The International

Original

The International

Anbieter

Sony Pictures Entertainment (2009)

Laufzeit

ca. 118 min.

Bildformat

2,40:1 

Audiokanäle

Dolby True HD 5.1 (Deutsch, Englisch)

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

17.09.2009

Film

Im Mittelpunkt steht die Entschlossenheit von Interpol-Agent Louis Salinger und der New Yorker Staatsanwältin Eleanor Whitman, eine der mächtigsten Banken der Welt zu Fall zu bringen. Während sie eine Reihe illegaler Aktivitäten aufdecken, folgen Salinger und Whitman der Spur des Geldes von Berlin nach Mailand, New York und Istanbul. Bald schon befinden sie sich mitten in einer hochriskanten Hetzjagd rund um den Globus, bei der sie durch ihre kompromisslose Hartnäckigkeit auch ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen: Denn ihre Zielpersonen machen vor nichts halt – nicht einmal vor Mord – um auch weiterhin Terroranschläge und Kriege finanzieren zu können.

Nachdem er es schon in seinen bisherigen Arbeiten tunlichst vermieden hat, sich auf ein spezielles Genre oder Thema festzulegen, versucht sich Tom Tykwer auch mit „The International“ an einem neuen Sujet und beweist ebenfalls mit dieser Großproduktion sein Können im Regiefach, bei dem nur ganz vereinzelt ein Rest von überambitioniert vergeistigter Dialogschwere hier und da ein wenig den Erzählfluss abbremst. 
Zunächst hat er offenkundig genau die Filmgeschichte auf die Klassiker des Agenten- und Politthrillers abgeklopft und baut für „The International“ sorgsam einen stabilen Erzähl-Rahmen gemäß dem Regelgefüge des Genres. Abgesehen davon, dass die Inszenierung in ihrer unterkühlten, verdichteten Spannung mit jedem Bild Qualitätsarbeit der obersten Stufe zeigt, erschöpft sich der Film natürlich nicht im bloßen Epigonentum altbekannter Muster, sondern füttert das Geschehen mit ausreichend eigenen Nuancen und Finessen, die das Werk ein gutes Stück von bloßem Durchschnittsformat abheben. Angesichts einer eher nüchternen bis fast schon resignierenden Grundstimmung, die den Charakter der Hauptfigur perfekt widerspiegelt, versucht der Film glücklicherweise gar nicht erst, mit überbordenden Spektakeln, wie den Abenteuern des bekannten britischen Doppelnullagenten mitzuhalten. Neben der eindringlichen Inszenierung konzentriert sich „The International“ lieber auf seine sorgfältig gezeichneten Figuren, allen voran eine Hauptrolle, die mit Clive Owen (ironischerweise ja immer wieder als heißer Kandidat für die Bond-Rolle gehandelt gewesen) in der physischen Präsenz, wie in seiner inneren Brüchigkeit ideal besetzt ist. Und auch beim Thema Action bleibt der Film seiner Form treu; die entsprechenden Sequenzen sind (für das Genre) eher knapp gesät, dafür umso eindrucksvoller in ihrer Wirkung. Gerade das Feuergefecht im Guggenheim-Museum ist durch seine eher realitätsnahe Inszenierung, ohne Computertricks oder modisches Schnittgewitter, von einer nachhaltigen Durchschlagskraft, von der sämtliche überzüchtete Actionfeuerwerke jüngster Zeit lediglich träumen dürfen.

 

Bild  96 %

Die von Frank Griebe eingefangenen Bilder von "The International" werden mit einer extremen Detailschärfe präsentiert, die in diesem hohen Maße Seltenheitswert hat. Praktisch jede Szene ist perfekt fokussiert. Durch das Spiel mit verschiedenen Schärfe-Ebenen wird durch das Bild noch ein Plus von Tiefe vermittelt. Das nicht ganz kratzerfreie Master zeigt eine etwas rauhe Körnigkeit. Der etwas überhöhte Kontrast überstrahlt leicht, bietet aber zugleich einen exzellenten Schwarzwert und noch genügend Detail in dunklen Bildbereichen. Allerdings leidet auch die plastische Wiedergabe etwas unter den Verfremdungen. Die erdig-grünliche Farbgebung wirkt etwas unnatürlich. Dies fällt in erster Linie bei einigen Innenaufnahmen mit stark orange eingefärbten Gesichtern auf. Die Kompression arbeitet perfekt. Trotz der enormen Detailwiedergabe sind selbst bei genauem Hinsehen keine Unregelmäßigkeiten zu erkennen.

 

Ton  77 %

Der Ton kann mit dem Bild nicht mithalten. Er präsentiert sich tendenziell frontlastig, leicht dumpf und mit nur wenig Dynamik. Nur in geringem Maße sorgen die Musik und Umgebungsgeräusche für etwas räumliche Atmosphäre. Richtig Tempo gewinnt der Film erst mit der längeren Sequenz im Guggenheim-Museum, in der die Pistolensalven von allen Seiten erklingen und auch der Subwoofer recht kräftig in Aktion tritt. Ebenfalls recht imposant wird der Showdown wird von einem impulsiven Musikeinsatz begleitet.

 

Special Features

The International Experience (PIP)
Deutscher Audiokommentar mit Regisseur Tom Tykwer, Kameramann Frank Griebe und Cutterin Mathilde Bonnefoy
Englischer Audiokommentar mit Regisseur Tom Tykwer und Drehbuchautor Eric Singer
Salinger & Whitman - Erweiterte Szene
Making of
Guggenheim - Dreharbeiten
Die Bedeutung der Architektur in "The International"
Die Autostadt
Trailer
Cine-Chat
BD-Live

Review von Karsten Serck 19.08.2009