Finding Nemo

Original

Finding Nemo

Produktion

2003

Anbieter

Buena Vista Home Entertainment Australia (2004)

Laufzeit

96:21 min.

Regie

Andrew Stanton, Lee Unkrich

DVD-Typ

Film: DVD-9, Extras: DVD-5

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.37 Mbps (Video: ca. 4.9 Mbps)
Kapazitätsausnutzung: 6.59 / 7.95 GB (82 %)

Bildformat

1,78:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 EX (448 kbps)
2. Englisch, DTS ES Matrix 6.1 (754 kbps)
3. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch

Regionalcode

2, 4

Bei der hier getesteten DVD handelt es sich um die australische Version. Da diese nicht nur für den Regionalcode 4 sondern auch den europäischen Regionalcode 2 freigegeben ist, lässt sich die DVD auch ohne Codefree-Umbau in jeden in Europa verkauften DVD-Player abspielen.

Film 

Dem Clownfisch Marlin fährt der Schreck gehörig in die Gräten, als sein vorwitziger Sohn Nemo gefishnappt wird. Für den sonst so ängstlichen Vater heißt das: raus aus der heimeligen Koralle, rein in die Weiten des Ozeans! Da lässt er sich weder durch eine Selbsthilfegruppe pseudo-vegetarischer Haie, noch durch das siebartige Gedächtnis seiner Begleiterin Dorie vom Ziel abbringen: Sydney! Denn dort planscht Nemo inzwischen im Aquarium einer Zahnarztpraxis und schmiedet mit seinen neuen Freunden verwegene Fluchtpläne … 

Nach "Das große Krabbeln", "Toy Story 2" und "Monster AG" setzten die Pixar-Studios für die Disney die Erfolgsserie der computeranimierten Trickfilme fort. Noch einmal wurde die Tricktechnik etwas verfeinert und insbesondere die Farbenvielfalt der Unterwasserwelt macht den Film zu einem visuellen Highlight. Dass die Pixar-Leute keine reinen Technik-Nerds sind, sondern auch interessante abwechslungsreiche Geschichten erzählen können, haben sie mit den "Toy Story"-Filmen bewiesen, die beide mit zu den besten Animationsfilmen überhaupt gehören. "Findet Nemo" allerdings ist ein gradlinig für die Zielgruppe der Kinder geschaffener Film, der viele (mehr oder weniger) lustige kleine Momente bietet, aber inhaltlich doch Abwechslung und Spannung vermissen lässt. Der ganze Film ist zu zahm und undramatisch. Hier versteht es Dreamworks spätestens seit "Shrek" besser, Geschichten zu erzählen, für die man sich auch als Erwachsener noch begeistern kann und die auch noch ein paar Ecken und Kanten besitzen. Spätestens beim zweiten Betrachten von "Findet Nemo" lässt der erste Eindruck der Effekte nach und lenkt dann doch die Aufmerksamkeit auf den Kern des Films an sich, dessen Thema nicht dauerhaft begeistern kann. Einmal sollte man sich "Findet Nemo" auf jeden Fall ansehen, ob man ihn aber unbedingt mehrfach sehen muss, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Man darf gespannt sein, wie sich Pixar nach Beendigung der Zusammenarbeit mit Disney weiterentwickeln wird und man vielleicht doch wieder den Mut bekommt, Filme zu konzipieren, die sich auch an ein etwas erwachseneres Publikum richten.


 

Bild 

Wie die anderen Pixar-Filme zuvor, wurde auch die DVD von "Findet Nemo" direkt vom digitalen Master produziert. Das ist konsequent und reduziert schon einmal den Fehlerfaktor Film-Abtastung auf Null. Der Vorteil liegt auch darin, dass das Ausgangsmaterial bereits störungsfrei ist und somit das DVD-Encoding gezielt vorgenommen werden kann, ohne dass man hier noch auf Faktoren wie Rauschen achten muss. An Schärfe übertrifft "Findet Nemo" seine Vorbilder nicht unbedingt, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Pixar-Techniker auch immer den Effekt berücksichtigt haben, den das Wasser auf die Optik ausübt. So wirken die Bilder im Ozean immer leicht eingetrübt, im Aquarium und außerhalb des Wassers deutlich schärfer, kontrastreicher und auch farbintensiver. Die Kompression macht sich praktisch nicht bemerkbar und lässt das Bild so ruhig wie eine Computergrafik erscheinen. Höchstens in Szenen mit vielen gleichzeitig bewegten feinen Details taucht in Extremfällen minimales Blockrauschen auf.

 

Ton 

Entgegen dem Coveraufdruck bietet die DVD nicht nur 5.1-Kanalton, sondern wurde in Dolby Digital 5.1 EX und DTS ES Matrix 6.1 abgemischt und encoded. Gerade während der Szenen im Ozean wird von den Surroundkanälen stellenweise sehr intensiv Gebrauch gemacht und auch der Back Surround-Kanal vielfach gezielt angesprochen. Im Bassbereich tritt der Subwoofer oft kräftig in Aktion und bleibt selbst bei höheren Pegeln im Klang sehr sauber. Bis auf die angenehme räumliche Kulisse und den gut abgemischten Music Score bleibt der Film über längere Strecken hin aber auch ruhig. So bietet der Film zwar einige gute Surround-Highlights aber nicht ein durchgängig hervorragendes Sound-Erlebnis.

 

Special Features 

Bei dieser DVD hat Disney wieder einmal den schwierigen Spagat versucht, jeweils Groß und Klein etwas zu bieten. Die Kinder werden hier aber eindeutig bevorteilt, denn der Großteil der Extras ist Kinder konzipiert. Allerdings hat man sich hier auch nicht richtig Mühe gegeben und vornehmlich Albernheiten anstelle von amüsanter Unterhaltung produziert. Das Ergebnis dieser DVD ist insgesamt etwas enttäuschend. Zwei Vermutungen bieten sich da direkt an: Entweder hat man bei Pixar kurz vor dem Ende der Zusammenarbeit mit Disney keine Ambitionen mehr gezeigt, umfassendes Material wie bei vorherigen Filmen beizusteuern oder dieses wird erst einmal für eine "Deluxe Version" der DVD aufgespart. 

  • "Visueller" Audio-Kommentar: Audiokommentar mit integrierten Deleted Scenes und Hintergrundinfos (131:56 min.): Neben dem Making of ist dieser umfassende und mit weiteren Hintergrundinformationen gespickte Kommentar eines der wenigen Bonus-Features, welches ziemlich sachlich gestaltet wurde und dem Film-Interessierten auch wirklich einige Hintergrundinfos präsentiert. Die zusätzlichen Szenen und Info-Clips verlängern die Laufzeit des Films um rund 35 Minute. Leider wird keine Möglichkeit angeboten, sich die Zusatzinfos auch unabhängig vom Film und dem Audio-Kommentar anzusehen.

  • Making Nemo (25:35 min.): Dieses Making of durchleuchtet die einzelnen Phasen der Produktion. Allerdings ist dieses Making of auch nicht übermäßig lang und wer schon die Making ofs zu anderen Pixar-Filmen gesehen hat, wird schon mehr oder weniger erahnen können, was ihn erwartet.

    Die nachfolgend aufgelisteten Features sind vornehmlich für Kinder gedacht und vom Stil her auf "lustig" getrimmt, was aber nicht jedermanns Geschmack sein dürfte.

  • Virtuelle Aquarien: Wer sich an der Meereswelt von Nemo nicht satt sehen kann, findet hier eine Auswahl von sieben verschiedenen Meereswelten, die als Endlosschleife im Hintergrund laufen.

  • Exploring the Reef (07:00 min.): Jean-Michel Cousteau präsentiert in diesem kurzen Clip die wirkliche Unterwasserwelt, die das Vorbild für "Findet Nemo" darstellt. Da sich allerdings schon nach kurzer Zeit die Film-Stars einmischen, wird die recht sachliche Darstellung immer wieder unnötig durch Kurz-Klamauk unterbrochen.

  • Knick Knack (03:37 min.): Hier kann man sich einen der ersten Kurzfilme von Pixar ansehen, optional auch mit Kommentar der Macher.

  • Mr. Ray's Encyclopedia (08:13 min.): Im Stile eines Bilderbuchs mit kleinen kommentierten Einspielungen werden hier die verschiedenen Tierarten vorgestellt, die im Film eine Rolle spielen.

  • Fisharades: Wie bei fast jeder Disney-DVD, sind auch hier kleine Spielchen unvermeidbar. Die Aufgabe ist es, möglichst schnell verschiedenen Fischformationen auf dem Bildschirm mehrere zur Auswahl stehende Symbole korrekt zuzuordnen.

  • Storytime: Im "Readalong"-Stil können sich Kinder die Geschichte von "Finding Nemo" entweder vorlesen lassen oder am Bildschirm selbst lesen.

  • Mehrere Bildergallerien mit verschiedenen Illustrationen aus einem frühen Stadium der Produktion

  • Studio-Tour (05:13 min.): Leider ist dies keine wirklich ernst gemeinte Tour durch die Pixar-Studios sondern ein in erster Linie für Kinder gemachter Clip, der die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit zeigen soll, wobei diese kaum eine Gelegenheit auslassen, sich vor der Kamera so albern wie möglich zu benehmen.

  • "Interviews" mit den Darstellern von "Findet Nemo" im Stile eines TV-Beitrags (02:29 min.)

  • Verschiedene Teaser, Trailer und "Fishy Fact"-Info-Clips und eine Auswahl von Werbeplakaten

Review von Karsten Serck

17.02.2004