Training Day

Original

Training Day

Anbieter

Warner Home Video (2006)

Laufzeit

ca. 122 min.

Bildformat

2,40:1 

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Französisch, Dolby Digital 5.1
3. Deutsch, Dolby Digital 5.1
4. Audio-Kommentar

Untertitel

Englisch, Deutsch, Französisch

Regionalcode

B

VÖ-Termin

17.11.2006
Film  85 %

Seinen ersten Tag als verdeckter Drogenermittler hat sich der Newcomer Jake Hoyts (Ethan Hawke) sicherlich anders vorgestellt. Denn bereits die erste Begegnung mit seinem neuen Partner und Vorgesetzten Alonzo Harris (Denzel Washington) wird zum Reinfall. Denn Harris ist ein ziemlich rüder Cop, der direkt mit Hoyts auf Konfrontation geht. Und auch die Arbeitsmethoden von Harris erwecken nicht gerade den Eindruck eines gesetzestreuen Polizisten: So konfisziert Harris zwar bei einer Razzia das Marihuana, lässt deren Besitzer jedoch einfach weiterfahren. Und dann fordert er Jake auch noch auf, den sichergestellten Stoff zu rauchen. Ähnlich komisch verhält sich Harris, nachdem Jake gerade in letzter Sekunde eine Vergewaltigung verhindern konnte: Harris konfisziert das Geld der Täter, lässt diese aber wieder laufen. Die Zweifel von Jake an den Arbeitsmethoden seines neuen Chefs wachsen immer mehr, doch Jake hat sich bereits selbst in dem Spinnennetz von Harris verfangen, der mit kleinen Tricks den jungen Polizisten erpressbar gemacht hat. Und ehe sich Jake versieht, wird er zum Helfershelfer eines Cops, der seinen Job primär dazu ausnutzt, um sich selbst Vorteile und andere Leute gefügig zu machen. Da Jake aber keine Beweise hat, muss er auf eigene Faust etwas unternehmen, um aus dem Teufelskreis der Intrigen, in den er bereits tief verstrickt ist, zu entkommen...

"Training Day" spielt wirklich nur an einem einzigen Tag vom frühen Morgen bis in die tiefe Nacht, einem Tag, der für den von Ethan Hawke gespielten jungen Cop zur Hölle wird. "Training Day" ist nicht einfach nur das Gegenstück zum klassischen "Buddy-Movie": Auch vom Stil ist dieser Film ungewöhnlich, weil er sehr stark auf die Story und das Zusammenspiel der Darsteller ausgelegt ist nur wenig Action bietet, sofern man einmal von dem teilweise dann doch zu konventionellen Finale absieht. Ansonsten folgt der Zuschauer ähnlich ahnungslos wie Jake Hoyts dem langsamen Weg ins Verderben. Wohin die Richtung nun genau geht, wird allerdings erst nach längerer Zeit klar. Hier wünscht man sich stellenweise etwas mehr Tempo. Andererseits ist es durchaus reizvoll, nicht sofort mit der Realität konfrontiert zu werden, sondern immer noch etwas Zweifel daran zu behalten, ob Alonzo Harris jetzt einfach nur die Grenzen des Gesetzes ein klein wenig überschreitet, um damit zu Erfolgen bei der Fahndung zu bekommen, oder er wirklich ein richtiger "Bad Guy" ist. Die Besetzung des bislang nur in positiven Rollen zu sehenden Denzel Washington ist dafür natürlich ideal, weil das Publikum ihm innerlich gerne möglichst lange die Treue halten will. Doch ebenso wie im Guten wie hier im Bösen meistert Washington diese Rolle meisterhaft und gibt der Figur des Alonzo Harris viel Charisma. Der Regisseur des Films, Antoine Fuqua, sammelte seine ersten Erfahrungen in der Werbung, und daher braucht man sich nicht wundern, dass "Training Day" nicht einfach "abgedreht" wurde, sondern auch optisch viel hergibt. Es gibt viele Szenen mit raffinierten Kamerafahrten und wer den Stil eines Ridley Scotts mag, der kann sich auch an einem Spiel mit Licht und Schatten erfreuen. "Training Day" ist ein wirklich sehenswerter Film, der gerade deswegen gefällt, weil er nicht mit Action und Special Effects überladen ist, sondern mehr Wert auf eine gute Story und Darsteller legt und obendrein auch optisch viel hergibt. 

 

 

Bild  89 %

"Training Day" ist bereits auf DVD einer der besten Titel gewesen, der jemals von Warner produziert wurde und kann auch als eine der ersten Blu-ray Discs von Warner überzeugen. Der Film bietet die bislang beste Bildqualität, die wir auf einer deutschen Blu-ray Disc sehen konnten. 

Auch wenn die Bilder in "Training Day" häufig etwas dunkel-verregnet aussehen, bietet die Blu-ray Disc noch einen recht hohen Kontrast. Optische Verfremdungen lassen sich kaum beobachten. Der Kontrast wirkt sehr natürlich und lediglich die Farbgebung erscheint leicht verfremdet. Innenaufnahmen weisen einen leichten Gelbstich auf. Die Farbwiedergabe ist sehr intensiv, ohne dass das Bild übertrieben bunt wirkt. Der Transfer ist frei von Rauschen und auch Kratzer blitzen nur ganz selten winzig auf. In den ganz dunklen Szenen gegen Ende des Films fällt auf, dass der perfekte Schwarzwert nicht ganz erreicht wird, sondern in dunklen Szenen maximal nur ein sehr dunkles Blau zu sehen ist. Tageslichtaufnahmen zeigen hingegen ein tiefes Schwarz.

Die visuell sehr beeindruckenden Bilder des Films werden enorm plastisch und scharf wiedergegeben. Fast jede Kamera-Einstellung ist sehr detailscharf und fängt nicht nur Objekte im Vordergrund, sondern auch kleine Details im Hintergrund sehr deutlich ein. So lässt sich z.B. in der weiten Aufnahme der Autobahn am Anfang von Kapitel 10 selbst im Hintergrund jedes Auto genau erkennen. Und in Nahaufnahmen ist jede Narbe im Gesicht von Denzel Washington zu sehen. Leicht auffällig werden lediglich ab und zu auftretende Moirée-Effekte in Strukturen von Denzel Washingtons Kühlergrill, Häuserdächern oder Zäunen.

Auch die Kompression von "Training Day" ist perfekt. Ungeachtet der vielen Details, die der Film zeigt, machen sich selbst an scharfen Übergängen keine Artefakte bemerkbar. Flächen in dunklen Szenen wirken mitunter leicht nebelig. Blockrauschen ist aber auch hier nicht zu erkennen.

 

Ton  72 %

Während Warner bei seinen HD-DVDs in den USA inzwischen vielfach auf Dolby TrueHD setzt, werden die ersten deutschen Titel (ebenso wie in den USA) überwiegend in Dolby Digital präsentiert.

Der 5.1-Mix ist klanglich auf einem ähnlichen Niveau wie der von der DVD bekannte Mix. "Training Day" ist etwas frontlastig. Gerade bei den Innenaufnahmen ist kaum etwas von hinten zu hören. Dennoch bietet der Film in vielen Szenen einen sehr dynamischen Klang. Die Stimmen haben sehr viel Volumen und auch der Subwoofer kommt immer wieder sehr deutlich zum Einsatz. Die Surround-Kanäle werden hingegen überwiegend zur Unterstützung der Atmosphäre genutzt. Besonders imposante Surround-Effekte sind aber eher selten zu vernehmen. Wenn die beiden Hauptdarsteller auf den Straßen unterwegs sind, vermittelt der 5.1-Mix eine sehr weiträumige Kulisse, die sämtliche Geräusche deutlich hörbar macht. Das solide Bassfundament entschädigt ein wenig für die nicht ganz so stark ausgeprägten Höhen.

 

Special Features

Entgegen der ursprüngliche Ankündigung wird "Training Day" auf der Blu-ray Disc doch mit Extras ausgeliefert. Es handelt sich um das von der DVD bekannte Bonus-Material, welches nicht in HDTV präsentiert wird, sondern nur in NTSC-Auflösung zu sehen ist. Leider wird auch nicht der Kinotrailer in HDTV präsentiert. Das Menü-Design ist praktisch identisch mit dem der HD-DVDs. Über die "Popup"-Menü-Funktion lassen sich die Extras auch während dem laufenden Film einblenden.

  • Audiokommentar des Regisseurs
  • Making of
  • Zusätzliche Szenen
  • Alternative Enden
  • Musikvideo von "Nelly"
  • Got you Musik-Video von Pharoahe Monch
  • US-Kinotrailer

Review von Karsten Serck 17.11.2006