Stargate - Director's Cut

Original

Stargate - Director's Cut

Anbieter

Kinowelt Home Entertainment (2008)

Laufzeit

ca. 130 min.

Bildformat

2,35:1 

Audiokanäle

Deutsch DTS HD High Resolution Audio 5.1
Englisch DTS HD Master Audio 5.1

Untertitel

Deutsch

Regionalcode

B

VÖ-Termin

24.10.2008

Film  75 %

Mit seinen Fachkollegen steht der Ägyptologe Daniel Jackson (James Spader) nicht unbedingt auf bestem Fuße; was jedoch nicht weiter verwunderlich ist, bedenkt man, dass Jackson die Theorie vertritt, die Pyramiden seien gar nicht von den alten Ägyptern errichtet worden. Stellt sich die Frage, von wem denn dann? Etwa kleine grüne Männchen vom Mars? Umso erfreulicher ist dann die Einladung der Wissenschaftlerin Catherine (Viveca Lindfors) in ein geheimes Labor der Streitkräfte, wo sein Sachverstand gebraucht wird.
Was ihm dann allerdings vorgestellt wird, hätte sich Jackson auch in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Zunächst ein steinernes Artefakt, dessen Inschriften er durch sein Wissen, gepaart mit glücklichen Zufällen entschlüsseln kann und schließlich eine Apparatur, die ihm als Sternentor, Stargate, vorgestellt wird und welche vor Jahren von Catherines Vater bei archäologischen Grabungen im Wüstensand gefunden wurde und dank Jacksons Erkenntnissen nun erstmals in Funktion gesetzt wird. An dieser Stelle übernimmt allerdings die Army in Person von Jack O'Neil (Kurt Russell) das Kommando, da die Verantwortlichen, vielleicht aus gutem Grund, in der so entstandenen Verbindung zu einem fernen Sonnensystem eine potentielle Gefahr für die nationale Sicherheit erkennen. Zur genauen Erkundung wird ein Stoßtrupp unter Begleitung von Daniel Jackson, dessen fachliche Qualifikation ihnen die Entzifferung der notwendigen Daten für die Rückkehr ermöglichen soll, durch das Stargate geschickt. Auf der anderen Seite erwartet sie ein Wüstenplanet und Bauten, die den irdischen Pyramiden frappierend ähnlich sind. Bald stoßen sie auch auf Zeichen einer Zivilisation, zuerst in Form eines merkwürdigen Reittiers, das Jackson unbeabsichtigt durch die halbe Wüste schleift; was schließlich auch zur Begegnung mit seinen Futtergebern führt. Ein menschenähnliches Volk, das auf einer primitiven Stufe der Kulturentwicklung stecken geblieben zu sein scheint. Jackson wird von ihnen sogleich als Gesandter des von ihnen angebeteten Gottes Ra der angemessene Respekt entgegengebracht, ein Missverständnis, das auf einem Medallion beruht, das Catherine in ihrer Kindheit bei der Ausgrabung des Sternentores mitgenommen und Jackson als Glücksbringer überlassen hatte. Die Begegnung mit dem fremden Volk bringt neben einer erfreulichen Bekanntschaft mit Sha'uri (Mili Avital), der Tochter des Stammesführers, irgendwann auch Aufklärung über die Herkunft der Verbindung zwischen den Welten und über die Stellung des fremden Volkes. Es handelt sich um Menschen, die vor vielen Jahren von einem Außerirdischen herübergebracht wurden, um hier für ihn Sklavendienste zu verrichten. Das Wesen aus dem All hatte damals den Körper eines jungen Mannes (Jaye Davidson) übernommen und Dank seiner überlegenen technologischen Fähigkeiten die Stellung eines Gottes eingenommen. Nachdem es allerdings auf der irdischen Seite des Sternentores zu einer Revolte gekommen war, wurde das Stargate stillgelegt und mittels absolutem Schreibverbot die Entwicklung der Planetenbewohner zu einem Halt gebracht. Weshalb Jackson nach und nach die Sprache der Fremden als Abwandlung eines altägyptischen Dialekts erkennt. Das Eingreifen der modernen Menschen bringt allerdings das bisher herrschende (Un)gleichgewicht auf dem Planeten durcheinander, so dass Ra seine Krieger losschickt, um den Eindringlingen so bald als möglich den Garaus zu machen. Zugespitzt wird die Lage dadurch, dass O'Neil im Auftrag seiner Vorgesetzten eine Atombombe mitgebracht hatte, mit dem Auftrag, die Verbindung zwischen den Planeten ein für allemal zu vernichten, sollte sich die vorgefundene Lage als Gefahr für den Planeten Erde darstellen. Dass er dabei selbst für immer von einer Rückkehr abgeschlossen sein würde, hatte O'Neil dabei leichten Herzens auf sich genommen, da er seit dem Tod seines kleinen Sohnes, der sich durch eine von O'Neil ungesichert liegengelassene Pistole selbst erschossen hatte, den Sinn seines Lebens sowieso verloren glaubte. Es kommt zu einem Kampf an mehreren Fronten, bei dem die Seite der Menschen stets von Neuem bemüht ist, den technologischen Vorsprung seines Gegners auf alle erdenklichen Weisen zu unterlaufen.

Immer dann, wenn Roland Emmerich auf die Versatzstücke eines typischen B-Movies zurückgreift, gelingen ihm die besten Momente in seinen Filmen. Und "Stargate" weist eine ganze Reihe dieser Elemente auf, Typen, wie den unverstandenen Wissenschaftler, der sich plötzlich mit seinem Bücherwissen mitten im Zentrum des Sturms wiederfindet, ein geheimnisvolles Artefakt, das irgendwo im Wüstensand schlummert, um die normale Welt mit dem Über- oder (wie hier) Außerirdischen bekannt zu machen, der Kampf Gut gegen Böse in exotischer Kulisse und am Rande eine nette Liebesgeschichte.
Gut, er erreichte bisher nicht die Qualitäten, welche ein Steven Spielberg vorgegeben hat, als er sich ebenfalls eines typischen Sonntagvormittags-Filmgenres annahm, aber aus dem guten alten Abenteuermärchen einen Film mit Unterhaltung und Atmosphäre und sogar Tiefe machte. Aber Emmerich bleibt ihm trotzdem hart auf den Fersen, alleine schon deshalb, weil es wenige Filmemacher in Hollywood gibt, die mit einer solchen Begeisterung für das reine Kintopp herangehen und denen es gelingt, ihre Filme immer doppelt so teuer aussehen zu lassen, als sie wirklich waren (bei seinen Kollegen ist es häufig eher umgekehrt). So könnte man auch "Stargate" fast uneingeschränkt genießen, sich an den effektiv eingesetzten Spezialeffekten, der tollen Ausstattung, den sympathischen Schauspielern und einer Handlung freuen, die zwar ein wenig zu schematisch ist um bis zum Schluss für atemlose Spannung zu sorgen, die aber auf angenehmer Weise für die richtige Popcorn-Stimmung sorgt, wenn sich nicht der eine oder andere vermeidbare Schwachpunkt eingeschlichen hätte. So muss man wirklich kein friedensbewegter Vollzeitpazifist sein, um die Art und Weise, wie der Nachwuchs der Planetenbewohner zu perfekten Kindersoldaten (pathetischer Heldentod inklusive) umgemodelt wird, zumindest für fragwürdig zu halten. Natürlich ist das ganze ein Fantasy-Film und sollte nicht so ernst genommen werden, aber es ist ja gerade das Problem, dass durch derartigen schieflaufenden Schwergang die sonst so rund laufende Abenteuer-Unterhaltung einen leichten Sprung erhält. Auch legt die Story gegen Schluss ihren Schwerpunkt zu sehr auf altbekannte und deshalb ermüdende Kloppereien der beiden Haupthelden gegen die Oberbösewichte und verliert dabei die Figuren aus dem Blick.
Trotzdem besteht deshalb noch lange kein Grund vollkommen Trübsal zu blasen, denn im Gesamtüberblick sind die positiven Momente doch eindeutig in der Überzahl und die kleinen Macken lassen den Film lediglich von "richtig großartig" zu "ziemlich gut" sinken, ganz zu schweigen zu dem traurigen Bild, dass der größte Teil der Konkurrenz-Produkte in den letzten zehn Jahren auf dem Gebiet des Sci-Fi-Abenteuer zustandegebracht hat.
Zu den Neuerungen des "Director's Cut" sei angemerkt, dass es sich bei den in Frage stehenden Szenen um Material handelt, dessen Fehlen keinen großen Verlust darstellte. Selbst so etwas, wie der Fund eines versteinerten Kriegers von Ra an der Ausgrabungsstelle liefert eigentlich keine nennenswerten Impulse. Letztlich stören die Ergänzungen nicht, aber wer lediglich die kürzere Fassung kennt, erfährt keinerlei Verlust.

 

Bild  95 %

Obwohl "Stargate" inzwischen schon 14 Jahre alt ist, zeigt sich der Film auf dieser Blu-ray Disc in einer deutlich besseren Qualität als viele aktuellen Filme. Das ist vor allem der grandiosen Bildschärfe zu verdanken, die beinahe durchgängig zu erkennen ist und auch winzige Einzelheiten sehr detailliert erscheinen lässt. Zudem wirkt der Film überhaupt nicht künstlich verfremdet sondern bietet einen extrem hohen Kontrast und kräftige Farben in warmen Tönen. Das feinkörnige Master ist sehr sauber und zeigt so gut wie keine Kratzer. Die einzigen kleinen Schönheitsfehler sind ein gelegentliches leichtes Ûberstrahlen heller Bildbereiche und ein leichtes Flackern der Helligkeit in Flächen. Die Kompression ist tadellos und zeigt keine Störungen.

 

Ton  86 %

Auch der Mehrkanalmix klingt in Anbetracht des Alters ausgesprochen gut. Sowohl Musik als auch Effekte treten nicht nur vereinzelt auf sondern begleiten die Handlung über einen Großteil der Laufzeit. Die Surround-Wiedergabe ist sehr deutlich, wenn auch etwas monoton. "Stargate" bietet eine stellenweise sehr impulsive Basswiedergabe und klingt auch im Hochtonbereich sehr sauber.

User Prohibitions verhindern ein direktes Umschalten der Tonspuren. Das geht nur über das Menü. Bei der Wiedergabe der Originaltonspur werden deutsche Untertitel eingeblendet, die sich nicht deaktivieren lassen.

 

 

Special Features (Keine)

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 10.10.2008