The Day After Tomorrow

Original

The Day After Tomorrow

Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2008)

Laufzeit

ca. 99 min.

Bildformat

2,40:1 

Audiokanäle

1. Englisch, DTS HD MASTER AUDIO 5.1
2. Französisch, DTS 5.1
3. Deutsch, DTS 5.1
4. Audio-Kommentar

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

B

VÖ-Termin

03.12.2007

Film  100 %

Der eine oder andere hatte die drängenden Warnungen kritischer Klimaforscher zum Thema Treibhauseffekt recht salopp beiseite geschoben oder im Gegenteil die Angelegenheit höchst optimistisch gesehen. An dauerhaft milden, subtropischen Temperaturen in nördlicheren Breiten wäre doch nun auch wirklich nichts auszusetzen gewesen oder etwa nicht? Mutter Natur sieht die Sache allerdings anders und spielt als Folge der atmosphärischen Erwärmung ein ganz kleines bisschen mit Golfströmen und Wirbelstürmen herum.

Wären die katastrophalen Folgen von Hurrikanen und Überschwemmungen nicht schon genug gewesen, werden die Ignoranten von vorher auch noch empfindlich eines Besseren belehrt, als es mit dem erhofften Ferienwetter in der Heimat absolut Essig ist und sich stattdessen eine neue Eiszeit über das Land legt, mit der unschönen Alternative "Evakuieren oder Erfrieren" für die Bevölkerung, wobei alleine die Logistik eine Wahl für viele Betroffene gar nicht erst zulässt.

Theoretisch wäre das der Zeitpunkt für den Klimaforscher Jack Hall (Dennis Quaid), um ein vernehmliches "ätsche, bätsche, hab' ich doch die ganze Zeit gesagt" loszuwerden, immerhin ist sein Wissen nunmehr ganz entgegen der früheren Gepflogenheiten bis in die höchsten Regierungsränge gefragt. Die menschliche Tragödie der Entwicklung lassen solche Triumphgefühle allerdings gar nicht erst aufkommen, insbesondere, da auch familiäre Loyalitäten betroffen sind, denn sein Sohn (Jake Gyllenhaal), nebst Freundin (Emmy Rossum) befinden sich in New York und damit im Herzen des Katastrophengebietes, was ohne waghalsige Rettungsoperationen den sicheren Tod bedeutet.

Nachdem Roland Emmerich in der letzten Zeit doch ein wenig abgebaut hatte, "Godzillas" einzige Lichtblicke waren die Toneffekte und Jean Reno, "The Patriot" war ein ganz nettes Familiendrama vor kriegerischem Hintergrund, ließ aber jede eigene Handschrift des schwäbischen Regiewunderkindes vermissen, meldet er sich mit "The Day After Tomorrow" durchaus eindrucksvoll zurück. Dabei gelingt es ihm sogar das Beste aus seinen bisherigen Arbeiten gewinnbringend zu kombinieren. Die Gefühlsebene wird ansprechend und viel lebendiger als im holzschnittartigen "Patrioten" einbezogen und die wissenschaftlich kritische Stimme bekommt in der Tradition des "Arche Noah Prinzips" einen lauteren Klang. Aber auch die verspielte Ader mit dem leisen Freude am schauprächtigen Zerstörungswerk kommt in den zahlreichen Katastrophenszenen voll auf ihre Kosten.

 

Bild  79 %

"The Day after Tomorrow" bietet ein recht scharfes HDTV-Bild, welches nicht durchgängig optimal ist, aber in Nahaufnahmen doch meist viel Detail zeigt. Allerdings lassen der steile Kontrast und das überwiegend sehr dunkle Bild den Film nur selten richtig plastisch wirken. Selbst in den Szenen auf dem weißen Eispanzer, der sich über Nordamerika zieht, erscheint das Bild nicht übermäßig hell. Der Schwarzwert hingegen ist in Ordnung und auch über die Farbsättigung kann man nicht klagen. Die Kompression arbeitet einwandfrei und produziert keine Störungen.

 

Ton  90 %

"The Day After Tomorrow" bietet einen gewaltigen Mehrkanalmix, der dem Blockbuster-Niveau gerecht wird. Der theatralische Music Score des Österreichers Harald Kloser legt sich sehr angenehm auf sämtliche Kanäle und sorgt für eine hervorragende räumlich klingende Kulissen. Der Bass geht teilweise verdammt tief in den Keller und dürfte so manchen Subwoofer an die Grenzen des Machbaren treiben, wovon man sich bereits im Vorspann überzeugen kann. Praktisch während der gesamten Laufzeit sind die Surround-Kanäle aktiv. Meist mit einer Mischung aus Music Score und Umgebungsgeräuschen und in den Action-Szenen mit dem altbewährten Emmerich-Rezept, es an allen Ecken und Enden krachen zu lassen, als ob der Weltuntergang nahe. So gibt es auch in "The Day After Tomorrow" wieder Surround-Effekte in Hülle und Fülle, die sich ideal als Vorführmaterial eignen. Während die Klang-Architektur perfekt ist, bekommt man allerdings qualitativ nicht das Optimum geboten. So klingt der Film in den Höhen doch verhältnismäßig schwach und lässt daher ein wenig Klarheit vermissen, die insbesondere die Umgebungsgeräusche noch wesentlich authentischer erklingen lassen würde. So klingt auch der englische DTS HD Master Audio-Track etwas detaillierter als die deutsche DTS-Tonspur, kann aber ebenso wenig bei der Höhenwiedergabe richtig glänzen.

 

Special Features
  • Kommentar von Regisseur und Co-Autor Roland Emmerich und Produzent Mark Gordon
  • Spiel "Kälte Zone"
  • 10 nicht verwendete Szenen mit optionalem Kommentar von Roland Emmerich und Mark Gordon
  • Inhaltssuche
  • Persönliche Szenenauswahl
  • Diverse Trailer

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 25.01.2008