Lost in Space 

Original

Lost in Space

Anbieter

Warner Home Video (2010)

Laufzeit

ca. 130 min.

Bildformat

2,40 :1 

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, DTS HD 5.1
3. Spanisch Dolby Digital 2.90

Untertitel

Deutsch, Englisch, Griechisch, Portugiesisch, Spanisch, Französisch

Regionalcode

B

VÖ-Termin

23.09.2010
Film  20 %

Die Leinwandfassung der US-TV-Serie aus den Sechzigern erzählt von den  Weltraumabenteuern der Familie Robinson, die im Jahre 2058 mit dem Raumschiff Jupiter 2 die Erde in Richtung des Planeten Alpha Prime verlässt, auf dem die Menschheit in Zukunft eine neue Bleibe finden soll. Da die Ressourcen der Erde nur noch für 20 Jahre reichen werden, sollen die Robinsons auf Alpha Prime ein Hypergate errichten, mit dem Reisen in Lichtgeschwindigkeit möglich werden, um die Erdbevölkerung auf dem fernen Planeten ansiedeln zu können.

Neben dem Familienoberhaupt John (William Hurt), seiner Frau Maureen (Mimi Rogers) und der ältesten Tochter Judy (Heather Graham) sind auch die nur wenig begeisterten Kinder Will (Jack Johnson) und Penny (Lacey Chabert) mit auf dem Spacetrip. Die Jupiter 2  wird allerdings vor dem Start von dem hinterhältigen Dr. Smith (Gary Oldman) sabotiert. Smith begibt sich heimlich an Bord und programmiert einen Roboter derart um, damit dieser die Lebenserhaltungssysteme der sich im Tiefschlaf befindlichen Crew deaktivieren und die Familie Robinson töten soll.

Doch der Pechvogel Smith schafft es nach vollendeter Tat nicht, das Raumschiff vor dem Start zu verlassen und wird somit unfreiwilliger Gast auf der Jupiter - Mission. Um überhaupt zu überleben, muss Smith nun nach dem Start die Familie aufwecken und gleichzeitig den Kampfroboter daran hindern, das gesamte Schiff zu zerstören. Alle Familienmitglieder werden schnell gerettet - bis auf die Tochter Judy, die nur knapp und dank der Hilfe von Dr. Smith dem Tode entkommt. Deswegen wird Smith auch von der Rache der Robinson-Familie verschont.

Inzwischen hat sich die Jupiter 2 allerdings bedrohlich der Sonne genähert. Um nicht in der Sonne zu verglühen, wird das bereits an Bord befindliche Hypergate aktiviert, um das Schiff so schnell wie möglich in sichere Distanz zu bringen. Der Haken: Ohne ein zweites Hypergate ist das Hypergate nicht steuerbar - der Zielort immer ungewiss: Das Raumschiff der Robinsons wird in eine unbekannte Ecke des Weltalls geschleudert. Nun setzt die Familie alle Kräfte ein, um mit dem halbzerstörten Schiff die Mission nach Alpha Prime doch noch beenden zu können.

"Lost in Space" ist leider keineswegs ein spannendes Science Fiction-Abenteuer, wie man sich vielleicht durch den rasanten Trailer erhoffen mag, sondern vielmehr eine ins Weltall verfrachtete langweilig-rührselige Familiengeschichte, deren Kern sich am Ende als tief verwurzelter Vater-Sohn-Konflikt entpuppt, der vom einen Klischee ins nächste tappt.

Am nervigsten sind vor allem die beiden oberschlauen jüngsten Familienmitglieder an Bord. Während der bereits eifrig in den Fußstapfen seines Vaters tretende Sohn nur die ganze Zeit irgendwelches Pseudo-Technikkauderwelsch von sich gibt, bejammert seine wenig ältere aber bereits kräftig pubertierende Schwester permanent die Welt um sich herum. Auch das merkwürdige Alien-Haustier, das die Robinsons zu sich mit an Bord bringen, trägt überhaupt nichts zum weiteren Verlauf der Geschichte bei sondern sorgt nur für alberne Heiterkeit sowie dämlich in die Kamera grinsende Gesichter.

Leider können nicht einmal die vielen Special Effects in ihrer Gesamtheit sonderlich überzeugen. Zwar sehen die ganzen Tricksequenzen schon sehr nett aus, haben aber leider immer einen leichten Touch von einem PC-Computerspiel. Auch das inflationäre Herumgespiele der Special Effects - Programmierer mit dem "Lens Flare" - Effekt wirkt ein wenig übertrieben.

Eine richtige Science Fiction-Atmosphäre kommt bei diesem Spektakel erst gar nicht auf. So gehört auch "Lost in Space" wieder mit in die Kategorie der Filme, bei denen man nur den Kinotrailer gesehen haben muss, um bereits alle interessanten Szenen zu kennen.

 

Bild   70 %

Zu DVD Zeiten galt das Bild von "Lost in Space" als referenzwürdig, so dass die Ansprüche an die Blu-ray Disc-Umsetzung dementsprechend hoch liegen. Leider kann der Titel die Erwartungen nur sehr bedingt erfüllen. Speziell von der Bildschärfe haben wir uns mehr erhofft. Selbst die wenigen Nahaufnahmen wirken nicht richtig scharf und bleiben auf leicht überdurchschnittlichem Niveau. Hintergründe bzw. Objekte in den Halbtotalen verschwimmen zwar nicht, bieten aber bestenfalls erstklassiges DVD-Niveau. Über Doppelkonturen braucht man sich bei Lost in Space jedoch keine Gedanken machen. Der eingesetzte Rauschfilter nimmt nicht nur die Bildschärfe zurück, sondern erstickt auch fast sämtliches Filmkorn. Tiefenwirkung bzw. Bildplastizität ist kaum noch vorhanden. 

Ein großes Problem der Blu-ray Disc-Umsetzung stellt die Integration der zahlreichen Effektshots dar, die schon zu DVD-Zeiten nicht ganz zum restlichen Look des Bildes gepasst haben. Dieser Eindruck verstärkt sich nun, da auf der Blu-ray Disc speziell bei Farbübergängen mittelstarkes Bildrauschen (ähnlich Kompressionsartefakte) zu sehen ist. Außerdem liegt die Bildschärfe (je nach Szene) eine bis zwei Klassen unterhalb des restlichen Filmes. 

Für einen Science Fiction-Film bleibt die Farbdarstellung insgesamt verhältnismäßig neutral, so dass sich eine recht realistische Darstellung von Gesichtern ergibt. Trotzdem sind viele Szenen innerhalb der Jupiter II mit einem leichtem Blaueinschlag versehen, was der Farbnuancierung in dunklen Bildelementen etwas Differenzierbarkeit kostet. Darüber hinaus erscheint das Bild auch minimal zu hell, weil sich nur selten (tief)schwarze Objekte finden lassen und helle Bereiche etwas zu schnell überstrahlen. Fazit: Besser als die (damals gute) DVD, aber als hochwertige liebevolle Restauration ist das Gebotene nicht zu bezeichnen. Aus visueller Sicht lohnt sich der Blu-ray Disc-Neukauf nur für Fans.

Ton  71 % (Deutsch)  84 % (Englisch)

In akustischer Hinsicht leidet die deutsche Tonspur von "Lost in Space" an einer Abmischung, die für actionorientierte Blockbuster Ende der 90er Jahre typisch ist. Den Surrounddesignern war primär eine möglichst prägnante Einbindung von Rearspeakern sowie Subwoofer wichtig, während der letzte Feinschliff in Bezug auf Klangdetails komplett fehlt. Die Halleffekte bei Gesprächen sind großteils ziemlich übertrieben, das zeitliche Gefüge innerhalb der Surroundkulisse wirkt unpassend und bei Dialogen fehlt fast allen Darstellern etwas Stimmvolumen. Richtig ortbare Effekte sind selbst bei den zahlreichen Schusswechseln nicht zu hören, zumal hochauflösende Klangdetails kaum vorhanden sind. Deswegen klingt das gesamte Geschehen tendenziell etwas dumpf und baut nur wenig Transparenz auf, was von der vordergründigen/lauten Subwooferansteuerung ohne richtigen Tiefbass sowie Druck noch unterstrichen wird. Dynamisch beschränkt sich das Abenteuer rund um die Robinsons auf einige grobdynamische Schwankungen ohne dabei an heutige Standards heranzureichen. 

Die englische DTS-HD Master Audio Tonspur zeigt sich hingegen von einer deutlich besseren Seite. Das etwas künstlich wirkende Gesamtdesign ist hier zwar genauso vorhanden, doch in Bezug auf Klangdetails, -volumen sowie -dynamik schein fast schon ein Paralleluniversum zwischen den beiden Abmischungen zu liegen. Plötzlich entwickelt die Sprachwiedergabe eine brauchbare Feindynamik, die Subwoofer steigen tiefer hinab und auch die gelegentlichen Hochtoneffekte klingen brillanter. Fazit: die deutsche Tonspur war Ende der 90er noch gut für Topwertung, kann aber in unveränderter Form heutzutage nicht mehr bestehen. Wie viel besser es mittlerweile geht, zeigt der englische DTS HD Master Audio Stream.

 

Special Features
  • Audiokommentar
  • Featurette
  • Interviews
  • Music Clips
  • Music Video
  • Nicht verwendete Szenen
  • US-Kinotrailer 

Review von Lars Mette und Karsten Serck (Film) 23.09.2010