Fight Club - Remastered

Original

Fight Club

Anbieter

Kinowelt Home Entertainment (2008)

Laufzeit

ca. 138 min.

Bildformat

2,35:1 

Audiokanäle

Deutsch DTS HD High Resolution Audio 7.1
Deutsch DTS ES Matrix 6.1
Deutsch Headphone Surround
Englisch DTS HD High Resolution Audio 7.1
Englisch DTS ES Matrix 6.1
Englisch Headphone Surround

Untertitel

Deutsch

Regionalcode

B

VÖ-Termin

04.11.2010

Film  65 %

Die chronische Schlaflosigkeit treibt den braven, namenlosen und von Edward Norton dargestellten Angestellten eines Automobilkonzerns vor Langeweile in die Selbsthilfegruppen von Todkranken. Dort mogelt er sich unter die dem Tode Geweihten und ergötzt sich an deren Geschichten. Die von Todessehnsucht geplagte Marla Singer, die ebenfalls wie ein Tourist die ganzen Selbsthilfegruppen abklappert, macht seinem Heilmittel gegen die Schlaflosigkeit allerdings einen Strich durch die Rechnung. Denn in ihrer Gegenwart kann er sich nicht mehr konzentrieren. Nachdem nach seiner Rückkehr von einer Geschäftsreise die schöne Bude mit den IKEA-Möbeln plötzlich aufgrund einer Explosion in Schutt und Asche liegt, bittet er den Seifenverkäufer Tyler Durben (Brad Pitt), den er erst kurz zuvor im Flugzeug kennen gelernt hat, in dessen Wohnung unterkommen zu dürfen. Tyler ist ein schräger Vogel, der als Gegenleistung um den kleinen Gefallen bittet, dass er so stark geschlagen werden möchte, bis es wehtut. An dem darauffolgenden Gemetzel finden die beiden erstaunlicherweise großen Gefallen. Der Schmerz gibt ihnen einen neuen Kick. Als dann noch immer weitere Leute die vor einer Kneipe stattfindende Schlägerei mit großem Interesse verfolgen, ist die Idee des "Fight Clubs" geboren, in dem sich allabendlich ganz normale Durchschnittsbürger gegenseitig blutig prügeln. Schon nach kurzer Zeit sammelt sich eine große Schar um den charismatischen Tyler, der seine Macht dazu ausnutzt, seine Anhänger kleine Attentate gegen die Konsumgesellschaft ausüben zu lassen. Schon bald gerät die Gruppe außer Kontrolle und aus dem "Fight Club" wird eine terroristische Untergrundorganisation, die mit Bomben für wilde Zerstörung sorgt. Und dann ist da noch Marla, die mit Tyler eine wilde Affäre beginnt....

Chuck Palahniuks Romanvorlage "Fight Club", auf der der Film basiert, war ein wildes Sammelsurium altbekannter Themen der Gesellschaftskritik, in dem die Akteure als Antwort auf das Gejammer über die verdorbene Konsumgesellschaft und ihren schweren Stand als kleines Rädchen im System sich gegenseitig die Köpfe einschlugen, um auf diesem Wege etwas tun zu können, was ihnen endlich einmal einen Kick verschaffte, der nicht durch fröhliche Werbebotschaften propagiert wurde. Das Buch ließ jedoch nur selten klar erkennen, ob der "Fight Club" Satire sein sollte, oder Palahniuk wirklich Ernst damit meinte, wenn seine "Helden" ihre Befreiung aus den Zwängen des Alltags darin sahen, sich gegenseitig blutig zu schlagen. David Finchers zumindest während der ersten drei Viertel Laufzeit eng an den Roman gehaltene Verfilmung bietet durch eine trickreiche Bildersprache in den von Fincher bekannten düsteren Farben weitaus mehr Ironie und Galgenhumor. Fincher, der die Kunst wie nur wenige versteht, Filme zu machen, die durch ihre lichtarme und kühle Ästhetik wie z.B. in "Sieben" oder "Alien 3" keinen einzigen Lichtblick für ein wenig Hoffnung offen lassen, lies seinen beiden hervorragend agierenden Hauptdarstellern Edward Norton und Brad Pitt erstaunlich viel unfreiwilligen Humor zu, der in starken Kontrast zum abgrundtief scheußlichen Ambiente von Tylers heruntergekommenem Domizil steht. In der zweiten Filmstunde dominiert dann eindeutig die Gewalt in deutlichen Bildern, die in dieser gezeigten Härte aber gar nicht unbedingt nötig gewesen wäre, um die Aggression der Darsteller zu illustrieren. "Fight Club" ist ein Film, der polarisiert, und nicht mal so eben zwischen Pizza und Bier laufen sollte, da die Story bis zum Ende sehr undurchsichtig ist und erst durch ihr überraschendes, und im Film weitaus besser als im Buch aufgelöstes Ende für ein wenig mehr Klarheit sorgt. Je nachdem, welchen Reim man sich aus dem Film bildet, kann man ihn entweder nur lieben oder hassen.

 

Bild  84 %

David Fincher präsentiert "Fight Club" gewohnt düster - wenn auch nicht ganz so krass wie z.B. "Sieben". Sogar ein wenig Farbe lässt Fincher immer wieder einmal durchblicken, auch wenn düsteres Grau und Grün die von ihm gewünschten vorherrschenden Töne sind. Das Master ist sehr körnig und weist einen kräftigen Kontrast auf, der aber überdreht erscheint und in dunklen Szenen recht harte Schatten wirft. Gegenüber der Erstauflage bietet die Remastered-Version eine leicht verbesserte Kanten- und Detailschärfe auf konstant hohem Niveau. Das gerade in Flächen auffällige Rauschen wurde etwas reduziert und die Kratzer wurden auch weitgehend beseitigt. Der Schmuddel-Look mit harten Schatten und zu wenig plastischer Tiefe bleibt aber erhalten. Zumindest wer über einen großen Bildschirm oder Projektor verfügt, wird das leicht bessere Bild aber dennoch zu schätzen wissen. Die Kompression arbeitet sehr sauber und zeigt keine Störungen.

 

Ton  83 %

Während des gesamten Filmes kommen alle Kanäle sehr effektiv zum Einsatz. Die Umgebungsgeräusche werden sehr deutlich von allen Seiten eingefangen und durch einige kleine Effekte noch zusätzlich verstärkt. Die Surroundeffekte überzeugen mehr durch Klasse als durch Masse, weil sie stets perfekt zum Bild passen und die anfangs ironischen Züge des Filmes verstärken. Eine Szene sticht hier besonders vor, in der der Erzähler sich gerade vorstellt, dass sein Flugzeug von einer Explosion zerrissen wird, die mit einer kräftigen Dynamik bis in die tiefsten Frequenzbereiche hinab durch den ganzen Raum zieht. Da es mehrere Stellen im Film mit plötzlichen Dynamiksprüngen gibt, sollte der Lautstärkepegel vorsichtshalber nicht allzu hoch eingestellt werden.

 

Special Features
  • Am Set-Featurette
  • Ansprachen an das Publikum
  • Behind the Scenes
  • Hinter den Kulissen
  • Interaktive Filmversion
  • Internet-Spots
  • Musikvideo
  • Nicht verwendete und alternative Szenen
  • Optische Effekte
  • Produktion
  • Promo-Featurette
  • Reklame-Galerie
  • Storyboard-Film-Vergleich
  • TV-Spots
  • Werbematerial
  • BD-Live
  • Trailer
  • Wendecover

Review von Karsten Serck 13.10.2010