Blow

Original

Blow

Anbieter

Kinowelt Home Entertainment (2009)

Laufzeit

ca. 123 min.

Bildformat

2,35:1 

Audiokanäle

1. Deutsch, DTS HD High Resolution Audio 5.1
2. Englisch, DTS HD High Resolution Audio 5.1

Untertitel

Deutsch

Regionalcode

B

VÖ-Termin

06.03.2009
Film  95 %

George Jung (Johnny Depp) hat nur ein Ziel: Er will reich werden - und das möglichst schnell. Es ist die Zeit der wilden Sechziger. George verlässt sein Elternhaus in Boston, um an den Stränden Kaliforniens, dort, wo das Leben so richtig brodelt, seinen ganz persönlichen amerikanischen Traum zu verwirklichen. Und schnell meint er zu erkennen, wie dies am einfachsten geht: Gemeinsam mit seiner Freundin Barbie (Franka Potente) baut er einen schwungvollen Handel mit Marihuana auf und arbeitet sich dann sehr schnell hoch zum dicken Fisch im Kokainbusiness. Auch ein Gefängnisaufenthalt stört seine Karriere nicht - eher im Gegenteil, da George dort einen Gleichgesinnten als Zellennachbar findet, mit dem er nach der Haftentlassung erst richtig groß in den Drogenhandel einsteigt. George wird auf dem Höhepunkt seiner "Karriere" sogar direkter Partner von Kartellboss Pablo Escobar. Allerdings gibt es in dieser Branche keine Freunde, und so muss George nach einem immerwährenden Aufstieg und Heirat mit einer kolumbianischen Party-Schönheit (Penelope Cruz) feststellen, dass seine ehemaligen Partner hinter seinem Rücken George ausgebootet haben. George will daraufhin aussteigen, doch ungeachtet dessen gerät er immer mehr in Schwierigkeiten. Das Leben vergönnt ihm keine Ruhe und so beginnt ein leidenvoller Abstieg, bei dem George am Ende alles verliert, was ihm von Bedeutung ist....

"Blow" ist keine Fiktion, sondern erzählt mit fortlaufender Stimme aus dem Off die Lebensgeschichte des ehemaligen Drogenkönigs George Jung, der noch bis zum Jahre 2015 seine Haftstrafe in einem amerikanischen Gefängnis absitzen muss. Frei von Sozialkitsch und Übertreibung begleitet der Zuschauer George und erlebt aus seiner Perspektive zunächst den Aufstieg in einer vermeintlichen Glamourwelt, dann später aber auch den freien Fall ins Bodenlose. Johnny Depp nimmt man zwar vielleicht nicht die Rolle des Drogengangsters so richtig ab, weswegen er als Film-George Jung ein wenig zu nett herüberkommt, dennoch scheint die Wahl recht gut getroffen, da die Ähnlichkeiten zum echten George Jung überwiegen, den man bei den Extras auch in Interviews erleben kann. Franka Potentes (slangfreier) Auftritt fällt recht kurz aus, da die ihr zugedachte Rolle zwar Anfangs bedeutend, aber nur von wenig Dauer ist. Als zweite Muse tritt Penelope Cruz auf, die sich hier von einer ganz zickigen Seite zeigt. "Blow" ist ein gelungenes Portrait eines "Players" aus dem Drogenmilieu mit leicht melancholischem Beiklang geworden. Manch einer wird sich vielleicht beklagen, dass zu einseitig der Leidensweg eines Drogendealers dargestellt wird und dabei kein Blick auf die Folgen geworfen wird, die dessen Handeln für seine Abnehmer hatte, doch das ist auch gar nicht die Absicht dieses Films. Auch wenn "Blow" einem nichts Neues über die verhängnisvollen Folgen erzählt, die Drogenhandel und -Konsum mit sich bringen, hat dieser Film auf jeden Fall seine Berechtigung, da er als eine Art "Casino" aus dem Drogen-Millieu sich genau die richtige Nische zwischen todernsten Filmen wie "Traffic" und eher abgedrehten Werken wie "Fear and Loathing in Las Vegas" schafft. Für Regisseur Ted Demme war dies die letzte Regiearbeit einer kurzen Filmkarriere, dessen Leben Anfang 2002 im jungen Alter von 38 Jahren mit einem Herzversagen endete.

 

Bild  89 %

In den Rückblenden in die Kindheit von George Jung erscheint das Bild schon fast ähnlich verfremdet wie in "Traffic". Ansonsten bietet es aber die gewohnte Qualität, die man bei den meisten New Line-Produktionen aus dieser Zeit erleben konnte. "Blow" bietet ein meist extrem detailscharfes Bild mit sehr hohem Kontrast ohne künstliche Verfremdungen, der das Bild sehr plastisch wirken lässt. Auch die Farbwiedergabe ist exzellent. Das stellenweise leicht grieselig und ausgefranst wirkende Master fällt kaum störend auf. Obwohl der Film bereits einige Jahre auf dem Buckel hat, sieht die Blu-ray Disc deutlich besser aus als viele heutige Produktionen. Die Kompression arbeitet sauber und zeigt keine Störungen.

 

Ton  66 %

Dem Thema des Films entsprechend spielt der Sound nur eine untergeordnete Rolle. Dabei ist die räumliche Wiedergabe dennoch recht überzeugend. Neben der sauberen Wiedergabe von Musik und Dialogen sind ab und an sogar kleinere Surround-Effekte zu vernehmen.

 

 

Special Features
  • Interviews
  • Geschnittene Szenen
  • Outtakes
  • Produktionstagebuch
  • Audiokommentar
  • Dokumentationen
  • Interaktive Filmversion
  • Fakten aus der wahren Geschichte
  • Musikvideo
  • Trailer
  • Wendecover

Review von Karsten Serck 14.04.2009