Erin Brockovich

Original

Erin Brockovich

Anbieter

Sony Pictures Entertainment (2008)

Laufzeit

ca. 131 min.

Bildformat

1,85:1 

Audiokanäle

Englisch, Dolby True HD 5.1
Deutsch, Dolby True HD 5.1
Französisch, Dolby True HD 5.1
Ungarisch, Dolby Digital 5.1
Polnisch, Dolby Digital 5.1
Russisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

B

VÖ-Termin

10.07.2008

Film  83 %

Neben ihren relativ offen zur Schau gestellten körperlichen Reizen ist ihre große Klappe das herausragendste Merkmal der dreifachen, alleinerziehenden Mutter Erin Brockovich (Julia Roberts); und diesmal bringt sie die mangelnde Fähigkeit, besagte Klappe im richtigen Moment in Ruhestellung zu halten, um den Sieg in einem eigentlich sicheren Prozess und dass, obwohl mangels Unterhaltszahlungen der dafür eigentlich zuständigen Erzeuger des Nachwuchses, ein gewisser Geldsegen mehr als notwendig gewesen wäre. Gewissermaßen als Trostpreis gelingt es ihr zumindest, ihren glücklosen Anwalt Ed Masry (Albert Finney) so lange zu bequatschen, bis sie zumindest einen Job als Bürohilfskraft in seiner Kanzlei ergattert hat. Dies erweist sich im Laufe der Zeit sogar als mehr als glückliche Fügung, denn als Erin die Akten nicht nur abstaubt, sondern näher in Augenschein nimmt, entdeckt sie gewisse Unregelmäßigkeiten, die mit einem vergangenen Chemieunfall in Zusammenhang stehen. Nachdem sie von ihrem Boss Masry grünes Licht bekommen hat, wobei dieser weniger von dem Gedanken geleitet war, dass hier tatsächlich etwas zu holen sei, sondern die Nervensäge Erin wenigstens für kurze Zeit aus dem Büro lotsen wollte, zieht sie los und befragt die Betroffenen des damaligen Unglücks, geht bei ihren Recherchen in den Nahkampf mit glitschigen Amphibien und als Ergebnis kommt es wieder Erwarten tatsächlich zu einem Verfahren, in dem eine kleine Anwaltskanzlei gegen ein 30 Milliarden schweres Unternehmen ins Feld zieht, um für seine Mandaten insgesamt 333 Mio $ zu erstreiten.

Dass "Erin Brockovich" eine tatsächlich so geschehene Begebenheit nacherzählt ist eigentlich fast Nebensache, denn der Film lebt vor allem von seiner Hauptdarstellerin. Und diese zeigt wirklich eine ihrer Sternstunden. Julia Roberts hat von ihrer Darstellung den Zuckerguss abgekratzt, der ihr in ihren vorangegangenen Filmen "Notting Hill" und "Runaway Bride" noch so gute Routinedienste geleistet hatte und hat sich stattdessen eine gehörige Portion herzlicher Schlampigkeit zugelegt, was ihrem Auftritt mehr als gut tut. Mit ihrer Energie fegt sie alles übrige beiseite, so dass der Schauspielveteran Albert Finney schon seine ganze Routine aufbringen muss, um sich erfolgreich neben ihr zu zu behaupten.

Doch zeigt "Erin Brockovich" auch das Geschick des Regisseurs Steven Soderbergh, der den Film durch eine sehr schmale Fahrrinne hindurch lenkt und so zu einem echten Genuss macht, obwohl doch bei dieser Grundstory, der ewige Kampf des kleinen Außenseiters gegen den finanzgewaltigen Goliath, so viel hätte schief gehen können. Doch der Film läuft auf keine der drohenden Klippen auf, weder gerät die Angelegenheit zu einer Hollywoodschmonzette der üblen Art, da Soderbergh zwar nicht mit Unterhaltungseffekten spart, aber das Ganze stets mit einer gehörigen Prise Naturalismus würzt; noch wird aus "Erin Brockovich" einer der Justizfilme, der durch seine genaue Wiedergabe der Rechtsarbeit den harten Kern der Prozessfilmfans zu Jubelstürmen hinreißt, aber den Rest der Welt in einen komaähnlichen Zustand fallen lässt.

 

Bild  77 %

Das Master ist leicht verrauscht, was auf der Blu-ray Disc etwas deutlicher zu sehen ist als auf der DVD. Der Kontrast ist leicht überhöht, was in etwas ausbleichenden hellen Bildbereichen zu sehen ist. Dennoch ist der Gesamtkontrast sehr gut. Das Bild wirkt sehr plastisch und zeigt viel Tiefe. Die Farbwiedergabe ist sehr intensiv und die Farbgebung wird durch sehr warme Töne dominiert. Die Bildschärfe ist gut, in Nahaufnahmen teilweise sogar sehr gut. Insgesamt ist die Schärfe aber nicht ganz so hoch wie bei anderen Filmen und stellenweise wirkt das Bild auch recht weich. Ein sichtbarer Vorteil ist aber dennoch gegenüber der DVD vorhanden. Insbesondere fällt die Blu-ray Disc durch die saubere Kompression positiv auf, die keine Störungen zeigt.

 

Ton  67 %

Freunde großer Effektfeuerwerke kommen bei "Erin Brockovich" nicht auf ihre Kosten. Eher kleinere Umgebungsgeräusche wie im Hintergrund lachende Kinder oder vorbeifahrende Autos sind aber sauber integriert und erzeugen einen zufrieden stellenden Raumeindruck. Die Stimmwiedergabe ist im Original sehr kräftig abgemischt, aber trotzdem im wesentlichen sauber und verzerrungsfrei. In der deutschen Synchro sind die Stimmen ebenso wie im Original gut ins gesamte Filmgeschehen eingebaut. Der Music Score klingt von der Dynamik her gut, auch im Hochtonbereich, ist aber zu frontlastig ausgelegt. 

 

Special Features

Making Of
Filmdokumentation: Die echte Erin Brockovich
Entfallene Szenen
Trailer

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 16.07.2008