Snatch

Original

Snatch

Anbieter

Sony Pictures Entertainment (2009)

Laufzeit

ca. 103 min.

Bildformat

1,78:1 

Audiokanäle

DTS HD Master Audio 5.1 (Deutsch, Englisch, Französisch)

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

08.10.2009

Film  83 %

Guy Ritchie sonnte sich lange Zeit eher im kleinen Ruhm von "Bube, Dame, König, Gras", bis er durch seine Vermählung mit Pop-Ikone Madonna für eine längere Dauer-Präsenz in den Klatschspalten sorgte. "Snatch" ist ein sehr kleiner Film mit wenigen bekannten Gesichtern. Auffällig ist da nur Brad Pitt, der unbedingt zusammen mit Guy Ritchie drehen wollte und dafür sich auch mit einer vergleichsweise mickrigen Gage begnügte, in einer größeren Nebenrolle als boxender irischer Zigeuner "One Punch Mikey". Dabei nimmt dieser durchaus eine zentrale Rolle ein, denn Mikey ist es, der durch sein Verhalten den Boxpromoter "Turkish", der entgegen aller Klischees, die man von diesem "Beruf" kennt, sogar noch eine der größten Sympathiefiguren des Films ist, in extreme Schwierigkeiten bringt. Denn der schmierige Mikey, von dem man zum Großteil kein Wort versteht, will einfach nicht zu Boden fallen, wie es abgesprochen ist, sondern schafft es sogar im tiefsten Suff, mit einem Schlag seinen Gegner K.O. zu schlagen. Das bringt Turkish in Schwierigkeiten mit dem Gangsterboss Brick Top, der wirklich keine Gnade kennt. Brick Top ist außerdem hinter ein paar Ganoven her, die beim Versuch gescheitert sind, sein Wettbüro auszurauben. Die wiederum müssen die Leiche des Juwelenkuriers Franky Four Fingers loswerden, dem sie einen Diamanten abluchsen wollten. So entwickelt sich eine Geschichte mit vielen parallel ablaufenden Handlungen um viele kleine und große Gangster die gegenseitig versuchen, sich zu bescheißen, am Ende aber dann demjenigen den Erfolg gönnt, dem man dies am wenigsten zutraut. Im Stile ähnelt "Snatch" mit seinen urigen Typen ein wenig Quentin Tarantino-Filmen wie "Pulp Fiction", Guy Ritchie sorgt durch ein wenig mehr Witz und recht schnelle Schnitte aber noch für ein wenig mehr Tempo. "Snatch" ist eine sehr unkonventionelle Gangster-Komödie, die vor allem aufgrund der vielen gelungenen Gags, die niemals gekünstelt wirken, eine Besonderheit darstellt.

 

Bild  79 %

Im Vergleich zur DVD bietet "Snatch" auf Blu-ray Disc ein deutliches Plus an Schärfe und Detail. Dem britischen Wetter angepasst, ist das Bild meist recht duster und auch die Farben wirken in dem beherrschenden grau/grün/bläulichen Grundton nicht sehr erwärmend. Das Master zeigt gerade in dunklen Szenen eine etwas überhöhtes Grundrauschen, ist aber ansonsten weitgehend frei von Kratzern. Die Bildschärfe bewegt sich meist zwischen gut und sehr gut - die dennoch gelegentlich sichtbaren Unschärfen scheinen meist Absicht zu sein. Die Kompression arbeitet trotz der starken Körnigkeit sehr sauber und lässt keine Unregelmäßigkeiten erkennen. Bei schnellen Bewegungen ist aber stellenweise ein leichtes Nachziehen zu sehen.

 

 

Ton  75 %

"Snatch" gehört zu den ersten Sony Blu-ray Discs mit DTS HD Master Audio-Tonspur anstatt Dolby TrueHD. Allerdings ist Guy Ritchies Indie-Produktion über weite Strecken nicht gerade besonders dazu geeignet, klangliche Nuancen zu transportieren. Beim Sound bietet "Snatch" etwas wenig Abwechslung und folgt damit der stilistischen Tradition der Tarantino-Filme. Der Mehrkanalmix klingt oft dumpf und frontlastig. Ausnahmen sind aber erlaubt: Sowohl der Soundtrack als auch einzelne Soundeffekte überraschen immer wieder durch einen sehr impulsiven Klang mit hoher Dynamik, kräftigen Bässen und klarer Hochtonwiedergabe. Und insbesondere wenn die Luft bleihaltig wird, bietet der Film von Zeit zu Zeit immer wieder recht erstaunliche Surround-Effekte. Die Verständlichkeit der Dialoge ist im englischen Original aufgrund der etwas muffigen Abmischung nicht sehr einfach, wozu die Darsteller mit ihrem oft nuscheligen Slang aber auch ihren Teil zu beitragen.

 

Special Features

Audiokommentar mit Regisseur Frank Miller & Produzentin Deborah Del Prete
Geschichte wiederholt sich
Miller über Miller
Grüne Welt
Alternatives Ende (Storyboards)
Trailer
BD-Live

Review von Karsten Serck 12.10.2009