Schwächer vieler Warner-DVDs zu beobachten: Das Bild ist einfach nicht scharf genug und wirkt aufgrund der schwachen Detaildarstellung leicht verschwommen. Bei Bewegungen sind auch leichte Nachzieheffekte zu beobachten. Die Kompression weist zwar leichtes Blockrauschen auf, macht sich insgesamt aber nur in geringem Maße bemerkbar. 

 

Ton 

Der Soundtrack reduziert sich zum Großteil auf den Music Score von Hans Zimmer, der sich hier recht experimentierfreudig zeigt und eine Menge vollkommen unterschiedlicher Musikstile in den Film integriert. Die Musik wird auch auf den Surroundkanälen gut hörbar wiedergegeben. Ansonsten bietet der Film in akustischer Hinsicht aber kaum gelungene "Tricks": Die Umgebungsgeräusche werden zwar noch dezent wiedergegeben, richtige Effekte gibt es in diesem Film aber kaum.

 

Special Features 
  • Audiokommentar mit Regisseur Ridley Scott und den Autoren Nicholas und Ted Griffin

  • Tricks of the Trade - Das Making of "Tricks" (71:44 min.): Sehr umfangreiches Making of in drei Teilen, welches die Vorbereitungen des Films und die Dreharbeiten nacherzählt. Das Making of wurde von Charles de Lauzirika produziert, der die Dreharbeiten begleitet und seine Beobachtungen in diesem Film zusammengefasst hat. Der Focus der Dokumentation liegt dabei weniger in den tatsächlichen Dreharbeiten, sondern vielmehr in der umfangreichen Vor- und Nachbearbeitungsphase. Selbst wenn man das Making of noch vor dem eigentlichen Film ansieht, werden nur wenige Details der Handlung vorab verraten.

  • US-Kinotrailer

Review von Karsten Serck

17.03.2004