Deep Blue Sea

Original

Deep Blue Sea

Anbieter

Warner Home Video (2010)

Laufzeit

ca. 105 min.

Bildformat

2,40:1 

Audiokanäle

DTS HD Master Audio 5.1 - Englisch
Dolby Digital 5.1 - Deutsch u.a.

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

20.08.2010

Film  50 %

Samuel L. Jackson spielt den milliardenschweren Unternehmer Russel Franklin, der unter anderem das Forschungsprojekt von Dr. Susan McAlester (Saffron Burrows) unterstützt. Sie forscht auf dem Gebiet der Hirnerkrankungen und ist dabei, ein Heilmittel gegen Alzheimer zu entdecken. Ihre Arbeiten finden draußen im Ozean auf einer Off-Shore Forschungsstation statt, wo sie als Versuchskaninchen lebende Haie einsetzt. Als Franklin nach einem Zwischenfall mit der Einstellung der Forschungsgelder droht, verspricht Dr. McAlester ihm den Durchbruch bei ihrer Forschung zur Wiederherstellung abgestorbener Gehirnzellen vor dem Ende des bevorstehenden Wochenendes zu präsentieren und lädt ihn zu einem Besuch auf die Station ein. Eine Sturmwarnung, die kurz nach seiner Ankunft eintrifft, ist ein erstes Anzeichen dafür, dass nicht alles so glatt laufen wird wie gewünscht. Der wirkliche Ärger beginnt jedoch erst, als das große Experiment tatsächlich gelingt, aber dafür die Testobjekte beginnen, gegen ihre Funktion im Forschungsbetrieb zu rebellieren und sich ihr Widerstand darin manifestiert, dass sie die Besatzung der Station zur Zwischenmahlzeit erklären. Als sich dann noch herausstellt, dass Dr. McAlester an den Haigehirnen illegalerweise genetische Veränderungen vorgenommen hat, was der Intelligenz der Biester einen enormen Auftrieb gegeben hat, wird deutlich, wie übel die Situation wirklich ist (vor allem Samuel L. Jackson dürfte aus seinem Auftritt in "Jurassic Park" noch in bester Erinnerung haben, dass das Herumwerkeln mit den Genen einer potentiell mörderischen Spezies nicht ganz ungefährlich sein kann). Unter tätiger Mitwirkung der schwimmenden Bestien ist innerhalb kurzer Zeit die Stationsoberfläche durch diverse Explosionen lahmgelegt, während ein paar Stockwerke unter dem Meeresspiegel die verbliebenen Mitglieder der Truppe versuchen, einen Weg aus der Tiefe nach oben zu finden, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass das Wasser in immer mehr Abteilungen eindringt und draußen (wenig später aber auch drinnen) etwas herumschwimmt, dass sie nur für eine neue Art von Fischfutter hält.

Auch wenn die Eröffnungssequenz, ebenso wie das musikalische Hauptthema eine leichte Reminiszenz an "Jaws (Der Weiße Hai)", den Klassiker des Haifilmgenres, enthält, so hat "Deep Blue Sea" mit diesem Film nur wenig zu tun. Bezog dieser seine Wirkung doch aus dem sorgfältigen Spannungsaufbau, bei dem das Grauen in das tägliche Leben einbrach und die Konzentration auf die Personen und ihre Interaktion einen wesentlichen Bestandteil der Geschichte darstellten. Dagegen ist die Situation von "Deep Blue Sea" ähnlich der, die unter anderem aus den beiden "Jurassic Parks" und vor allem der "Alien"-Reihe bekannt ist, eine kleine Gruppe von Menschen sieht sich in einem eingegrenzten Areal (Insel, Raumschiff, Forschungsstation) der Notwendigkeit gegenüber, ohne Hilfe von außen dort wegzukommen, wobei ein mit überlegenen Kräften ausgestattetes Wesen darauf lauert, ihnen den Garaus zu machen. Leider zeigt aber auch der Vergleich, gerade mit der "Alien"-Serie, dass "Deep Blue Sea" was die Dichte von Atmosphäre und Spannung angeht, nicht mithalten kann. Dies liegt zum einen daran, dass Renny Harlin zwar ein hervorragender Actionregisseur ist, der die Zuspitzung der Ereignisse durchaus gelungen präsentiert (abgesehen von den üblichen Unwahrscheinlichkeiten, wie zum Beispiel, dass die Killerkreaturen sich immer nur dann als schneller, verschlagener und stärker als der Mensch erweisen, wenn es gerade ins Konzept passt). Weniger gelingt es ihm jedoch, aus der latenten Gefahr, welche die Situation ausmacht, mehr als nur Oberflächenreize herauszuholen und die Geschichte zu verdichten. Statt dessen hängt der Spannungsbogen trotz der permanenten Bedrohung immer wieder durch. Weiterhin können einige der blutigeren Hai-frisst-Mensch-Szenen ihre Herkunft aus dem Computer einfach nicht verbergen. Auch wenn der Zuschauer weiß, dass das Dargebotene "alles nur Film ist", so besteht doch ein großer Unterschied zwischen Szenen, die Echtheit erfolgreich simulieren und denen, welchen überdeutlich anzumerken ist, dass sie nur imaginär sind; die Wirkung bei letzteren ist um Klassen geringer. 

Doch darf nicht unterschlagen werden, dass "Deep Blue Sea" auch gelungene Aspekte des Spannungskinos aufweist. Da ist zum einen die Tatsache, dass wenigstens einigen der Hai-Attacken ein Überraschungsmoment beigegeben ist, welches nicht unerheblich zur Ankurbelung des Adrenalinausstoßes beim Zuschauer beitragen kann. Und ebenfalls positiv zu vermerken ist, dass die Auswahl der Opfer, die zur Beute der großen Fische werden, so geschickt gewählt ist, dass nicht, wie sonst häufig, schon bei Beginn des Filmes klar zwischen zukünftigen Leichen und sicheren Überlebenden getrennt werden kann. In dieser Hinsicht hebt sich "Deep Blue Sea" damit über den Durchschnitt hinaus und verschafft sich zumindest für das erste Mal, das jemand den Film ansieht, ein zusätzliches Spannungselement. 

 

Bild  75 %

Mit hohem Kontrast und satten Farben in zumeist sehr warmen Tönen bietet "Deep Blue Sea" ein sehr plastisches Bild. Das kann jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass nur recht wenig HD-Feeling mit diesem Film aufkommt. Das teils ungewöhnlich hohe und für die heutige Verhältnisse zu deutliche Farbrauschen deutet darauf hin, dass für die Blu-ray DIsc ein älteres HD-Master zum Einsatz kam, welches weder eine deutlich Kantenschärfe noch eine hohe Detailauflösung zeigt. Selbst in Nahaufnahmen wirkt das Bild selten richtig scharf. Immerhin bietet die sauberere Kompression eine Verbesserung gegenüber der DVD was insbesondere für eine höhere Bildruhe sogt.

 

Ton  85 %

"Deep Blue Sea" spielt mit seinem gewaltigen Sound in der ersten Liga mit - ein Anspruch, der dadurch erfüllt wird, dass jede Bewegung der Haie, der eigentlichen Hauptdarsteller, sich mit düsterem Geblubber im Wasser und lautem Grollen ankündigt. Die hinteren Kanäle werden durchgehend mit in die Handlung einbezogen, so dass ein sehr guter Rundum-Klang erreicht wird, der auch durch einige gut positionierte Split Surround-Effekte auffällt. Im Hochtonbereich ist der Mehrkanalmix aber nicht ganz so brillant wie die Basswiedergabe. Ein kleiner Schwachpunkt ist die Musik, die zwar auch in ruhigen Szenen für den Erhalt der Surround-Atmosphäre sorgt, aber durch ihren orchestralen Sound den Film nicht zusätzlich in der Spannung verstärkt, wie dies bei "Der weiße Hai" beeindruckend gelang. Doch da der ganze Film auch mehr auf Action als auf Spannung aufgebaut ist, ist dies zu verschmerzen. Dafür kommt man wenigstens durch donnernde Tiefbässe als Ausgleich auch auf seine Kosten.

 

Special Features
  • Audiokommentar
  • Dokumentation
  • Making Of
  • Nicht verwendete Szenen

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 08.09.2010