J. Edgar

Original

J. Edgar

Anbieter

Warner Home Video (2012)

Laufzeit

ca. 137 min.

Bildformat

2,40:1 

Audiokanäle

DTS HD Master Audio 5.1 - Englisch
Dolby Digital 5.1 - Deutsch u.a.

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

25.05.2012

Film  70 %

J. Edgar Hoover war für ungefähr 50 Jahre Chef des Federal Bureau of Investigation (FBI). Hoover wurde gefürchtet, bewundert, geächtet und verehrt, er war ein Mann der die Wahrheit eben so leichtfertig verbog, wie er unablässig für sie kämpfte. Seine Methoden waren ebenso heroisch wie skrupellos, und all das diente nur dem einen Ziel, das er nie erreichte: Er wollte von der Welt bewundert werden. Sorgfältig verbarg er sein Privatleben und all das was sein Image, seine Karriere und sein Leben hätte zerstören können...

„J. Edgar“ hat zwar zwei klare Aktivposten. Der eine, Clint Eastwood ist ein Regisseur, der weiß, wie man große Kinobilder zu inszenieren hat, ohne die eigentliche Geschichte und ihre Protagonisten auch nur für einen Moment aus den Augen zu verlieren, aber leider fehlt ihm diesmal der zündende Funken, um außer durch die zeitgeschichtlich stimmige Atmosphäre einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Der andere potentielle Pluspunkt, Titeldarsteller Leonardo DiCaprio, hat sich inzwischen zu einem über alle Zweifel erhabenen Charakterdarsteller gemausert, der tatsächlich auch das intensive Porträt dieser berühmten und berüchtigten Persönlichkeit über den ganzen Film zu tragen vermag. Dies reicht jedoch nicht aus, damit es dem Film gelingt, den Zuschauer wirklich zu berühren. Das liegt an dem Problem, an welchem schon so viele „Biopics“ gescheitert sind. Statt ein homogenes, erzähltes Ganzes zu geben, zerfällt „J. Edgar“ in vereinzelte Episoden, die für sich genommen immer wieder kurzfristige Spannungselemente zünden können, immerhin behandelte die Bundesbehörde, der Hoover vorstand, nicht irgendwelche beliebigen drögen Verwaltungsvorgänge, sondern ausgewachsene Kapitalverbrechen, aber über die Laufzeit hinweg überwiegt dennoch ein Gesamteindruck von distanzierter Beliebigkeit, der nicht dauerhaft zu fesseln weiß.

 

Bild  80 %

Das Master wurde im Rahmen der Postproduction stark verfremdet und ist sehr dunkel. Oft sind nur wenige Bereiche des Bildes ausreichend hell und die harten Schatten sorgen zudem dafür, dass in dunklen Bereichen kaum Feinzeichnung vorhanden ist. Die ungünstige Ausleuchtung sorgt oft dafür, dass Gesichter nur von einer Seite Licht erhalten und die Darsteller somit nicht einmal einwandfrei zu erkennen sind. Die Farbsättigung wurde stark reduziert und die Farben mit einem leicht bronzenen Sepia-Look versehen. Teilweise wirkt das Bild daher wie ein nachcolorierter Schwarz/Weiß-Film. Die Bildschärfe bewegt sich überwiegend auf gutem aber selten sehr gutem Niveau. Selbst in Nahaufnahmen bietet die Blu-ray Disc nicht immer eine optimale Detailschärfe. Da oft mehr als die Hälfte des Bildes in pechschwarzer Dunkelheit verschwindet werden an die Kompression nur geringe Herausforderungen gestellt. Insgesamt wirkt das Bild recht sauber.

 

Ton 79 %

Der minimalistische Sound-Mix ist überwiegend auf den Frontbereich konzentriert und selbst dort vorwiegend aus der Mitte zu hören. Lediglich der dezente Music Score und einige Action-Szenen bringen auch die Surround-Kanäle deutlicher in Aktion ohne jedoch wirklich begeistern zu können.

 

Special Features
  • J. Edgar: Der mächtigste Mann der Welt
  • Trailer

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 29.05.2012