Der seltsame Fall des Benjamin Button |
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Original |
The Curious Case of Benjamin Button |
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Anbieter |
Warner Home Video (2009) |
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Laufzeit |
ca. 166 min. |
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Bildformat |
2,40:1 |
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Audiokanäle |
Dolby True HD 5.1 - Englisch |
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Untertitel |
Deutsch, Englisch u.a. |
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Regionalcode |
A,B,C |
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VÖ-Termin |
29.05.2009 |
Film 75 %
„Ich wurde unter ungewöhnlichen Umständen geboren.“ So beginnt „Der seltsame Fall des Benjamin Button“, die Filmfassung einer Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald aus den 1920er-Jahren: Ein Mann kommt als über 80-jähriger Greis auf die Welt und wird immer jünger – ein Mann wie du und ich, der die Zeit nicht anhalten kann. In New Orleans werden wir Zeugen seiner Lebensgeschichte, vom Ende des Ersten Weltkriegs 1918 bis ins 21. Jahrhundert… einer Lebensgeschichte, wie sie ungewöhnlicher gar nicht sein könnte. Unter David Finchers Regie spielen Brad Pitt und Cate Blanchett die Hauptrollen, mit dabei sind Taraji P. Henson, Tilda Swinton, Jason Flemyng, Elias Koteas und Julia Ormond. „Benjamin Button“ ist das groß angelegte Schicksal eines wahrlich bemerkenswerten Mannes und der Menschen, denen er in seinem Leben begegnet: Er findet die Liebe und verliert sie wieder, er erfährt Lebensfreude und Todestrauer – vor allem aber lernt er, was von zeitloser Bedeutung ist.
Jedenfalls was das Genre angeht, müssen Anhänger des Regisseurs
David Fincher bei „Benjamin Button“ ein Mindestmaß an Flexibilität
beweisen, denn zum ersten Mal stehen bei ihm weder töten und getötet
werden, noch sonstige kriminell angehauchte Machenschaften auf dem
Programm. Absolut treu bleibt er allerdings seinem Anspruch, die
visuelle Gestaltung seiner Filme keinesfalls mit uninspirierten
08/15-Bildern zu gestalten – vielmehr legt er auch diesmal großen Wert
auf eine Inszenierung von ganz großem Kino, stets jedoch in enger
Abstimmung mit der Stimmung der erzählten Geschichte. Und fast versteht
es sich schon von selber, dass der Inhalt seines neuesten Werkes keinen
allzu wohlbekannten Konventionen folgt – obwohl die Vorlage durchaus
nicht mehr taufrisch ist, immerhin stammt F. Scott Fitzgeralds
Kurzgeschichte aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
„Benjamin Button“ ist von eben jenem Inhalt her ein Film, auf den man
sich mit ausreichend Muße einlassen muss. Neben den Fincher-typischen
Bildern sind es dabei vor allem die Hauptdarsteller, die dem geneigten
Zuschauer dieses Unterfangen nicht unnötig schwer machen. Gleichermaßen
mit ihrer Präsenz, wie mit ihrem Können sind vor allem die
Hauptdarsteller Cate Blanchett und Brad Pitt solide Anker in dieser
Wanderung durch einige Jahrzehnte Weltgeschichte. Dabei gelingt es
ihnen auch überwiegend den unglücklichen Umstand zu überspielen, dass
der Film letztlich auf seinem Marsch häufig doch zu sehr an seiner
prachtvoll aufgemachten Oberfläche verweilt, statt ein wenig mehr in
substanzhaltigere Tiefen abzutauchen, auch wenn natürlich zuzugeben
ist, dass dies nicht zuletzt in Hinblick auf die lange Laufzeit in
Sachen Unterhaltungsfaktor eine ausgesprochene Gratwanderung
dargestellt hätte.
Bild 75 %
Das Bild wurde stark optisch verfremdet. Das Bild zeigt lediglich bei Außenaufnahmen einen passablen Kontrast. Die vielen Aufnahmen in geschlossenen Räumen mit wenig Licht lassen hingegen nur wenig Detail erkennen. Die ausgewaschenen Farben sind weitgehend auf gelb-grünliche Töne reduziert. Die sehr wechselhafte Bildschärfe bewegt sich zwischen gerade noch gut und sehr gut. Meist wird das Bild durch etwas weiche Konturen dominiert und zeigt nur selten deutliche Details. Die optischen Verfremdungen sorgen zudem dafür, dass das Bild nur wenig plastische Tiefe bietet. Dennoch sorgt zumindest die saubere Kompression für einen Qualitätsvorsprung zur DVD.
Ton 65 %
Auch der Sound ist recht unspektakulär. Außer den Dialogen hört man lediglich etwas dezente Musik und Umgebungsgeräusche aus den Surroundkanälen. Dabei verhält sich der Mehrkanalmix so still, dass man den Film selbst zu später Stunde problemlos noch bei höherer Lautstärke sehen kann. Klanglich setzt "Der seltsame Fall des Benjamin Button" daher keine besonderen Akzente.
Special Features
- Audio-Kommentar mit David Fincher
Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 27.05.2009