Das Kabinett des Dr. Parnassus |
||
|
Original |
The Imaginarium of Doctor Parnassus |
Anbieter |
Concorde Home Entertainment (2010) | |
Laufzeit |
ca. 122 min. | |
Bildformat |
1,85:1 | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, DTS HD Master Audio 5.1 2. Englisch, DTS HD Master Audio 5.1 |
|
Untertitel |
Deutsch | |
Regionalcode |
B | |
VÖ-Termin |
01.07.2010 |
Film 80 %
Der Magier Dr. Parnassus reist mit seiner Theatertruppe in einem klapprigen Varieté-Vehikel durch die Lande. Die besondere Attraktion dieses Wunder-Kabinetts auf Rädern ist ein Zauberspiegel, durch den man seine eigene Phantasiewelt betreten kann. Doch auf Dr. Parnassus lastet ein dunkler Fluch: Vor langer Zeit hat er mit dem unheimlichen Mr. Nick einen teuflischen Pakt geschlossen, für seine Unsterblichkeit hat er ihm seine wunderschöne Tochter Valentina versprochen. Um sie zu retten, geht Dr. Parnassus erneut eine Wette mit Mr. Nick ein. Dabei entpuppt sich ein geheimnisvoller Fremder, der sich der Varieté-Truppe anschließt, als ungeahnt glückliche Hilfe …
Es hätte noch nicht einmal die tragische Vorgeschichte, vom frühzeitigen Tod des Hauptdarstellers Heath Ledger und seinen dreifachen Ersatzspielern gebraucht, um fest davon auszugehen, dass Terry Gilliam mit seinem neuen Kabinettsstückchen wieder einmal in ausschweifenden Bilder- und Erzählwelten unterwegs ist, die schon Klassiker, wie „Timebandits“ oder „Brazil“ auszeichneten.
Allerdings bleibt auch seine jüngste Schöpfung nicht frei von vergnügungsmindernden Aspekten, dahingehend, dass die eigentlich erzählte Geschichte vom kurzweilenden Ideenreichtum gelegentlich fast zerdrückt wird, wodurch der Zuschauer dem Geschehen mit erheblich mehr innerer Distanz folgt, als die Erzählung im Grunde verdient hätte. Aber einmal abgesehen von jenem, bei Terry Gilliam schon gewohnten Problem, bleibt auch „Dr. Parnassus“ ein echtes Filmereignis, immerhin kann man sich von Anfang bis Ende in den fantastischen Bilderwelten verlieren, aber auch große Schauspieler bei der Ausübung ihrer Kunst begleiten.
Bild 77 %
Der Film zeigt überwiegend recht dunkle Bilder. Selbst Szenen bei Tageslicht bieten nur wenig Helligkeit. Dennoch sorgt die Ausleuchtung meist noch für einen passablen Kontrast, dem es aber an plastischer Tiefe fehlt. Der Schwarzwert ist etwas zu hoch und in dunklen Szenen verschwinden Details schnell in tiefen Schatten. Die intensiven, aber teilweise etwas ausgewaschenen Farben wirken künstlich verfremdet und weisen meist einen Rotstich auf. Die Bildschärfe bewegt sich lediglich auf befriedigend-gutem Niveau. Konturen wirken oft zu weich und es fehlt dem Bild in den meisten Szenen auch Detail. Nicht einmal die Körnigkeit des Films ist deutlich zu erkennen sondern wirkt leicht gefiltert. Die Kompression ist aber in Ordnung und lässt keine Störungen erkennen.
Ton 85 %
"Das Kabinett des Dr. Parnassus" bietet einen sehr abwechslungsreichen Mehrkanalmix, der weniger auf große Showeffekte sondern mehr kleinere ausgeklügelte Surround-Effekte setzt. Aber selbst in Szenen, in denen nicht viel passiert, bietet der Film mit seiner Musik und Umgebungsgeräuschen meist eine sehr weite räumliche Atmosphäre. Auch klanglich gefällt "Das Kabinett des Dr. Parnassus" sowohl durch ausreichend Volumen im Bassbereich als auch genügend Präzision bei den oberen Frequenzen. Im englischen Original erklingen die oft auch schnoddrig vorgetragenen Dialoge allerdings so dumpf, dass es ohne Untertitel häufiger schwer fällt, der Handlung zu folgen.
Special Features
- Entfernte Szenen, Kostümprobe mit Heath Ledger
- Der Blick hinter den Spiegel
- Entstehung des Klosters
- Szenenaufbau - Vom Storyboard zur finalen Sequenz
- Heath Ledger und seine Freunde
- Interview mit Heath Ledger
- Das Kabinett des Terry Gilliam
- Cast & Crew
- Doktor Parnassus Weltweit
Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 19.06.2010