Nur noch 60 Sekunden

Original

Gone in 60 Seconds

Anbieter

Buena Vista Home Entertainment (2007)

Laufzeit

89:32 min.

Bildformat

2,35:1 

Audiokanäle

1. Englisch, PCM 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Französisch, DTS 5.1
4. Französisch, Dolby Digital 5.1
5. Italienisch, DTS 5.1
6. Italienisch, Dolby Digital 5.1
7. Deutsch, DTS 5.1
8. Deutsch, Dolby Digital 5.1
9. Spanisch, DTS 5.1
10. Spanisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

05.04.2007
Film 60 %

Vor Jahren war Randall "Memphis" Ranes (Nicolas Cage) einer der besten und erfolgreichsten Autoknacker, der jeden Wagen innerhalb von 60 Sekunden "öffnen" konnte. Kurz bevor Randall aufzufliegen drohte, verabschiedete er sich aus dem Geschäft und betreibt seitdem eine Kartbahn in der Provinz. Doch sein kleiner Bruder Kip ist noch aktiv, jedoch nicht sehr erfolgreich: Beim Diebstahl eines nagelneuen Porsche gelingt ihm in letzter Sekunde die Flucht vor der Polizei. Allerdings sorgt er dafür, dass diese das Lager ausfindig macht, in dem die gestohlenen Wagen bis zur Übergabe an einen Käufer verwahrt werden. Diese Nachlässigkeit will sich sein Boss nicht gefallen lassen, denn er muss 50 Luxuswagen bis Ende der Woche zusammen haben, die er seinem Kunden versprochen hatte. Kip wird vorläufig als Pfand genommen und Randall vor die Wahl gestellt: Entweder er beschafft innerhalb von 24 Stunden die 50 Autos oder sein Bruder muss sterben. Vor die Wahl gestellt, entscheidet sich Randall für den riskanten Coup. Und als wäre die Aufgabe, vor die er gestellt wird, nicht schwer genug, muss sich Randall auch noch vor seinem alten Gegenspieler von der Polizei, Detective Castelbeck (Delroy Lindo) in acht nehmen, der natürlich ahnt, dass Randalls Besuch in der Stadt nicht nur einem Familienbesuch dient. Moralischen Beistand leistet Sway (Angelina Jolie), Randall´s große Liebe aus alten Zeiten.

"Nur noch 60 Sekunden" beginnt mit einem temporeichen Einstieg, verliert dann aber einiges an Spannung, die erst gegen Ende mit einer längeren Verfolgungsjagd wieder etwas aufkommt. Selbst für einen Bruckheimer-Film ist der Plot schon verdammt minimalistisch. Ein recht amüsant eingefädelter Nebenaspekt sind lediglich die Versuche der Polizei, Randall auf die Schliche zu kommen. Die Versuche von Branchen-Konkurrenten, Randal aus dem Weg zu räumen sind hingegen etwas albern inszeniert. Gleiches gilt für den Versuch, einige Witze in die Handlung einzubringen.

"Nur noch 60 Sekunden" wäre ein zwar anspruchloser, aber unterhaltender Film geworden, wenn man sich im Kern auf die essentiellen rund 80-90 Minuten beschränkt hätte und auch die Verfolgungsjagden, die im Vergleich zu dem in dieser Hinsicht spektakulären "Ronin" eher einfallslos ausgefallen sind, etwas ansprechender gestaltet hätte. Wohl unter dem Zwang, auf die üblichen rund zwei Stunden Laufzeit zu kommen, wurde der Film allerdings unnötig gestreckt, mit mehreren flachen Witzen und zudem noch einem viel zu kitschigen Ende versehen. Der im Film zur Schau gestellten Verharmlosung des Autodiebstahls, der hier als heroische Tat gefeiert wird, trägt die FSK-Freigabe ab 16 Jahren Rechnung.

 

Bild  85 %

"Nur noch 60 Sekunden" zeigt die typische Handschrift des Produzenten Jerry Bruckheimer, dessen Filme lange Zeit alleine schon anhand ihrer Optik zu erkennen waren. Hier wird wieder mit warmen, leuchtenden Farben herumspielt, die Nacht feuriger gezeigt, als sie eigentlich ist und der Tag sieht so aus, als ob er nur aus Sonnenauf- und -Untergängen bestehen würde. Dadurch wirkt das Bild meist ein wenig dunkel. Der Kontrast ist aber dennoch meist gut und trotz vieler Schattierungen sind auch in dunklen Szenen die meisten Details noch zu erkennen. Im Vergleich zu den "Verschlimmbesserungen" vieler heutiger Filme wirkt "Nur noch 60 Sekunden" trotz der optischen Verfremdungen optisch sehr gut, denn der Kontrast erscheint nicht überzogen und auch farblich wirken die Spielereien sehr angenehm. Das Master selbst ist nicht ganz einwandfrei. Immer wieder sind kleine Kratzer im Bild zu sehen und auch der Bildstand ist nicht immer wirklich ruhig. Die Körnigkeit des Films ist gut sichtbar, wirkt dabei aber nie störend. Stellenweise ist das Bild etwas soft. Die Bildschärfe bewegt sich aber insgesamt meist auf gutem bis sehr gutem Niveau. In vielen Nahaufnahmen zeigt die Blu-ray Disc eine exzellente Schärfe. Trotz MPEG2 ist die Kompression einwandfrei und lässt keine Artefakte erkennen.

 

Ton  80 %

Rekordverdächtige 10 Tonspuren befinden sich auf dieser Blu-ray Disc. Die englische Originalfassung gibt es als unkomprimierten PCM 5.1-Ton, alle anderen Sprachen in DTS. Der Verzicht auf die zusätzlichen Tonspuren im Dolby Digital-Format hätte die Übersicht etwas vereinfacht. Qualitative Unterschiede sind kaum hörbar, aber die PCM- und DTS-Tonspuren bieten an vielen Stellen mehr Dynamik als die Dolby Digital-Alternativen.

Bei "Nur noch 60 Sekunden" wird passend zu den temporeichen Bildern ein ebenso abwechslungsreicher Soundtrack mit einem Musik-Mix zwischen Rock und Techno geliefert, der mit viel Dynamik aus allen Kanälen tönt. Musik- und Soundeffekte gibt's auch dazu, die mit prächtiger Brillanz aus den hinteren Lautsprechern zu hören sind. Ebenso wie der Film inhaltliche Längen hat, gilt dies aber auch für den Sound, der nicht durchgehend auf diesem hohen Level spielt und stellenweise auch auf ein Minimum reduziert wird.

 

Special Features
  • Stunt-Featurette "Der große Sprung" (NTSC)
  • Blu-ray Demonstration (HDTV)

Review von Karsten Serck 19.04.2007