Cloverfield

Original

Cloverfield

Anbieter

Paramount Home Entertainment (2008)

Laufzeit

ca. 84 min.

Bildformat

1,78:1

Audiokanäle

Dolby Digital 5.1 - Englisch
Dolby Digital 5.1 - Deutsch
Dolby Digital 5.1 - Spanisch
Dolby Digital 5.1 - Französisch
Dolby Digital 5.1 - Italienisch
Audio-Kommentar

Untertitel

Englisch, Deutsch, u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

06.10.2008

Film  50 %

Auf einer Party in New York filmt die Kamera eines Gastes das Unfassbare: Ein unbekanntes Monster bringt Wolkenkratzer zum Einstürzen und stürzt die Stadt ins Chaos. Die Kamera läuft weiter und wird somit zum Zeitzeugen einer gigantischen Katastrophe ...

Eigentlich merkwürdig, dass erst jetzt jemand auf die Idee gekommen ist, ein Konzept, dass sich schon bei Filmen wie dem "Blair Witch Project" ausgesprochen profitabel an der Kinokasse ausgewirkt hat, in groben Zügen auch auf ein herkömmlich eher im Maximalbudget befindliches Genre, wie den Katastrophenfilm anzuwenden. In seinen gelungenen Momenten zeigt "Cloverfield" jedenfalls, dass auch diese Filmgattung nicht nur unter finanziellen Sparaspekten, sondern durchaus aus cineastischer Sicht von den Vorteilen dieser Produktionsweise profitieren kann (oder könnte). Etwa dadurch, dass sich der naturgegeben engere Blickwinkel in Hinblick auf die Ungewissheit des Zuschauers über Art und Ausmaß des Gefahrenherdes und seiner Auswirkungen überaus spannungsfördernd zeigen kann. Oder indem ein natürlicher, unverstellter Blick auf die Protagonisten eher zur Identifikation einlädt, als bei Hochglanzbildern von durchgestylten Heldenfiguren. Allerdings sollte angemerkt werden, dass "Cloverfield" gerade in diesem Punkt, der doch gerade eine seiner Stärken sein sollte, keine allzu glückliche Figur abgibt. 

Trotz "privater" Atmosphäre beim Abfilmen der diversen Protagonisten und einer ausgesprochen langen, katastrophen- und actionlosen Aufwärmphase bleiben sämtliche Mitspieler dem Publikum gegenüber denkbar fern, so dass ihr weiteres Schicksal nur sehr mühsam um fortdauernde Aufmerksamkeit kämpfen kann. Und auch wenn der abgebrühte Kinogänger von heute inzwischen ausreichend "dogma-filmgeprüft" sein sollte, darf doch ganz unbefangen angemerkt werden, dass das künstlerisch bestimmt überaus wertvolle und durch die Art der Erzählung fast schon zwingend erforderliche Wackeln der Handkamera auf Dauer doch ausgesprochen auf die Nerven (und den Gleichgewichtssinn) des Zuschauers gehen kann - für das nächste Experiment in dieser Hinsicht wünscht man sich daher einen Protagonisten der Geschichte, dem das Drehbuch zuallererst eine solide Ausbildung als professioneller Kameramann angedichtet hat.

 

Bild  77 %

Die ununterbrochenen Wackeleien der Kamera sind zwar das Schlimmste seit dem "Blair Witch Project" und den "Dogma"-Filmen, doch qualitativ bieten die Bilder eher gehobenes Homevideo-Niveau - schließlich gibt es ja inzwischen auch für den Heimgebrauch Camcorder mit HDTV-Auflösung. Die Bildschärfe ist gar nicht so schlecht wie man es erwarten könnte. Zwar erreicht die Schärfe kein Referenz-Niveau und die schnellen Kamerabewegungen mit Nachzieheffekten ermöglichen es auch nur selten, sich auf Details konzentrieren zu können, dennoch lohnt sich der Kauf der Blu-ray Disc anstelle der DVD durchaus. Visuell ist "Cloverfield" nichtsdestotrotz gewöhnungsbedürftig. Das Bild ist meist sehr dunkel und zeigt nur wenig Kontrast. Die Farben wirken stark verfremdet und haben einen grün-gelblichen Look - bieten aber immerhin eine recht kräftige Sättigung. Die Kompression arbeitet sehr sauber und zeigt keine Störungen.

 
Ton  90 %

Im Tonbereich bietet "Cloverfield" wesentlich mehr als nur den O-Ton des Kamera-Mikrofons. Nahezu durchgängig verteilt sich der Ton auf alle Kanäle, klingt dabei aber meist etwas dumpf und monoton, weswegen sich nur ein bedingter authentischer räumlicher Effekt ergibt und der Ton auch nicht immer richtig zum Bild passt. Die aggressiven Bässe, mit denen sich das Monster immer wieder ankündigt, sind hingegen auf subwoofermordendem Niveau und jagen dem Zuschauer immer wieder einen Schock durch alle Glieder.

 

Special Features

• AUDIOKOMMENTAR VON REGISSEUR MATT REEVES
• ENTFERNTE SZENEN
• ALTERNATIVE ENDEN
• DAS MAKING-OF VON CLOVERFIELD FEATURETTES
• VERDECKTE ERMITTLUNGEN IM FALL CLOVERFIELD

Review von Karsten Serck und Tobias Wrany (Film) 08.10.2008