Tomb Raider 2 - Die Wiege des Lebens |
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Kauf-VÖ: 27.04.2004 |
Studio |
Paramount Pictures (2003) |
Anbieter |
Concorde Home Entertainment (2004) | |
Laufzeit |
112:24 min. (FSK 12) | |
Regie |
Jan De Bont | |
Darsteller |
Angelina Jolie, Gerard Butler, Til Schweiger | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bitrate |
7.28 Mbps (Video: ca. 5 Mbps) Kapazitätsausnutzung: 6.53 / 7.95 GB (82 %) |
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Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps) 2. Deutsch, DTS 5.1 (754 kbps) 3. Deutsch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps) 4. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps) 5. Audio-Kommentar (128 kbps) |
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Untertitel |
Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case |
Film 





Randvoll gefüllt mit Übeln aller Art war die Büchse der Pandora, mit welcher die griechischen Götter die aufmüpfigen Menschen zu disziplinieren versuchten. Klar dass dieses exquisite Transportgefäß nicht in die falschen Hände fallen soll. Gerade diese strecken sich jedoch gierig nach dem guten Stück aus, als gerade eine kleine Expedition einer heißen Spur in Sachen Pandora nachgeht. Tatsächlich wurde zwar nur eine merkwürdige, von selbst leuchtende Kugel gefunden, allerdings könnte das gute Stück eine Verbindung zu der gesuchten Büchse darstellen. Doch bevor Lara Croft (Angelina Jolie), die Teil der besagten dreiköpfigen Forschertruppe war, sich eingehender mit dem Artefakt beschäftigen kann, wird es ihr schon von den Schergen des fieslichen Dr. Jonathan Reiss entzogen, wobei nebenbei auch noch ihre Kollegen dem blutigen Angriff zum Opfer fallen. Für genügend Motivation ist also gesorgt, dass sich die abenteuerlustige Archäologin auf die Spur der Bösewichter macht, nicht zuletzt, da sogar die Queen höchstpersönlich um ihren Einsatz nachsucht. Die Jagdsaison ist damit eröffnet, allerdings muss vorher noch ein kleiner Abstecher ins unwirtliche Kasachstan zu einem noch viel unwirtlicheren Knast eingelegt werden, wo Terry Sheridan (Gerard Butler) seine unfreiwilligen Ferien verbringt; die Kenntnisse des Häftlings werden nämlich gebraucht, was die Befreiungsaktion rechtfertigt, auch wenn Lara aus persönlichen Gründen, Terry ist schließlich ihr Ex-Lover, der Widerbegegnung mit gemischten Gefühlen entgegenblickt. Doch als reine Vergnügungsreise, die über China bis ins tiefste Herz Afrikas, der Wiege der menschlichen Existenz führt, war die Tour ja sowieso nicht gedacht.
Um sich vom Vorgänger deutlich genug absetzen zu können, wurde für die zweite
filmische Wiedergabe von Lara Crofts Abenteuern an zwei Justierschrauben gedreht. Zum
einen wurden die effektgesättigten Actioneinlagen ausgebaut, zum anderen wurde der
Titelheldin ein ausdifferenzierteres Privatleben gegönnt, wobei das augenfälligste
Merkmal die Begegnung mit ihrem Ex darstellt. Von der Theorie her war das bestimmt nicht
das schlechteste Konzept. Die Praxis ist aber wieder einmal ein Thema für sich. Wie bei
jedem überdimensionierten Effektgewitter verpufft die Wirkung der Actioneinlagen viel zu
schnell, als dass es für fast zwei Stunden Gesamtspielzeit ernsthaft ausgereicht hätte.
Und so erstaunlich es angesichts der enormen Produktionskosten auch klingen mag: Einige
der digital unterstützten Sequenzen wirken ausgesprochen billig, ohne dass daraus zum
Ausgleich zumindest ein gewisses, charmantes B-Movie-Gefühl resultierte.
Auf der anderen Seite haben die stillen Momente der Story keine echte Vertiefung, sondern
nur ermüdende Routine zu bieten. Insofern zeigt sich leider, dass Regisseur DeBont seit
seinem Erfolg mit "Speed 1" dem Kurs, den er mit sämtlichen Nachfolgeprojekten
eingeschlagen hat, allzu treu bleibt; immerhin zeichneten sich seine gesammelten Werke
seitdem durch eine konsequente Propagierung ideenloser Charaktere aus, die sich durch
filmische Räume frei jedes schädlichen Innovations-Keimes bewegten.
Dankenswerterweise kommen "Tomb Raider 2" allerdings auch seine handwerklichen
Fähigkeiten auf dem Gebiet des Action-Kinos zugute, so dass letztlich doch noch genügend
Schauwerte abfallen, die das Ganze sehenswert machen; zumindest, wenn man seine Ansprüche
an gehaltvolle Unterhaltung ausreichend anpasst.
Die beim Drehbuch eingesparte Originalität wurde übrigens nachträglich großzügig von
der Chefetage der Produktion ausgeschüttet, als es darum ging, die mäßigen
Einspielergebnisse an den amerikanischen Kinokassen zu erklären; verstiegen sich die
Verantwortlichen bei ihrer Ursachenforschung doch tatsächlich zu der bemerkenswerten
Aussage, man könne gar nichts dafür, vielmehr sei das zeitgleich erschienene
Computerspiel bei den Fans leider so schlecht angekommen, dass es ihnen den Appetit auf
die Leinwandversion gleich mit verdorben hätte.
Bild 





Die DVD von "Tomb Raider 2" bietet ein insgesamt gutes Bild. Der Kontrast ist zwar etwas gering, Tageslichtaufnahmen erscheinen immer einen Tick zu dunkel. Um so mehr begeistern die sehr warmen und intensiven Farben, welche in den Nachtaufnahmen wegen der guten Schwarz/Farb-Kontraste schon fast "Blade Runner"-Feeling aufkommen lassen. Kleines Manko der DVD ist die Schärfe. Diese ist zwar gerade noch gut, leidet aber bei peniblem Blick unter dem Einsatz von Rauschfiltern, die dem Bild etwas Detail nehmen und in Bewegungen auch Nachzieheffekte produzieren. Obwohl trotz DTS-Ton auf der DVD noch genügend Platz ist, bietet die DVD gerade einmal eine Videobitrate von knapp 5 Mbps, was mit leichtem Blockrauschen verbunden ist. Während sich Concorde für die HDTV-Version richtig ins Zeug gelegt hat, die es in der "Tomb Raider"-Box noch als Windows Media Disc gibt (siehe Test), schwächelt die normale DVD leider etwas mit altbekannten Problemen.
Ton 





Die Sound-Designer von "Tomb Raider 2" haben bei diesem Film sehr gute Arbeit geleistet. Dass Action-Filme viele Szenen mit Krach von allen Seiten bieten, ist schon fast Naturgesetz, aber hier bekommt man durchgängig, also auch in den ruhigeren Szenen, einen sehr atmosphärischen Sound-Mix zu hören. Die Umgebungsgeräusche werden exzellent wiedergegeben und sorgen so schon alleine für ein sehr weiträumiges Klangbild, welches viele kleine Details offenbart. Sehr häufig wird auch von direktionalen Effekten Gebrauch gemacht. Während der Action-Szenen legt der Film noch einmal einen Gang zu und präsentiert eine bombastische Surround-Kulisse. Sehr schön ist auch, dass der Film neben der guten Dynamik auch recht klare Höhen präsentiert. Der Subwoofer lässt selbst in Szenen ohne viel Action deutlich von sich hören und sorgt damit für ein kräftiges Bassfundament. Sehr gelungen ist auch der Soundtrack, ein Mix aus verschiedenen Score-Elementen und einigen Musikstücken verschiedener Genres, die hervorragend kombiniert wurden.
Special Features 





- Audiokommentar von Jan De Bont
- Fünf Featurettes
- Training (08:55 min.)
- Vehicles and Weapons (04:29 min.)
- Stunts (10:54 min.)
- Visual Effects (11:26 min.)
- Scoring (04:44 min.)
- 6 Deleted Scenes und ein alternatives Ende, optional mit Audio-Kommentar von Jan de Bont
- Gerard Butlers Screen Test (03:59 min.)
- Musikvideos von "Korn" und den "Davey Brothers"
- Textinfos zu Besetzung/Stab und Produktionsnotizen
- Behind the Scenes-Slideshow
- Mehrere Trailer
- Titel-Animation (02:29 min.): Kurzer Info-Clip, der die Entstehung der Titelsequenz verdeutlichen sollen.
03.05.2004
Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film)