Zeiten des Aufruhrs

Original

Revolutionary Road

Anbieter

Paramount Home Entertainment (2009)

Laufzeit

ca. 118 min.

Bildformat

2,40:1 

Audiokanäle

Dolby True HD 5.1 (Englisch)
Dolby Digital 5.1 (Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch)

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

04.06.2009

Film  90 %

April und Frank Wheeler sind ein junges Paar mit großen Plänen. Sie sehen sich als Individualisten, die die prüden Gesellschaftskonventionen der 50er-Jahre in Frage stellen. Als April schwanger wird, beschließt das Ehepaar, sich in der ländlichen Umgebung von Connecticut niederzulassen. Doch schon bald erkennen die beiden, dass sie genau das Leben führen, das sie eigentlich zutiefst verachten. Frank arbeitet in einem zwar gut bezahlten, aber langweiligen Bürojob, und April fristet ein Dasein als Hausfrau mit der unerfüllten Hoffnung auf eine Schauspielkarriere. Mit einem Umzug nach Europa hoffen die Wheelers diesem Konstrukt aus Alltag und Selbsttäuschungen zu entkommen und bemerken nicht, dass die „Zeiten des Aufruhrs“ unaufhaltsam sind ...

Nun sind sie also tatsächlich zurück. Das Darstellerpaar, das in der überlebensgroßen romantischen Liebestragödie des Filmjahrhunderts die Hauptrollen übernommen hatte. Doch sind berechtigte Zweifel angebracht, ob die Zuschauerschaft, die bei „Titanic“ noch dahinschmolz, wie ein Eisberg unter tropischer Sonne, von „Revolutionary Road“ (Zeiten des Aufruhrs) gleichermaßen im innersten ihres Herzens berührt sein wird, immerhin könnte der Tatsache, dass auf dem Regiestuhl Sam Mendes Platz genommen hat, eine gewisse Warnfunktion zukommen, wandelt er doch auch bei diesen Szenen einer Ehe klar auf den Spuren seines großen Erfolges „American Beauty“. Und dies tut er in kongenialer Zusammenarbeit mit seinen Schauspielern auf eine Art und Weise, welche sowohl seinem und ihrem Ruf als echte Könner ihrer Profession, als auch der beeindruckenden literarischen Vorlage von Richard Yates praktisch auf Ideallinie gerecht wird. 
Ungemein stimmig in der zeitgeschichtlichen Atmosphäre lebt der Film natürlich vor allem von seinem schmerzhaft eindringlichen Portrait einer Ehe, in der menschliche Gefühle ebenso wie das Für und Wider der vorgegebenen Konventionen und den daraus resultierenden Höhen und (vor allem) Tiefen des Zusammenseins quasi unter der Röntgenlampe ausgeleuchtet werden. Damit alles andere, als ein harmloses Feel-good-movie bleibt „Revolutionary Road“ (Zeiten des Aufruhrs) dennoch stets nah dran an seinen Figuren als menschliche Wesen und so erfolgreich der Gefahr aus dem Weg geht, die Gefühle des Publikums zu vereisen. Dadurch letztlich von einer weit tiefergehenden Emotionalität, als die Geschichte von Schiff und Eisberg, dürfte die Anhängerschaft jenes Werkes möglicherweise sogar ein gewisses nachträgliches Trostgefühl ereilen: Hätte sich die Ehe eines überlebenden Jacks mit seiner Rose annähernd gestaltet, wie die von Frank und April, waren sie mit ihrer letalverkürzten Reiseromanze doch um einiges besser bedient gewesen.

 
Bild  82 %

Das leicht körnige Master bietet einen sehr harten Kontrast mit wenig Detail in dunklen Bildbereichen. Auch insgesamt wirkt das Bild meist recht dunkel. Die Farben wirken etwas ausgewaschen und werden durch einen starken Rotstich dominiert. Die Bildschärfe bewegt sich auf gutem bis sehr gutem Niveau und auch die Detailwiedergabe ist sehr überzeugend. Der verfremdete Kontrast sorgt allerdings dafür, dass das Bild nur sehr wenige plastische Tiefe zeigt. Die Blu-ray Disc wurde sauber komprimiert und zeigt keine Störungen.

 

Ton  67 %

Der Film besteht überwiegend aus Dialogen und bietet ansonsten nur wenige Klangelemente. Die Musik wird zwar gleichmäßig auf allen Kanälen wiedergegeben, klingt aber meist recht leblos und entfaltet nur wenig Räumlichkeit. Und richtige Surround-Effekte gibt es praktisch gar nicht zu hören.

 

Special Features
  • Audiokommentar mit Regisseur Sam Mendes und Drehbuchautor Justin Haythe
  • Eine Stille Trennung: Das Making Of von: Zeiten des Aufruhrs (HD)
  • Entfernte Szenen mit dem original Kommentar von Regisseur Sam Mendes und Drehbuchautor Justin Haythe (HD)
  • Richard Yates: Die Waage der Gerechtigkeit (HD)
  • Kinotrailer (HD)

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 27.05.2009