Air Force One

Original

Air Force One

Anbieter

Buena Vista Home Entertainment (2007)

Laufzeit

124:35 min.

Bildformat

2,35:1 

Video-Codec

MPEG4-AVC

Audiokanäle

1. Englisch, PCM 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Französisch, Dolby Digital 5.1
4. Italienisch, DTS 5.1
5. Italienisch, Dolby Digital 5.1
6. Deutsch, DTS 5.1
7. Deutsch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Deutsch, Englisch u.a.

Regionalcode

A,B,C

VÖ-Termin

05.07.2007
Film  50 %

Auf dem Rückflug von einer Konferenz in Moskau wird die Präsidentenmaschine Air Force One mit dem US-Präsidenten James Marshall (Harrison Ford) und seiner Familie an Bord von Terroristen unter Führung des fanatischen Kasachen Ivan Korshunov (Gary Oldman) in seine Gewalt gebracht. Korshunov will mit Gewalt die Freilassung des in Russland inhaftierten Generals Radek erzwingen, um mit ihm das verkommende kapitalistische Russland in eine Diktatur alten Schlages zu restaurieren. Für den Fall, dass seine Forderungen nicht erfüllt werden, droht Korshunov damit, jede halbe Stunde eine Geisel zu töten. Während der gewaltsamen Übernahme des Flugzeugs haben die Sicherheitsbeamten des Secret Service den Präsidenten in die an Bord befindliche Fluchtkapsel gesteckt, um ihn aus dem Schussfeld zu nehmen. Doch als das US-Militär die Kapsel nach ihrer Landung öffnet, ist sie leer. Marshall ist an Bord geblieben und versucht nun im Alleingang wieder die Kontrolle über das Flugzeug zu erlangen...

Air Force One ist nicht nur ein Action-Blockbuster, der naturgemäß die Gesetze der Logik dem Drehbuch unterordnet, sondern vor allem eine einzige Werbeshow für den US-Präsidenten. Nach Independence Day von Roland Emmerich widmet sich mit Wolfgang Petersen ein zweiter deutscher Regisseur in einem optisch makellosen und zweifelsohne spannungsgeladenen Action-Szenario der Heldenhaftigkeit der amerikanischen Präsidentschaft. Der damalige "echte" Präsident Bill Clinton bedankte sich artig, indem er für den Film Kampfflugzeuge und Helikopter bereitstellte. Während Clinton jedoch während seiner Präsidentenlaufbahn über die Lewinsky-Affäre stolperte und so nicht gerade dem Sinnbild des tugendhaften Staatsmannes in allen Einzelheiten gerecht wurde, zeigt sich Clinton-Busenfreund Harrison Ford als Film-Präsident, der als selbstloser amerikanischer Held wie aus dem Bilderbuch auftritt. In all seiner Tugendhaftigkeit lässt er seine Familie nicht alleine in der Gewalt der Terroristen, sondern - nach Machart von "Stirb Langsam" nimmt er den Kampf gegen die Terroristenmeute an Bord seiner Boeing 747 auf. Krönender Höhepunkt der patriotischen Ergüsse ist wohl ohne Zweifel, wie Marshall schließlich mit einem schallenden "Get off my plane" den finsteren Korshunov aus dem Flugzeug befördert. Mit seinem "Die Hard in the Skies" hat Petersen ein Drama inszeniert, das bei jedem aufrechten Amerikaner sicherlich das Herz in Wallung bringt, aber leider eine heile Welt des Gutmenschentums verkörpert, die schon eine gewisse gegenüber patriotischen Lobgesängen immune Haltung des Filmfreunds voraussetzt, um wirklich die zweifellose gebotene Spannung und Action auch auskosten zu können.

 

Bild  91 %

Zwar ist "Air Force One" inzwischen schon zehn Jahre alt. Die Bildqualität des Films ist aber deutlich besser als die vieler aktueller Hollywood-Produktionen. Das Master zeigt eine sichtbare Körnigkeit, stellenweise Farbrauschen und ab und zu auch leichte Kratzer im Bild. Das wirkt aber gar nicht einmal störend, sondern lässt das Ganze richtig nach "Film" aussehen und bis auf diese kleinen Unreinheiten ist die Bildqualität perfekt. Man sieht "Air Force One" deutlich an, dass der Film lange Zeit vorher entstanden ist, bevor es in Hollywood Mode wurde, Filme in der Postproduktion künstlich zu verfremden. Der Kontrast ist perfekt und lässt das Bild sehr plastisch wirken. Der Kontrast wirkt nicht künstlich überhöht und lässt auch in dunklen Bildbereichen noch genügend Details erkennen. Auch die kräftigen Farben sind hervorragend und wirken mit ihren warmen Tönen sehr angenehm. Die Bildschärfe ist exzellent. In den meisten Szenen bietet "Air Force One" ein sehr detailscharfes Bild, dass in Nahaufnahmen auch feine Einzelheiten noch deutlich abbildet. Der "Wow"-Faktor ist hier eindeutig vorhanden. Im Vergleich zur DVD bietet die Blu-ray Disc ein wesentlich besseres Bild. Das leicht unruhige Master bereitet der MPEG4-AVC-Kompression keine Probleme. Die kleinen Unreinheiten des Films werden unverfälscht reproduziert, ohne dass in feinen Details Artefakte zu erkennen sind. 

 

Ton  95 %

Klanglich war bereits die DVD optimal und auch die Blu-ray Disc bietet keine Enttäuschung. Ein dynamischer, kraftvoller Sound entlädt sich mit sehr guter Raumwirkung praktisch dauerhaft über alle Kanäle, ein grollender und voluminöser Tiefbass setzt bei den Effektfeuerwerken effektiv Akzente und zeigt deutlich die Vorteile eines leistungsstarken Subwoofers auf.  Quer durch den Raum fetzen die Schusssalven, als die kasachischen Terroristen das Flugzeug des Präsidenten übernehmen.  Soundtechnisch einwandfrei kreuzen die F-15- Jets durch den Hörraum, der Rotor des Helikopters scheint sich mitten im eigenen Wohnzimmer zu drehen.

Feine Nuancen kommen bei Air Force One zugunsten lauten Klanggewitters eher selten zur Geltung. So ist z.B. von der allgemeinen Geräuschkulisse des Flugzeugs nicht sehr viel zu hören. Dennoch bietet der Film bei seinen Effekten auch immer wieder eine sehr gute Höhenwiedergabe. Zwischen den verschiedenen Tonspuren lassen sich durchaus Unterschiede heraushören. So ist die räumliche Wiedergabe bei den verschiedenen Sprachen nicht überall gleichmäßig intensiv. Am besten klingt im Direktvergleich die deutsche Dolby Digital 5.1-Tonspur, die immer etwas voluminöser und weiträumiger klingt als die anderen Tonspuren und wenigstens auch die Motorengeräusche des Flugzeugs immer dezent im Hintergründ hörbar werden lässt.

 

Special Features

- Kinotrailer (NTSC)
- Making of (NTSC)
- Facts: Einblendungen während des Films als Untertitel

Review von Karsten Serck 04.07.2007