An American Werewolf in London

Original

An American Werewolf in London

Anbieter

Universal Pictures Video (2009)

Laufzeit

ca. 97 min.

Bildformat

1,85:1 

Audiokanäle

DTS HD Master Audio 5.1 - Englisch
DTS 2.0 - Deutsch
DTS 2.0 - Französisch
DTS 2.0 - Italienisch
Audio-Kommentar

Untertitel

Englisch, Deutsch u.a.

Regionalcode

A, B, C

VÖ-Termin

05.11.2009
Film  83 %

So hatten sich die amerikanischen Studenten David Kessler (David Naughton) und Jack Goodman (Griffin Dunne) ihre Tour de Europe eigentlich nicht vorgestellt. Mit leerem Magen bei Dunkelheit und Kälte über ein einsames britisches Hochmoor stolpernd, während sie von oben durch den sprichwörtlichen englischen Regen eingeweicht werden. Aber als ihnen die Erkenntnis kommt, dass die Warnung der sonst wenig gastfreundlichen Einheimischen, doch ja auf den befestigten Wegen zu bleiben, weniger mit den Gefahren eines ordentlichen Schnupfens zusammenhingen, ist es auch schon zu spät. Eine mörderische Kreatur fällt über sie her und lässt Jack als ziemlich unappetitlichen Leichnam zurück. Als David später in einem Londoner Krankenhaus erwacht, darf er sich zwar glücklich schätzen, selbst mit verhältnismäßig geringen Verletzungen davon gekommen zu sein, aber ansonsten ist sein Wohlbefinden nicht nur durch die traumatische Erfahrung beeinträchtigt, sondern zusätzlich noch durch den Umstand, dass niemand, weder die Polizei, noch der behandelnde Arzt Doktor Hirsch (John Woodvine), seiner Version von dem Geschehen in der Einöde glauben will, wonach es sich bei der mörderischen Bestie um ein wolfsähnliches Wesen gehandelt habe. Doch hat der Hospitalaufenthalt auch sein Gutes, lernt er doch auf diese Weise Schwester Alex Price (Jenny Agutter) kennen, die sich über alle professionelle Distanz hinwegsetzt und David nach seiner Entlassung bei sich zu Hause aufnimmt. Das Liebesglück der beiden bleibt jedoch nicht ungetrübt, wird David doch wieder und wieder von merkwürdigen Alpträumen geplagt. Hinzu kommt, dass er immer öfter Besuche von Jack erhält. Und es ist noch nicht einmal der von zunehmender Verwesung geprägte Zustand seines Freundes, der bei David einige Beunruhigung auslöst, sondern vielmehr die wenig erbauliche Mitteilung, er selbst habe sich in einen Werwolf verwandelt und werde bei der nächsten Vollmondnacht zur reißenden Bestie mutieren. Da ihm niemand seine Dialoge mit dem Untoten abnimmt, steht David mit seinen Sorgen ziemlich alleine da, bis sich dann der Erdtrabant in voller Größe am Nachthimmel zeigt und eine seltsame Mordserie die Londoner City in Angst und Schrecken versetzt.

Wenn bei einem Horrorfilm das Lachen dem panischen Schock, ebenso wie dem allumfassenden Gruseln lediglich eine vernachlässigenswerte Nebenposition übrig lässt, hat er im allgemeinen sein Ziel glatt verfehlt. "American Werewolf" darf sich daher glücklich schätzen, die dankenswerte Rolle der die Regel bestätigende Ausnahme spielen zu dürfen. Selbst wenn der den Horror dominierende Humor nicht aus der Abteilung "unfreiwillig komisch" stammt und Regisseur John Landis sonst fast ausschließlich im Komödienfach zu Hause ist, von den "Blues Brothers" bis zu "Coming To America" (Der Prinz aus Zamunda), wird der Film deswegen trotzdem nicht zur Komödie. Dies betont nicht nur der Regisseur in Interviews immer wieder, sondern ergibt sich eigentlich ganz zwanglos aus der Erzählstruktur: Von Anfang bis Ende geht es um überaus tödliche Ereignisse für alle Beteiligten und das Drehbuch ist sogar so grimmig, den Protagonisten ein Happy End schlankweg zu verweigern. Allerdings setzt der Film mehr auf Stimmung, auch sind die liebevoll gestalteten Masken der Opfer einfach zu schaurig-schön, um Ekel auszulösen und die Entwicklung der Geschichte versucht gar nicht erst, auf subtile Art und Weise das Unterbewusstsein zu ängstigen. So ist es kein Wunder, dass die witzigen Stellen viel länger im Gedächtnis haften bleiben, nicht zuletzt, weil sie einfach zu gut geworden sind (Highlight dürfte wohl das brillante Streitgespräch Davids mit seinen Opfern im Pornokino sein). Die eigentlichen Gänsehautmomente des Films sind eigentlich jene Szenen, die explizit zeigen, wie nach der Panik im nächtlichen London Passanten von außer Kontrolle geratenen Autos überrollt werden; es ist insofern schon fast ironisch, wenn das titelgebende Ungeheuer für die größten Schocks beim Zuschauer allenfalls indirekt verantwortlich ist. Als Ausgleich darf sich die blutrünstige Hauptfigur aber zugute halten, dass die Aufnahmen von Davids Verwandlung in den pelzigen Killer auch nach nunmehr über zwanzig Jahren tricktechnisch noch immer brillant sind und jede computergestützte Spielerei zu billiger Kirmesgaukelei herabstufen.
"American Werewolf" kann sich damit entspannt zurücklehnen und seinen wohlverdienten Status als Klassiker des Genres genießen, da aufgrund seiner beständigen Qualitäten nicht zu erwarten ist, dass er in nächster Zukunft aufs Abstellgleis des stetig wachsenden Filmfundus abgeschoben werden kann.

 

Bild  70 %

Man sieht dem Film das Alter von fast 20 Jahren schon recht deutlich an. In erster Linie fällt "American Werewolf" durch das recht deutliche Rauschen auf. Neben der groben Körnigkeit ist auch Farbrauschen insbesondere in dunklen Szenen sichtbar. Außerdem zeigt das Master leichte Kratzer und einen etwas unruhigen Bildstand. Davon einmal abgesehen fällt der Film positiv durch einen hohen Kontrast und kräftige Farben in natürlichen Tönen auf. Die Bildschärfe ist etwas schwankend und bewegt sich auf befriedigendem bis guten Niveau. Die Schärfe ist zwar oft nicht deutlich höher als bei einer sehr guten DVD. Aufgrund der sauberen Kompression und des plastischen Kontrasts lohnt sich der Kauf der Blu-ray Disc für Fans des "American Werewolf" aber durchaus.

 

Ton (Englisch)  65 %
Ton (Deutsch)  41 %

Die englische Originalfassung bekam einen 5.1-Mix spendiert, der allerdings überwiegend recht dumpf-steril und monoton klingt. Neben den Dialogen kommt auch ein Großteil der anderen Geräusche vor allem aus dem Center. Zumindest einige Umgebungsgeräusche und von Zeit zu Zeit auch recht gut positionierte Effekte sind auch aus den Surroundkanälen zu hören.

Die deutsche Synchronfassung kann dies leider nicht bieten und klingt im Mono 2.0-Format noch etwas scheppernder. Die Dialoge erscheinen außerdem leicht verzerrt.

 

Special Features

Disc 1:

- Audiokommentar mit David Naughton und Griffin Dunne
- Outtakes (ohne Ton!)
- Interviews mit John Landis und Rick Baker
- Hinter den Kulissen – Das Casting der Hand
- Vom Stoyboard zur filmischen Umsetzung
- Die technischen Effekte
- Fotogalerie

Disc 2:
- Beware the Moon
- I Walked with a Werewolf

 

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 04.10.2009