W. - Ein missverstandenes Leben |
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Original |
W. |
Anbieter |
Planet Media / Ascot Elite (2009) |
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Laufzeit |
ca. 124 min. |
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Bildformat |
2,35:1 |
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Audiokanäle |
Englisch, DTS HD Master Audio 5.1 |
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Untertitel |
Deutsch |
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Regionalcode |
B |
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VÖ-Termin |
20.01.2009 |
Film 70 %
In seiner Studienzeit kann sich George Walker Bush nicht so recht entscheiden, was ihn mehr interessiert: Sind es Frauen oder doch eher Alkohol? Beides ist inakzeptabel für seinen Vater George, der politisch hoch hinaus will und seine maßlose Enttäuschung über den Lebenswandel seines Sprosses nicht verhehlen kann. Erst als W. die bildhübsche Laura kennen lernt, reißt er sich am Riemen. Er findet die Religion, sieht das Licht und schlägt den Karriereweg des übermächtigen Vaters ein. Vom Gouverneur von Texas ist es nur ein Katzensprung zum Amt des Präsidenten. Eine unvergleichliche Karriere, keine Frage. Aber als W. nach den Anschlägen vom 11. September in den Krieg zieht, um endlich aus dem Schatten des Vaters zu treten, hinterlässt er einen Scherbenhaufen. Wie konnte das alles nur so schrecklich schief gehen?
Wer von Oliver Stone mit "W." die schonungslose Abrechnung mit George W. Bush erwartet, dürfte von diesem Film etwas enttäuscht werden. Denn Stone, der von Beginn seiner Karriere an in Filmen wie "Salvador" die amerikanische Außenpolitik heftigst kritisierte, zeichnet in "W." ein für seine Verhältnisse erstaunlich differenziertes Bild des bis zum 20. Januar 2009 amtierenden US-Präsidenten, der in diesem Film eigentlich sehr mitleidserregend von Josh Brolin verkörpert wird. Die Erzählweise mit verschiedenen Rückblenden aus der Gegenwart in die Vergangenheit lässt die Handlung noch etwas spröder wirken als sie ohnehin schon ist. Denn wenn Stone zeigen will, wie wenig der unter der Bürde seiner Familienhistorie leidende George W. Bush zustande gebracht hat, bevor er in die Politik ging, zeigt der Film leider auch eine Menge Szenen, in denen viel Belangloses passiert. Bissiger wird "W." erst zum Ende, wenn der Krieg im Irak thematisiert wird. Aber auch hier ist die Darstellung von George W. Bush immer noch recht milde während die Hardliner-Rolle eher Vize-Präsident Dick Cheney und dem Berater Karl Rove zufällt. Auch wenn es für den Zuschauer nicht ersichtlich ist, welcher Teil der Handlung auf Tatsachen basiert oder frei erfunden ist, so ist Stone mit "W." ein recht sachlich wirkendes Portrait von George W. Bush gelungen. Dem Film hätte allerdings etwas mehr Dramaturgie nicht geschadet, um sich von einer reinen Dokumentation zu differenzieren.
Bild 83 %
Das Master ist recht grobkörnig, was aber bis auf wenige Szenen nur in
geringem Maße auffällt. Das Bild ist überwiegend sehr scharf und zeigt viele
Details. In einigen Nahaufnahmen erreicht die Blu-ray Disc sogar Top-Niveau.
Trotzdem fehlt es dem Bild etwas an plastischer Tiefe. Der leicht überhöhte
Kontrast lässt Details in dunklen Bildbereichen verschwinden, überstrahlt aber
nur wenig in hellen Bildbereichen. Die Farben sind kräftig gesättigt und
wirken bis auf eine leicht erdige Eintönung noch halbwegs natürlich. Die
Kompression zeigt keine Störungen und lässt sich praktisch nicht erkennen.
Ton 65 %
Der Film ist sehr dialoglastig und bietet nur sehr wenige Klangelemente, die besonders auffallen. Entsprechend ist auch die gesamte Abmischung sehr frontlastig und macht nur in sehr geringem Umfang von den Surround-Kanälen Gebrauch. Effekte gibt es so gut wie gar nicht zu hören.
Special Features
- Interviews
- Biographien
- Bildergalerie
- Trailer
Review von Karsten Serck 16.01.2009