Natural Born Killers |
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Original |
Natural Born Killers |
Anbieter |
Warner Home Video (2008) |
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Laufzeit |
ca. 119 min. |
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Bildformat |
1,85:1 |
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Audiokanäle |
Dolby TrueHD 5.1 - Englisch |
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Untertitel |
Englisch, Deutsch, u.a. |
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Regionalcode |
A,B,C |
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VÖ-Termin |
25.07.2008 |
Film 65 %
"Natural Born Killers" dürfte bis heute noch der abgedrehteste Film sein, den Oliver Stone im Laufe seiner wechselhaften Filmkarriere gedreht hat: Das White Trash-Pärchen Mickey und Mallory düst metzelmordend durch die USA und wird von Jugendlichen und Fernsehsendern als Helden gefeiert. Nachdem Mickey und Mallory schließlich gefasst werden, landen Sie zunächst im Gefängnis. Mickey nutzt jedoch geschickt ein TV-Interview mit dem Boulevard-Journalisten Wayne Gayle, um im Gefängnis einen Aufstand anzuzetteln und mit Mallory zu fliehen...
"Natural Born Killers" ist eine bitterböse Satire auf die von Trash und Gewalt geprägte Medienwelt der USA, die die Limits des guten Geschmacks bis ans Limit antestet. Ursprünglich entstammte die Geschichte einer Idee von Quentin Tarantino, der sich aber später von dem, was Stone daraus machte, distanzierte. Angesichts der für das Mainstream-Kino übermäßigen Gewaltdarstellung entwickelte sich der Film schnell zum Skandal und sollte nach dem Willen einiger Politiker in Deutschland sogar verboten werden. Jemand wie Oliver Stone, der schon immer die Filme gemacht hat, die er für richtig hielt, auch wenn sie kaum kommerziell erfolgsversprechend waren, dürfte zwar wohl kaum auf die Idee gekommen sein, den oberflächlichen Thrill zu suchen und mit möglichst viel Gewalt das Kinopublikum in seinen Film zu locken. An der Kontroverse, die der Film entfacht hat, ist Oliver Stone aber auch nicht ganz unschuldig. Handwerklich ist der Film zwar durchaus gut gemacht. Das Zusammenspiel von überdrehtem Zynismus und rasanten Schnitten ist auf jeden Fall sehenswert. Als wirklich ernsthafte Medienkritik ist der Film aber einfach zu wenig aussagekräftig und undistanziert im Umgang mit der Gewalt, die hier so pointiert auf dem Bildschirm gezeigt wird. Stone gibt zu wenig zu erkennen, worum es ihm denn nun genau geht und in welche Richtung der Film laufen soll. Zwar erwähnt Stone immer wieder die "Dämonen", die nicht nur Mickey und Mallory, sondern später auch den Polizisten Scagnetti und den Journalisten Gayle befallen, doch fällt es schwer, der Linie von Stone zu folgen, wonach es ihm in erster Linie darum gegangen sei, zu zeigen, dass in jedem Menschen das Potential zum Gewalttäter steckt. Während es Stone in seinen früheren Filmen sehr gut verstand, zwischen den Zeilen eine "Message" zu vermitteln und diese sogar oft direkt durch Statements seiner Darsteller zu erkennen war, fehlt "Natural Born Killers" diese Klarheit, womit er es seinen häufig mit Anspruch auf die Moralhoheit auftretenden Kritikern gleichzeitig zu leicht macht, die "Natural Born Killers" nur allzu gerne auf eine reine Gewaltorgie reduzieren. Bei seinem permanentem Bilder-Bombardement hat es Stone einfach vernachlässigt, der Geschichte etwas mehr Sinn zu vermitteln und auch andere Perspektiven als die des metzelnden Mörder-Paares aufzuzeigen. In einem Punkt zumindest spricht "Natural Born Killers" durchaus Wahrheiten aus, wenn gezeigt wird, wie clever Mickey und Mallory die Medien als Plattform für sich nutzen und schließlich sogar noch als Helden gefeiert werden. Hier übertreibt der Film zwar, doch so weit entfernt ist diese Darstellung nicht von dem, was inzwischen Realität ist, wenn man einmal betrachtet, wie sensationslüstern die Massenmedien heutzutage in Talk-Shows und Containern Leuten ein Forum für ihre peinliche Selbstdarstellung bieten und dabei auch in inszenierten Shows Stars produzieren, die zwar nichts können und nichts sind, aber mit der Zeit zu Prominenz werden, die sie alleine ihrer dauerhaften Bildschirmpräsenz zu verdanken haben.
Bild 60 %
Bei "Natural Born Killers" arbeitete Oliver Stone mit einer
Vielzahl unterschiedlicher Aufnahmetechniken. Kreuz und quer wurden 8 mm, 16 mm
und 35 mm-Film mal in Farbe, dann auch Schwarz/Weiss, aber auch ganz normales
NTSC-Video vermischt. Entsprechend ist auch die Bildqualität des gesamten Films
sehr wechselhaft. Selbst das 35 mm-Material wirkt aber immer etwas
weichgezeichnet, weswegen der Film nur selten richtig scharfe Bilder zeigt.
Nicht einmal die besten Szenen auf der Blu-ray Disc lassen erkennen, dass es
sich hier um ein HD-Master und nicht nur eine normale DVD handelt. Eine Schärfe
auf richtigem HDTV-Niveau bietet der Film leider nie. Selbst das Filmrauschen
wirkt nicht so fein wie es sonst auf Blu-ray Discs üblich ist und Flächen
zeigen eine leichte Unruhe, die wie eine Mischung aus Farbrauschen und leichten
MPEG2-Artefakten wirkt.
Überzeugend sind indes die Farben, die meist sehr bunt und kräftig
wiedergegeben werden und die Videoclip-Ästhetik des Films verstärken. Das
Master neigt beim genauen Hinsehen zu leichtem Ruckeln, was angesichts der meist
schnellen Bewegungen und Schnitte aber selten richtig auffällt.
Ton 55 %
Nicht zuletzt wegen der Musik wirkt "Natural Born Killers" wie ein rund zwei Stunden lang dauernder Musik-Clip. Die Originalfassung bietet nur sehr wenig Räumlichkeit. Lediglich einige ausgewählte Szenen wie z.B. die Festnahme des Mörder-Paares setzen die Surround-Kanäle etwas deutlicher in Szene. Während der Hochtonbereich überzeugen kann, fehlt es der Abmischung aber an Nachdruck im Bassbereich. Die deutsche Synchro bringt die Surround-Kanäle durchgängiger in Szene, klingt aber zugleich auch etwas monoton wie eine Dolby Surround-Abmischung.
Special Features
Alternatives Ende
Audiokommentar von Regisseur Oliver Stone
Einleitung: von Oliver Stone
Interviews: mit Charlie Rose
Nicht verwendete Szenen:
- Die Wüste
- Der Gerichtssaal
- Das Autokino
- Steven Wright
- Die Hum Brothers
- Denis Leary
US-Kinotrailer
Review von Karsten Serck 28.07.2008