Der Informant

Original

The Informant

Anbieter

Warner Home Video (2010)

Laufzeit

ca. 108 min.

Bildformat

2,35:1 

Audiokanäle

Dolby True HD 5.1 - Englisch
Dolby Digital 5.1 - Französisch
Dolby Digital 5.1 - Deutsch
Dolby Digital 5.1 - Italienisch
Dolby Digital 5.1 - Japanisch
Dolby Digital 5.1 - Thai
Audio-Kommentar

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

A, B, C

VÖ-Termin

05.03.2010

Film  70 %

Matt Damon und Regisseur Steven Soderbergh nehmen in "Der Informant" die Machenschaften des Big Business schwungvoll aufs Korn, indem sie die unfassbar wahre Story des hochkarätigsten Informanten in der Geschichte der amerikanischen Wirtschaft erzählen. Damon spielt den schlagfertigen Mark Whitacre, der auch dann noch ungemein sympathisch wirkt, als seine Pläne zur Aufdeckung illegaler Preisabsprachen bei Lebensmittelzusätzen zunehmend aus dem Ruder laufen.

So wahr die Geschichte auch sein mag, die Steven Soderbergh hier erzählt, treibt er es doch in Sachen Realsatire so heftig, dass der Zuschauer kaum in Gefahr gerät, sich in einem Dokumentarfilm zu wähnen. Das Endprodukt hat auch mehr als einen ausgesprochen amüsanten Moment und kann in diesen Sequenzen seinen komödiantischen Auftrag mit voller Punktzahl erfüllen. Aber selbstverständlich reiht sich hier nicht gerade ein Gag an den anderen, vielmehr gilt es ja auch noch, die zugrundeliegenden Ermittlungen um finstere Mauscheleien darzulegen und den großen und kleinen Fischen in diesem geldhaiverseuchten Meer Raum zur charakterlichen Entfaltung zu geben. Matt Damon, mit höchstem Wagemut zur unvorteilhaften Darstellung, liefert dabei ein schauspielerisches Glanzstück ab, wirklich verstecken müssen sich allerdings auch seine Mitspieler nicht. Ungeachtet dessen weiß „The Informant“ (Der Informant!) allerdings trotzdem kein ungetrübtes Filmvergnügen auszulösen, da sich das Werk immer wieder selbst im Wege steht, weil es sich bis zum Schluss nicht recht entscheiden mag, auf welchen Aspekt, den witzigen oder den ernsten, es denn nun vorrangig bauen soll. Dies macht den Film als Komödie auf Dauer zu fußlahm und als Enthüllungsdrama zu unkonzentriert aufs Wesentliche, was einem ernsthaften Spannungsaufbau spürbar entgegensteht.

 

Bild  70 %

Steven Soderbergh demonstriert leider wieder einmal in "Der Informant", wie Stil über Qualität geht. Das zwischen erdig-braunen und kühl-blauen Farbtönen wechselnde Bild zeigt nur sehr wenig Schärfe. Der harte Kontrast überstrahlt in hellen Bildbereichen und verschluckt Details in dunklen Bildbereichen. Konturen wirken sehr soft und ein regelrechter "Vaseline"-Filter gibt einzelnen Bildpartien immer wieder einen regelrechten "Heiligenschein". Zumindest von Zeit zu Zeit zeigen einige Szenen aber so viel Detail, dass der Zuschauer wenigstens in diesen Momenten wirklich sicher sein kann, hier keine DVD zu sehen. HD-Feeling kommt bei "Der Informant" ansonsten so gut wie gar nicht auf. Wenigstens die tadellose Kompression bietet hier einen Vorteil gegenüber der DVD.

Der optische Stil des Films passt auch nicht so recht in die Zeit, in der "Der Informant" spielen soll. Denn aufgrund des übertriebenen Retro-Looks und der Musik würde man auf Anhieb den Film aufgrund seiner Optik eher in die Siebziger als die Neunziger Jahre einordnen.

 

Ton  70 %

Klanglich gibt sich "Der Informant" sehr zurückhaltend. Ausser Dialogen und etwas Musik ist kaum etwas aus den Lautsprechern zu hören. Dabei ist die Abmischung sehr frontlastig und die Dialoge im Original stellenweise auch so dumpf und leicht verzerrt, dass nicht alles deutlich genug zu verstehen ist.

 

Special Features
  • Audiokommentar von Regisseur Steven Soderbergh und Drehbuchautor Scott Z. Burns
  • Nicht verwendete Szenen
  • Trailer

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 22.03.2010