X-Men 2

Original

X-Men 2

Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2009)

Laufzeit

ca. 133 min.

Bildformat

2,35:1 

Audiokanäle

DTS HD Master Audio 5.1 - Englisch
DTS 5.1 - Deutsch
DTS 5.1 - Spanisch

Untertitel

Englisch, Deutsch u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

24.04.2009
Film  83 %

Auch nachdem Magneto (Ian McKellen) hinter (gläserne) Schloss und Riegel gebracht ist, können sich die Zöglinge von Professor Xaviers (Patrick Stewart) Mutanten-Akademie nicht entspannt zurücklehnen und ihre Aktivitäten darauf beschränken ihre diversen mutationsbedingten Fertigkeiten zu verfeinern. Denn schon droht neues Unheil in Gestalt des Militär-Forschers William Stryker (Brian Cox) der seinem Namen alle Ehre macht und lieber früher als später gegen die Mutanten losschlagen und sie ein für allemal aus der Welt schaffen will. Ein offenkundig durch ein Exemplar dieser genetisch veränderten Menschen durchgeführtes Attentat auf den Präsidenten gibt ihm dann endlich den Grund und die staatlichen Mittel, um seine Pläne in Vollzug zu setzen.
Also heißt es, die Stahlkrallen zu wetzen, die Geisteskräfte zu sammeln und den Laserblick zu schärfen, um dem Commander und seinen außerordentlich begabten Hilfstruppen Paroli zu bieten. Da müssen auch gewisse persönliche Gefühlshakeleien zurückstehen, wie zum Beispiel das noch immer nicht entwirrte Beziehungsknäuel von Jean Grey (Famke Jannsen) zu ihren zwei Verehrern Cyclops (James Marsden) und Wolverine (Hugh Jackman), abgesehen davon, dass letzterer mehr als zuvor mit den dunklen Umständen seiner Vergangenheit hadert. Doch obwohl die Truppe inzwischen sogar Verstärkung bekommen hat, wie den verhinderten Attentäter, den in Teleportation begabten Nightcrawler (Alan Cumming), müssen Storm (Halle Berry) und Co. schließlich sogar auf die Unterstützung ihres Erzfeindes Magneto und seiner kampfkräftigen Mitstreiterin Mystique (Rebecca Romijn-Stamos) zurückgreifen, um wenigstens den Hauch einer Chance gegen die Bedrohung zu haben, die sich als erheblich weitreichender entpuppt, als auf den ersten Blick angenommen.

Herausforderung Nummer eins bei einem Superhelden-Film ist, einen ansprechenden Schurken zu finden, immerhin sollten die speziellen Fähigkeiten der Weltenretter ausreichend gefordert werden. Und bei der Fortsetzung einer solchen Film-Reihe ist gemeinhin noch zu beachten, dass der neue Gegner tunlichst seinen Vorgänger an gemeingefährlichem Potential noch übertreffen kann. Der gute William Stryker ist in dieser Hinsicht allerdings eine gewisse Enttäuschung, kommt er doch in seiner ermüdenden Gradlinigkeit bei der Verwirklichung seiner fieslichen Pläne an den charismatischen Magneto in keiner Weise heran. Aber da er ja einen kompletten Militärapparat nebst einiger speziellen Ergänzungen zu seiner Verfügung hat, stimmt zumindest das Gefährdungsniveau und da das Drehbuch clever genug ist, die Kräfte der Guten situationsbedingt auf verschiedene Schauplätze aufzusplitten, bleibt genügend Spannungsmaterial zum Mitzittern erhalten.

Die Mission "Rettet die Mutanten" hat Regisseur Bryan Singer mit der gebotenen Rasanz und in großen, bunten Bildern aufgebaut; das gegenüber dem ersten Auftritt der X-Men noch einmal angehobene Produktionsbudget ist deutlich (und überwiegend gewinnbringend) zu erkennen, gemäß dem ehernen Filmserien-Gesetz, dass alle unterhaltenden Aspekte der Fortsetzung einer gewissen Maximierung bedürfen.
Inhaltlich bleibt, entgegen der Aussagen der Mitwirkenden, die von einer komplexeren Geschichte und einer Vertiefung der Charaktere fabulierten, ein echter Evolutionssprung aus, die eindeutige Figur des Bösen stellt gegenüber der ambivalenten Strukturierung der Gegner des ersten Teils sogar einen gewissen Rückschritt dar, der allerdings nicht so erheblich ins Gewicht fällt. Aber angenehmerweise werden die Bemühungen, neben dem ganzen Effektezauber und diversen Kampfgeschehen, dem Personal durchaus das eine oder andere seelische Problem zur Verarbeitung mitzugeben und dem Gesamtstoff ein bisschen moralische zu unterfüttern, ohne dem pädagogischen Zeigefinger die Gestalt einer Spaßbremse zu verpassen, in Teil Zwei der Mutanten-Abenteuer in verstärkter Form und teilweise mit größerer Nachhaltigkeit fortgeführt.
Was bleibt ist allerdings auch eines der Hauptmankos des Vorgängers: Es sind einfach viel zu viele Handlungsträger im Geschehen, die jeder für sich eine eingehendere Behandlung verdient hätten, um dem Film eine gewisse persönliche Note zu verleihen. Aber auch diesmal bleibt dieses Potential immer wieder ungenutzt, obwohl es zumindest die eine oder andere Szene gibt, in denen die Geschichte Innehält und einen kurzen aber ernsthaften Blick hinter die heldenhafte Fassade gewährt. Positiv fällt zudem ins Gewicht, dass in Umkehrung der üblichen Normen einer Filmserie der zweite Teil einen erheblich schlüssigeren und in seiner Erzählstruktur erfreulich abgerundeten Eindruck macht. Gegen Ende allerdings bekommt der effektgeladene Budenzauber mal wieder ein wenig ermüdendes Oberwasser, was "X-Men 2" zu einem überdurchschnittlichen, aber keineswegs überragenden Exemplar der Spezies "Comic-Verfilmungen" macht.

 

 
Bild  90 %

Während der erste Teil noch einen etwas wechselhaften Bildeindruck hinterlies, spielt "X-Men 2" auf Blu-ray Disc ganz vorne in der ersten Liga. Der Film bietet einen hervorragenden plastischen Kontrast und kräftige Farben, die nur gelegentlich etwas unnatürlich erscheinen. Rauschen fällt nur in geringem Umfang auf. Der plastische Eindruck wird durch die hohe Detailschärfe noch intensiviert. Fast jede Szene des Films bietet nicht nur eine hohe Kantenschärfe sondern erscheint auch sehr detailliert. Die Kompression erscheint tadellos und lässt keine Störungen erkennen.

 

Ton  100 %

Das Sounddesign von X-Men 2 ist ebenso wie bereits beim ersten Teil wirklich exzellent. Der Film bietet eine hervorragende räumliche Kulisse und sehr ausgeklügelte Effekte mit vielen Split Surround-Einsätzen. Diese findet man nicht nur während der lauten Action-Sequenzen, sondern auch an ruhigeren Stellen. Selbst in Szenen ohne besondere Aktivitäten ist auch die räumliche Wiedergabe der Umgebungsgeräusche sehr gut und lässt selbst feinere Details deutlich hörbar werden. Die Blu-ray Disc kann nicht nur durch eine sehr gute Dynamik sondern auch eine sehr saubere Höhenwiedergabe überzeugen. Der Music Score von John Ottman erzeugt eine hervorragende räumliche Atmosphäre, die dem Soundtrack viel Weite gibt.

 

Special Features
  • Disc 1:
    In Movie Features
    BonusView
    In-Feature Bildgalerie
    Zwei Audiokommentare
    Marvel Universe Trailers
  • Disc 2:
    Die Geschichte der X-Men
    Pre-Production (Multi-Angle-Feature)
    Production
    Post-Production
    11 nicht verwendete Szenen
    6 Bildergalerien
    Kinotrailer

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 04.05.2009