Tintenherz

Original

Inkheart

Anbieter

Warner Home Video (2009)

Laufzeit

ca. 106 min.

Bildformat

2,35:1 

Audiokanäle

Dolby Digital 5.1 - Deutsch
Dolby Digital 5.1 - Englisch
Dolby True HD 5.1 - Englisch

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

B

VÖ-Termin

17.04.2009

Film  67 %

Im Fantasy-Abenteuer nach dem Bestseller „Tintenherz“ von Cornelia Funke begibt sich ein Vater mit seiner Tochter auf eine Reise durch reale und imaginäre Welten. Mortimer „Mo“ Folchart (Brendan Fraser) und seine zwölfjährige Tochter Meggie (Eliza Hope Bennett) begeistern sich für Bücher. Und beide können die Figuren aus diesen Büchern zum Leben erwecken, wenn sie laut daraus vorlesen. Doch diese außergewöhnliche Gabe ist nicht ungefährlich: Immer wenn eine Romanfigur den Seiten entsteigt, muss ein realer Mensch in ihnen verschwinden.

Als die beiden wieder einmal ein Antiquariat aufsuchen, vernimmt Mo Stimmen, wie er sie seit Jahren nicht mehr gehört hat. Und als er das Buch aufspürt, aus dem sie stammen, läuft es ihm kalt den Rücken hinunter: Genau dieses Buch namens „Tintenherz“ mit seinen Illustrationen von mittelalterlichen Burgen und seltsamen Wesen sucht Mo, seit Meggie drei Jahre alt war – damals nämlich ist ihre Mutter Resa (Sienna Guillory) in dieser mystischen Welt verschwunden.

Mithilfe des Buches will Mo Resa nun finden und befreien, doch sein Plan wird vom bösen „Tintenherz“-Schurken Capricorn (Andy Serkis) vereitelt, der Meggie entführt. Als Capricorn entdeckt, dass sie die Gabe ihres Vaters geerbt hat, verlangt er, dass sie seinen mächtigsten Verbündeten zum Leben erweckt – den Schatten. Um seine Tochter zu retten und die Buchfiguren in die ihnen angestammte Welt zu verbannen, bittet Mo eine bunt zusammengewürfelte Gruppe aus der realen Welt und aus dem Zauberreich um Hilfe.

Angesichts des verhältnismäßig hohen Einflusses, den sich die Autorin Cornelia Funke bei der Verfilmung ihres Bestsellers ausbedungen hatte, mag so mancher eingefleischte Anhänger ihrer Tintenwelt-Trilogie ein wenig enttäuscht sein, ist die Herkunft der Filmfassung aus dem Hause Hollywood doch recht deutlich ausgefallen. Geht man allerdings etwas weniger dogmatisch an die Sache heran, kann man sich durchaus an einem soliden Stück Fantasy-Kinos erfreuen, das, wie seine literarische Vorlage auch, alles andere als ein bloßer Kinder- oder Familienfilm, sondern vollkommen altersschrankenlos zu betrachten ist. Trotz kalifornischen Budgets bleibt der europäische Einschlag vor und hinter der Kamera in qualitätssteigernder Weise sichtbar, etwa im Auftritt diverser britischer Darsteller in tragenden Nebenrollen. Zu Brendan Fraser in der Hauptrolle mag man stehen, wie man will; er wurde aber jedenfalls nicht (ausschließlich) in seiner Funktion, als Blockbusterzugpferd, mit „Mumien“-Erfahrung engagiert, sondern weil ihn Frau Funke schon beim Schreiben als Vorbild für ihren „Mo“ vor Augen hatte. In der Leinwandadaption allerdings überwiegend verloren gegangen sind die zahlreichen literarischen Referenzen, die mehr oder minder versteckt in die Geschichte eingeflossen sind und gewiss ein wesentliches Element für die Werthaltigkeit des Romans ausmachen. Im Grunde besteht jedoch kein schwerwiegender Grund, sich deshalb das filmische Vergnügen dämpfen zu lassen – wem es nach literarischer Tiefe gelüstet, dem verweht schließlich niemand den beherzten Griff ins Bücherregal; wer jedoch vorzugsweise die Vorteile der bewegt-bildlichen Darstellung genießen möchte, kommt nicht zuletzt bei den diversen mit Spezialeffekten verzierten Szenen (die im Film einfach besser aufgehoben sind, als im Buch) und den sorgfältig gestalteten, beziehungsweise ausgesuchten Schauplätzen und Ausstattungen voll und ganz auf seine Unterhaltungskosten.

 

Bild  83 %

Das Master von "Tintenherz" zeigt einige optische Verfremdungen, die sich aber nur geringfügig auf die Qualität des Bildes auswirken. Der Kontrast verhält sich in dunklen Bildbereichen etwas eigenwillig und zeigt harte Schatten, fällt in hellen Szenen aber kaum durch Übertreibungen auf. Insgesamt wirkt das Bild meist eine Spur zu dunkel um richtige plastische Tiefe bieten zu können. Die Bildschärfe ist recht gut. Eine übermäßige Detailwiedergabe ist aber meist nur in Nahaufnahmen zu erkennen. Die Farbwiedergabe ist vergleichsweise dezent und wirkt überwiegend etwas bläulich-grün gefiltert. Die Kompression arbeitet sehr sauber und zeigt keine Störungen.

 

Ton  70 %

Der Mehrkanalmix bietet eigentlich alles, was man braucht: Einen üppigen Music Score und viele Szenen mit Gelegenheiten für für gelungene Effekte. In der Umsetzung ist "Tintenherz" aber leider recht enttäuschend. Das Potential wird leider kaum ausgespielt. So präsentiert sich der Film (egal ob in Dolby Digital oder Dolby TrueHD) recht frontlastig und mit nur wenig Dynamik. Nur selten macht der Subwoofer wirklich auf sich aufmerksam und auch im Hochtonbereich klingt die Blu-ray Disc recht stumpf. Die deutsche Synchronfassung klingt zumindest einen Tick brillanter und dynamischer als die englische Originalfassung, sorgt aber insgesamt auch nicht für wesentlich mehr Begeisterung. In dezentem Maße sind einzelne Effekte immer wieder aus den Surround-Kanälen zu hören. Doch leider entwickelt sich kaum ein richtiger Raumklang mit viel Weite.

 

Special Features
  • Making Of
  • Nicht verwendete Szenen

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 15.04.2009