Collateral

Original

Collateral

Anbieter

Paramount Home Entertainment (2010)

Laufzeit

ca. 120 min.

Bildformat

2,35:1 

Audiokanäle

DTS HD Master Audio 5.1 (Englisch)
Dolby Digital 5.1 (Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch)

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

14.05.2010

Film  85 %

Vincent (Tom Cruise) ist ein cooler, berechnender Auftragskiller und sehr gefragt im Business. Max (Jamie Foxx - Ray, Ali) ist ein Taxifahrer mit großen Träumen und ohne Erfolg. In dieser schicksalhaften Nacht fährt Max Vincent zu seinem nächsten Job - eine Nacht, fünf Stopps, fünf Treffer, eine Flucht. In dieser zufälligen Begegnung prallen zwei Leben aufeinander - und keiner der Männer wird jemals wieder derselbe sein. Heute Nacht wird sich alles ändern ...

Michael Mann hat ein sicheres Gespür für nachhaltige Kinobilder. Und wenn er, wie in "Collateral" mit unterbelichteten Digitalkamerabildern experimentiert, sieht das deswegen auch nicht aus, wie die ersten Gehversuche eines Amateurs mit dem Regiebaukasten. Im Gegensatz zu vieler seiner Kollegen, die entweder im modischen Schnickschnack schier ersticken (sehr anfällig in dieser Hinsicht sind jene Vertreter die frisch vom Fleck weg beim Dreh eines Musikvideos verpflichtet wurden) oder in künstlerisch wertvoller Langeweile dahinschlummern, weiß er, dass Bilder und Story zusammengehören und sich im besten Falle gegenseitig so aufwerten, dass ihre Summe ein noch besseres Ganzes ergibt.

So erzählt denn "Collateral", wie bei Michael Mann üblich, einmal wieder von einem im Grunde eher archaischen Grundkonflikt, Mann gegen Mann, wie zum Beispiel schon "Heat", aber dies doch so virtuos und packend, dass selbst die eine oder andere Ungereimtheit nicht verhindern kann, dass der Film ein fesselndes Stück stilbewussten Genrekinos geworden ist. Und (wieder nicht ganz untypisch für Michael Mann) kann er auf eine Besetzung zurückgreifen, die sein Konzept ideal zu tragen im Stande ist. Jamie Foxx, nun schon in relativ jungen Jahren vom Nachwuchs aus der eher leichten Ecke zum Charakterdarsteller gereift und Tom Cruise (das graumelierte Haar etwas übertrieben der Anzugfarbe angepasst), der sich nunmehr im gehaltvollen Spielelement häuslich niedergelassen hat. Dass letzterer diesmal den "Bösen" gibt sollte allerdings nicht wirklich überraschen, mal abgesehen davon, dass schon sein Lestat in "Interview With A Vampire" nun auch nicht gerade lieb und nett war, hatte er bereits zuvor die dunkleren Seiten der von ihm verkörperten Figuren mehr als einmal ausspielen können.

 

Bild  83 %

In "Collateral" präsentiert Regisseur Michael Mann wieder einmal sein gewohntes Wechselspiel von Dunkelheit und dem Licht der Großstadt. Das gelingt ganz gut, ohne dass in der Finsternis all zu viele Details verschwinden. Der Kontrast bleibt aber immer auf einem recht niedrigen Niveau. Die Farbgebung wird durch grüne und orange Farbtöne dominiert und lässt die gesamte Szenerie sehr surreal erscheinen. Die bei den Dreharbeiten u.a. verwendeten HDTV-Kameras vom Typ Sony HDW-F900 weisen leider die Eigenart auf, bei schnellen Kameraschwenks das Bild etwas nachzuziehen, was gerade bei diesem sehr dunklen Film auffällig wird und stellenweise für ein etwas nebeliges Bild sorgt. Ansonsten bewegt sich die Bildschärfe aber auf gutem bis sehr gutem Niveau. Digitales Videorauschen wird teilweise recht deutlich sichtbar. Um dieses nicht unnötig zu verstärken, sollte eine nachträgliche Schärfeanhebung bei der Wiedergabe vermieden werden. Die Kompression arbeitet selbst in den feinen Details des digitalen Rauschens sehr sauber und lässt so gut wie keine Störungen erkennen.

 

Ton  82 %

Der Film bietet einen sehr angenehmen Soundtrack, der vorwiegend aus einer Vermischung von Musik und Umgebungsgeräuschen besteht. Die nächtlichen Geräusche der Stadt werden sehr räumlich und originalgetreu eingefangen. Aufgrund der guten Dynamik entfaltet sich so ein sehr angenehmes Klangbild mit vielen verschiedenen Geräuschen aus allen Richtungen. Während man sich über die Basswiedergabe nicht beklagen kann (sehr schön die Discothekenszene in Kapitel 16), klingen die Höhen allerdings etwas schwach, weswegen die Abmischung stellenweise auch etwas dumpf erscheint.

 

Special Features
  • Kommentar des Regisseurs Michael Mann
  • Die nächtliche Stadt – das Making-of von "Collateral"
  • Speziallieferung – Featurette
  • Entfernte Szenen mit Michael Manns Kommentar
  • Filmen am Set: Annies Office

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 08.06.2010