Sideways

Kauf-VÖ: 23.06.2005

Original

Sideways

Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2005)

Laufzeit

121:44 min. (FSK 6)

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.6 Mbps (Video: ca. 5.5 Mbps)
Kapazitätsausnutzung: 7.55 / 7.95 GB (86 %)

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
3. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch, Türkisch

Regionalcode

2
Film 

Auch Kalifornien hat bekanntlich in Sachen Weinanbau nicht nur etwas für trinkkulturbanausige, mit Coca- oder Pepsicola aufgezogene Amerikaner zu bieten, sondern kann mit den Weinregionen im alten Europa (oder auch im neuen Australien) durchaus mithalten. Dieser Überzeugung ist auch Miles (Paul Giamatti), der sich, nicht zuletzt, um eigene, persönliche Niederlagen zu verarbeiten, aufmacht zu einer Tour quer durchs gelobte Weinland, zwecks Geschmacksprüfung der diversen flüssigen Produkte. Im Schlepptau hat er seinen alten Schulbekannten Jack (Thomas Haden Church), der eigentlich gar nicht auf dem Edelgetränketrip ist, aber eine nette Möglichkeit sieht, um seinen endgültigen Abschied vom Junggesellendasein zu genießen. Dass die Fahrt nicht zuletzt aufgrund ihrer Mentalitätsunterschiede und durch die Begegnung mit dem schönen Geschlecht, insbesondere Maya (Virginia Madsen) einer alten Bekannten von Miles, durchaus ihre (un)harmonischen Tücken hat, war zwar nicht eingeplant, verleiht dem Unternehmen jedoch eine gewisse Würze und bringt sogar neue Perspektiven mit sich.

Für "Sideways" hätte Regisseur Alexander Payne nach seinem Erfolg mit "About Schmidt" durchaus die Möglichkeit gehabt, auf Hollywoodgrößen im Range eines Jack Nicholson zurückzugreifen. Dass er lieber auf eine Gruppe Darsteller vertraute, die von der Popularität nicht in der ersten Reihe stehen, spricht für sein cinematografisches Gespür. Nicht nur, dass alle Mitspieler perfekt in ihren Rollen aufgehen und durchweg ohne Abstriche zu überzeugen wissen, drängt sich auch bei keinem ein Starstatus hervor und bringt das fein austarierte atmosphärische Gleichgewicht des Films durcheinander. Was sich vor allem deshalb geradezu überlebenswichtig für das Werk erweist, da "Sideways" zu jener Spezies von Filmen gehört, die von ihrer unaufdringlichen, aber dennoch tief einwirkenden Stimmung leben. Ruhig, in den Bildern, wie in der Handlungsführung, ist das Ergebnis dieser sorgfältigen Arbeit durchaus nicht jedermanns Sache; die einen, an schnelle Schnitte und dynamisch vorangetriebene Action gewöhnt, wird das Ganze zu betulich vorkommen, während es Kunstfilmpuristen wohl zu geschmäcklerisch "schön" erscheinen wird.
Wer dagegen Lust darauf hat, sich vom Alltag zu lösen und sich in die stimmungsvollen Bilder fallen zu lassen, sowie an dem alles andere als konfliktfreie Schicksal der Hauptfiguren teilzunehmen, wird mit einem Film belohnt, der sich ein erhebliches Stück von sonstiger Dutzendware abhebt.

 

Bild 

Das Bild ist sehr weichgezeichnet und detailarm. Konturen werden nur sehr schwach dargestellt und fransen aufgrund des starken Rauschfiltereinsatzes leicht aus. Nachzieheffekte halten sich aber zum Glück in Grenzen. Zum Teil scheint der weiche Bildeindruck aber auch gewollt zu sein, da in einigen Szenen das Bild noch zusätzlich einen trüben "Vaseline"-Look aufweist und die Bilder schon fast schon so künstlich wie in den neueren "Star Wars"-Filmen erscheinen. Der Kontrast ist nicht sonderlich hoch, bei Tageslichtaufnahmen aber noch passabel. In dunklen Szenen fällt die geringe Helligkeitsabstufung hingegen schon deutlicher auf. Die Farbwiedergabe ist vergleichsweise dezent. Es überwiegend sehr zarte Farbtöne. Die Kompression fällt lediglich in dunklen Szenen durch minimales Blockrauschen auf.

 

Ton 

"Sideways" ist ein Dialog-Film und entsprechend hört man auch überwiegend nur etwas aus dem Center. Der Ton ist vergleichsweise leise abgemischt und auch die Musik erklingt nur ganz dezent. Die Surround-Lautsprecher werden eigentlich nur gelegentlich durch die Musik angesprochen, ansonsten herrscht hier ziemliche Stille. Die Dialoge der englischen Originalfassung sind etwas dumpf abgemischt worden und daher nicht immer gut verständlich.

 

Special Features
  • Audio-Kommentar der Darsteller Paul Giamatti und Thomas Haden Church

  • Hinter den Kulissen (06:34 min.)

  • Nicht verwendete Szenen (16:30 min.)

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film)

16.06.2005