Die Buddenbrooks

Original

Die Buddenbrooks

Anbieter

Warner Home Video (2009)

Laufzeit

ca. 145 min.

Bildformat

2,35:1 

Audiokanäle

Dolby True HD 5.1 - Deutsch

Untertitel

Deutsch

Regionalcode

B

VÖ-Termin

11.09.2009

Film 60 %

Die renommierte Kaufmannsfamilie Buddenbrook hat ihr ganzes Denken und Handeln den Erfordernissen ihrer Firma untergeordnet. Dabei bleibt alles auf der Strecke, was nach selbst bestimmtem Leben aussehen könnte, nach Liebe und nach Kunst – der Verzicht auf das eigene Glück erscheint gerade zu als Vorbedingung für den Geschäftserfolg. Die Menschen scheitern existentiell; die Firma geht unter.

Angesichts einer literarischen Vorlage, die den Status eines Nationaldenkmals hat und dem Umstand, dass es bereits mehr als eine Verfilmung dieses epischen Stoffes gibt, dürfte den Mitwirkenden gewiss eine gewisse Notwendigkeit bewusst gewesen sein, dem Publikum einen entsprechend außergewöhnlichen Gegenwert zu liefern. Jedenfalls was die lange Namensliste der Besetzung angeht, wurden keinerlei Mühen gescheut, mit reichlich Prominenz aufzuwarten, die zudem auf die eine oder andere Weise bereits auf dem künstlerischen Bereich ihr hohes Können unter Beweis gestellt hatte. Dieses Klassen(Teil)ziel wurde zudem auf eine Art und Weise erfüllt, welche den jeweiligen Rollen überwiegend auch Interpreten zuordnete, die dem Charakter der Figur mehr oder minder gerecht wurden - wobei vor allem der eigentlich unbekannteste Name eine gewisse Hervorhebung verdient, zeigt doch Mark Waschke in seiner zentralen Rolle als Thomas Buddenbrook in jedem Moment tadellose Schauspielkunst.

Auch an der Ausstattung, von den aufwändigen Kostümen, über das üppige Dekor bis hin zu den malerischen Schauplätzen wurde offenkundig nicht gespart; doch zeigt sich hier auch schon die Schattenseite des ganzen Unterfangens. Mehr als einmal wird die eigentliche Handlung förmlich überschwemmt vor lauter Schwelgerei in dekorativen Äußerlichkeiten, angesichts dessen, dass Thomas Manns Geschichte gerade von seinem schmerzlichen genauen Blick auf das niedergehende Schicksal seiner Protagonisten im Zusammenhang mit den Widrigkeiten der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Hintergründe lebt, ist ein solcher Mangel dann selbst für ein visuelles Medium mehr als ein lässlicher Fauxpas. Erschwerend kommt hinzu, dass angesichts einer auch in Hinblick auf die Textmenge durchaus zu Recht als Mammutwerk zu bezeichnenden Vorlage, inhaltliche Kürzungen geradezu ein Gebot waren, was allerdings bei der Frage des „wie“ einen umso genaueren Prüfungsblick gestatten muss. Und hier bleiben Breloers „Budenbrooks“ wiederholt etwas stückwerkartig und mit einem zu hohen Grad an Beliebigkeit hinter den Erfordernissen zurück, die aus einem soliden Fernsehspiel wirklich großes Kino geformt hätten.

Bild  87 %

Das Master ist sehr sauber und detailscharf. Der Film bietet sehr viele Nahaufnahmen mit hervorragender Schärfe. Aber auch Einzelheiten im Hintergrund sind meist sehr deutlich zu erkennen. Der überhöhte Kontrast lässt das Bild etwas überstrahlen und nimmt dem Bild auch die plastische Tiefe. Auch die erdigen Farben wirken oft zu rotstichig. Die Kompression arbeitet sehr effizient und fällt durch keine Störungen auf.

 

Ton  82 %

Der Mehrkanalmix ist zwar nicht so spektakulär wie der actionlastiger Blockbusterproduktionen. Dennoch gelingt es, mit Musik und einigen Umgebungsgeräuschen fast durchgängig ein sehr räumliches Klangbild zu produzieren, welches viel atmosphärische Weite bietet. Auch klanglich überzeugt die Blu-ray Disc durch natürliche Bässe und eine saubere Höhenwiedergabe.

 

Special Features
  • Making of
  • PREMIERE
  • Trailer

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 16.09.2009